Sonnensystem
Archiv
- Juli 2003
bis Dezember 2003
2001 MARS ODYSSEY
Ende
einer Eiszeit auf dem Mars?
Neue Daten der NASA-Sonde 2001 Mars Odyssey deuten nach Ansicht von
Wissenschaftlern darauf hin, dass sich das Klima auf dem roten Planeten
gerade dramatisch ändert. Ursache könnte das Ende einer Eiszeit sein, deren
letzte Eisreste gerade langsam verschwinden. (9.
Dezember 2003)
RINGPLANETEN
Recycling
verlängert Leben der Ringe
Vier Planeten unseres Sonnensystems besitzen Ringe aus Staub und kleinen
Felsbrocken. Das schönste Ringsystem weist dabei der Saturn auf. Allen
gemeinsam ist jedoch die Tatsache, dass sie nach Modellrechnungen recht jung
sein sollten. Ist die gleichzeitige Existenz der Ringe um die Gasriesen also
ein großer Zufall? Nein, sagen jetzt Forscher, es ist Recycling. (8.
Dezember 2003)
KUIPER-GÜRTEL
Entstehung
mit Neptuns Hilfe?
Im so genannten Kuiper-Gürtel jenseits der Neptunbahn entdecken
leistungsstarke Teleskope seit Jahren immer wieder neue eisige Welten. Doch
die Entstehung dieser Objekte stellte die Wissenschaftler lange Zeit vor ein
Rätsel. Jetzt glauben zwei Forscher hinter das Geheimnis des Kuiper-Gürtels
gekommen zu sein: Er entstand mit Neptuns Hilfe. (27.
November 2003)
ASTEROIDEN
Artensterben
durch Einschlag vor 250 Millionen Jahren
Wissenschaftler fanden jetzt neue Hinweise, dass ein gewaltiger
Asteroideneinschlag vor 250 Millionen Jahren ein umfangreiches Artensterben
auf der Erde auslöste. Die Forscher spürten in der Antarktis Trümmerteile
des damals niedergegangenen Himmelskörpers auf. Damit sind die beiden
größten Episoden von Artensterben durch Asteroideneinschläge ausgelöst
worden. (21.
November 2003)
LEONIDEN
Die
Leoniden kommen - vielleicht doppelt
Alljährlich erreicht der Sternschnuppenschauer der Leoniden um den 17.
November herum sein Maximum. Glaubt man den Vorhersagen der Astronomen,
dürfte es in diesem Jahr anders sein: 2003 könnte es zwei Maxima geben. Doch
sicher wird man es erst Ende November wissen, da die Leoniden immer für eine
Überraschung gut sind. (7.
November 2003)
SONNE
Stärkster
Sonnensturm seit 14 Jahren
Am Geomagnetischen Observatorium des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ)
wurde der seit 14 Jahren stärkste Sonnensturm gemessen. Ein große Wolke
elektrisch geladener Teilchen erreichte gestern seit 06:11 Uhr MEZ die Erde.
Bemerkenswert ist auch der riesige Sonnenfleck, der zur Zeit zu beobachten
ist. Seine Ausdehnung umfasst mehr als zehn Erddurchmesser. (30.
Oktober 2003)
MARS
Leben
im Permafrost möglich?
Der Marsboden enthält mehr Wasser als bisher angenommen wurde. Das ist
eines der wichtigsten Resultate des DLR-Projektes "Leben im Permafrost",
dessen Ergebnisse gestern vorgestellt wurden. Untersuchungen des irdischen Permafrostes lieferten zudem Hinweise für die Suche nach Lebensspuren auf
dem Mars - beispielsweise mit dem Marsbohrer "Pluto", der sich schon auf dem
Weg zum roten Planeten befindet. (29.
Oktober 2003)
ERDE
Einfluss
der kosmischen Strahlung auf Klima gering
Steht die Entwicklung der Erdtemperatur in einem Zusammenhang mit der
kosmischen Strahlung? Ja, meinten zwei Wissenschafter im Sommer und
lieferten damit den Gegnern der These vom Klimawandel durch erhöhte
Kohlendioxid-Emission willkommene Argumente. Jetzt hält eine Gruppe von
Klimaforschern dagegen: In einer gemeinsamen Presseerklärung werten sie die
Methoden der Kollegen als "fragwürdig" und die Schlussfolgerungen als "nicht
haltbar". (27.
Oktober 2003)
SONNE
Seit
über 50 Jahren ungewöhnlich aktiv
Einem Team aus finnischen und deutschen Wissenschaftlern ist es mit Hilfe
eines Tricks und des grönländischen Eises gelungen, die Zahl der
Sonnenflecken - und damit die Aktivität der Sonne - bis in das neunte
Jahrhundert zu rekonstruieren. Das überraschende Ergebnis: Noch nie zeigte
die Sonne in den letzten 1150 Jahren so viele Flecken wie seit 1940. (23.
Oktober 2003)
SONNE
Heizregion
der Korona erstmals direkt beobachtet
Auch unsere Sonne, obwohl der am besten erforschte Stern, birgt noch
manches Geheimnis: Wieso ist beispielsweise die äußere Atmosphäre der Sonne
über eine Millionen Grad heiß, während sie an der Oberfläche nur 5.600 Grad
misst? Ein Forscherteam am Max-Planck-Institut für Aeronomie entdeckte nun
mit Hilfe eines neuen Sonnenobservatoriums einen der "Öfen", der dafür
verantwortlich ist. (20.
Oktober 2003)
ASTEROIDEN
Felsbrocken
schrammte an Erde vorbei
In einem Abstand von nur 88.000 Kilometern passierte vor rund zwei Wochen
ein winziger Felsbrocken die Erde. Aufgespürt wurde der Mini-Asteroid namens
2003 SQ222 allerdings erst elf Stunden nach seinem Vorüberflug. Ein Treffer
hätte zu einer gewaltigen Explosion in der Atmosphäre geführt. (8.
Oktober 2003)
SATURNMOND TITAN
Methanseen
auf Titan?
Aus was die Oberfläche des größten Saturnmonds Titan besteht, wird man
wohl erst Anfang 2005 wissen, falls die ESA-Sonde Huygens
brauchbare Daten von der Oberfläche des Trabanten zur Erde funkt.
Neue Radarmessungen deuten jetzt aber darauf hin, dass Titan über
gewaltige Seen aus Methan verfügen könnte. (6.
Oktober 2003)
URANUS
Hubble
findet winzige Monde
Gerade einmal zwölf und 16 Kilometer groß sind zwei neue Monde des
Planeten Uranus, deren Entdeckung jetzt ein Team amerikanischer Astronomen
meldet. Die Forscher haben die kleinen Satelliten auf Aufnahmen des
Weltraumteleskops Hubble aufgespürt. Damit steigt die Anzahl der
Uranusmonde auf 24. (1. Oktober
2003)
HUBBLE
Weniger
Objekte im Kuiper-Gürtel?
Offensichtlich gibt es weniger Kometen in den äußeren Bereichen des
Sonnensystems als bislang angenommen wurde. Bei Beobachtungen mit dem
Hubble-Weltraumteleskop konnten nämlich wesentlich weniger Objekte im
so genannten Kuiper-Gürtel aufgespürt werden, als theoretisch vorhergesagt
wurde. (25.
September
2003)
CHANDRA
Unseren
Mond im Visier
Normalerweise nimmt das NASA-Röntgenteleskop Chandra weit entfernte
Objekte unter die Lupe, untersucht riesige Schwarze Löcher,
Neutronensterne und andere exotische Objekte. Jetzt haben Forscher den
Satelliten benutzt, um mehr über die Oberflächenbeschaffenheit des Mondes
zu erfahren. Erstes Ergebnis: Der Mond ist auf jeden Fall nicht aus Käse. (17.
September
2003)
ASTEROIDEN
Rund
alle 2.500 Jahre ein "Tunguska-Ereignis"
Alle 600.000 Jahre wird die Erde von einem Asteroiden mit einem
Durchmesser von über einem Kilometer getroffen - das ergab jetzt eine
statistische Auswertung von Daten, die mit dem Lincoln Near-Earth
Asteroid Research Project (LINEAR) gewonnen wurden. Ein "Tunguska"-Ereignis
ist nach neuen Beobachtungen etwas seltener als bislang gedacht: Einen
solchen Einschlag, der 1908 über 2.000 Quadratkilometer sibirischen Wald
vernichtete, sollte es nur alle 2.000 bis 3.000 Jahre geben. (15.
September
2003)
MARS
Warum
ist der rote Planet rot?
Die rote Farbe des Mars, so kann man in jedem Astronomie-Buch nachlesen,
stammt von oxidiertem Eisen - also von Rost. Deswegen, so eine Theorie, muss
es früher auch größere Mengen von Wasser auf dem roten Planeten gegeben
haben. Muss ist nicht, sagt nun ein amerikanischer Forscher und erschüttert
zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen das Bild von einem urzeitlichen
feuchten Mars. (4.
September 2003)
ASTEROIDEN
2003
QQ47 steuert 2014 auf die Erde zu
Droht am 21. März 2014 eine Katastrophe, die weite Landstriche auf der Erde
vernichten wird? Ganz ausschließen können dies die Astronomen bislang nicht:
Mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit wird der Asteroid 2003 QQ47 an
diesem Tag mit der Erde kollidieren. Die Experten gehen allerdings davon
aus, dass sie nach genaueren Messungen der Asteroidenbahn bald Entwarnung
geben können. (3.
September 2003)
MARS
Schon
immer eine kalte gefrorene Welt?
Der urzeitliche Mars wird gerne als ein feuchter Planet beschrieben, auf dem
Wasser durch riesige Canyons in einen Ozean fließt. In dieser Umgebung, so
die Vermutung, könnte sich Leben entwickelt haben, von dem es unter der
Oberfläche noch immer Spuren gibt. Neue Forschungsergebnisse allerdings
stören dieses Szenario: Danach war der Mars schon immer eine kalte gefrorene
Welt. (22.
August 2003)
ASTEROIDEN
3
Juno - ein Asteroid mit Biss
Mit modernster Technik und einem fast hundert Jahre alten Teleskop gelang es
einem Astronomenteam erstmals Strukturen auf dem Kleinplaneten Juno zu
fotografieren. Dabei stellte sich heraus, dass der Asteroid vor nicht allzu
langer Zeit eine heftige Kollision mit einem anderen Himmelskörper gehabt
haben muss. (14.
August 2003)
GRACE
Dem
Schwerefeld der Erde auf der Spur
Die amerikanisch-deutsche Satellitenmission GRACE hat - schon vor Beginn des
routinemäßigen Messbetriebs - herausragende Ergebnisse geliefert:
Wissenschaftler berechneten jetzt aus den Daten der Zwillingssonden die
genaueste Karte des Gravitationsfelds der Erde. Künftige Messungen sollen
noch detailliertere Daten liefern. (11.
August 2003)
KOMETEN
Kosmische
Fossilien mit Schönheitsfehlern
Kometen galten bislang als einzigartige Zeugen aus einer Zeit, in der unser
Sonnensystem gerade entstand. Die Erforschung dieser Vagabunden schien somit
unverfälschte Einblicke in den Materiemix zu geben, aus dem sich die Sonne
und alle Planeten gebildet haben. Allerdings, so warnt ein Wissenschaftler
jetzt, könnte sich die Oberfläche der Kometen inzwischen deutlich verändert
haben. (7.
August 2003)
ASTROBIOLOGIE
Neue
Lebensform in kalifornischem Salzsee entdeckt
Sie leben ohne Sauerstoff und gedeihen in einer salzigen, basischen
Umgebung: Spirochaeta americana. Für die Wissenschaftler des
National Space Science and Technology Center in Huntsville, die die
Lebensform in einem kalifornischen Salzsee entdeckt haben, sind die
Bakterien ein Beispiel dafür, welche Art von Leben eventuell noch auf dem
Mars zu finden ist. (31.
Juli 2003)
METEORITEN
Neuschwanstein-Zwilling
in Bayern entdeckt
Am Abend des 6. April 2002 konnte man in Teilen des westlichen Österreichs
und südlichen Bayerns eine helle Feuerkugel beobachten und fand drei Monate
später sechs Kilometer von Neuschwanstein entfernt einen Steinmeteoritwn mit
einem Gewicht von 1,75 Kilogramm. Jetzt melden Meteoritenforscher die
Entdeckung eines zweiten Brockens - das Hauptfragment fehlt allerdings nach
wie vor. (30.
Juli 2003)
PLUTO
Plutos
Atmosphäre dehnt sich aus
Seit Jahren verfolgen Wissenschaftler wie sich der äußerste Planet Pluto auf
seiner Bahn immer weiter von der Sonne entfernt. Seine Atmosphäre, so die
Meinung der Forscher, sollte sich dadurch abkühlen und deutlich verkleinern.
Amerikanische Astronomen entdeckten jetzt jedoch, dass sich die
Pluto-Atmosphäre auszudehnen scheint. (10.
Juli 2003)
MOND
Ein
Kind von Gaia und Theia
Die
Entstehungsgeschichte des Mondes beschäftigt Forscher schon seit langem:
Jetzt haben Geowissenschaftler vom Mineralogischen Institut der Universität
Münster und vom Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie aus Untersuchungen an
Erd- und Mondgestein sowie Meteoriten die Herkunft des Erdtrabanten
bestimmt: Demnach ist der Mond vor 4,53 Milliarden Jahren durch die
Kollision zwischen der Erde und einem Kleinplaneten entstanden und besteht
zumindest zur Hälfte aus Erdmaterial. (9.
Juli 2003)
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