Forschung
Archiv
- Oktober 2010 - Dezember 2010
Woher
Materie ihre Masse bekommt
Nicht nur aus extrem heißen Plasmen können Teilchenphysiker etwas über die
Zeit unmittelbar nach dem Urknall lernen, sondern auch aus ultrakalten
atomaren Gasen. Deren Verhalten hat nämlich eine verblüffende Ähnlichkeit mit
Vorgängen, die sich im frühen Universum abgespielt haben müssen. Eine
deutschlandweite Forschergruppe, die sich mit diesen Fragen beschäftigt, wird
nun für drei weitere Jahre von der DFG unterstützt. 30.
Dezember 2010
Satellit
beobachtet flackernde Sternexplosionen
Eigentlich wollte man mit dem Solar Mass Ejection Imager an Bord des
Satelliten Coriolis koronale Massenauswürfe der Sonne untersuchen.
Ganz nebenbei gelangen den Astronomen aber nun einige interessante
Beobachtungen von entfernten Sternenexplosionen, die offenbar etwas anders
ablaufen als bislang von der Theorie vorausgesagt wurde. 29.
Dezember 2010
Chemisch
pekuliare Sterne in anderer Galaxie
Seit Jahrzehnten beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Erforschung
chemisch pekuliarer Sterne, die erstmals 1897 von der amerikanischen
Astronomin Antonia Maury in unserer Milchstraße aufgespürt worden waren. Nun
ist es Forschern gelungen, diese eigentümlichen Sonnen auch in der Großen
Magellanschen Wolke, einer Satellitengalaxie der Milchstraße, nachzuweisen. 28.
Dezember 2010
Auf
der Spur der Neutrino-Oszillationen
Wissenschaftler und Techniker der Double-Chooz-Kollaboration haben kürzlich
ihren Neutrino-Detektor fertig gestellt, der Antineutrinos aus dem Kernkraftwerk
Chooz in den französischen Ardennen beobachten wird. Das Experiment kann jetzt
mit der Messung fundamentaler Neutrino-Eigenschaften beginnen - mit eventuell
wichtigen Konsequenzen für die Teilchen- und Astroteichenphysik. 27.
Dezember 2010
Hochleistungslaser
auf dem Weg in die USA
Die Suche nach Gravitationswellen ist kompliziert und stellt hohe
Anforderungen an die verwendeten Instrumente. Wissenschaftler und
Laserexperten haben jetzt gemeinsam einen neuen Hochleistungslaser für
Gravitationswellendetektoren entwickelt, der diese um einen Faktor Zehn
empfindlicher macht. Damit sollte die Chance, in den kommenden Jahren
Gravitationswellen zu entdecken, deutlich steigen. 22.
Dezember 2010
Neue
Funde lassen Astronomen rätseln
Über 500 extrasolare Planeten haben Astronomen bislang um andere Sonnen
entdeckt, doch gibt es immer wieder Funde, die die Wissenschaftler verblüffen
und an ihren bisherigen Theorien zweifeln lassen. In dieser Woche
präsentierten Forscher gleich zwei dieser ungewöhnlichen Welten: einen
Gasriesen, den es eigentlich gar nicht geben dürfte und einen extrem
kohlenstoffhaltigen Planeten. 10.
Dezember 2010
Suche
nach Raumzeitwellen geht weiter
Mehrere Institute in Deutschland widmen sich seit 2003 intensiv der Fahndung
nach Gravitationswellen, jenen eigentümlichen Schwingungen von Raum und Zeit,
die bislang nur indirekt nachgewiesen werden konnten. Und die Suche soll
weitergehen: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat beschlossen, den
entsprechenden Sonderforschungsbereich für weitere vier Jahre mit acht Millionen Euro zu fördern. 7.
Dezember 2010
Leben,
wie wir es nicht kennen
Amerikanische Forscher haben ein Bakterium entdeckt, das
sich von allen anderen bislang bekannten irdischen Lebensformen unterscheidet:
Es kann statt Phosphor hochgiftiges Arsen für den Stoffwechsel verwenden und es
sogar in sein Erbgut einbauen. Der Fund hat nach Ansicht der Wissenschaftler
weitreichende Konsequenzen für die Suche nach außerirdischen Leben. 3.
Dezember 2010
Intensive
Suche nach Dunkler Energie
Ab Ende des kommenden Jahres wollen Astronomen im Rahmen des Dark Energy
Survey versuchen, hinter das Geheimnis der mysteriösen Dunklen Energie zu
kommen, die für die beschleunigte Ausdehnung des Universums verantwortlich
gemacht wird. Münchener Astrophysiker sind diesem internationalen Großprojekt
nun beigetreten und hoffen auf Impulse für ihre eigenen Forschungen. 30. November 2010
Galaxienpaare
verraten Dunkle Energie
Das Weltall ist flach und wird von einer mysteriösen Dunklen Energie dominiert.
Dies folgert ein Forscher-Duo aus Frankreich mit einem von bisherigen Methoden völlig unabhängigen, rein geometrischen Verfahren
und bestätigt damit das Standardmodell der Kosmologie. Die Wissenschaftler
betrachteten dazu die Orientierung von Galaxienpaaren. 26. November 2010
Entstand
Andromeda durch gewaltige Kollision?
Die Magellanschen Wolken könnten einst ein Teil von Andromeda gewesen
sein. Jetzt vorgestellte Computersimulationen zeigen, dass sich unsere
Nachbargalaxie vor mehreren Milliarden Jahren durch den Zusammenstoß zweier
Galaxien gebildet haben könnte. Ein Teil der dabei entstanden Gezeitenarme ist
dann abgerissen und Richtung Milchstraße geschleudert worden - die
Magellanschen Wolken. 24. November 2010
Blick
auf das Universum vor dem Urknall?
Finden sich in der kosmischen Hintergrundstrahlung auch noch Spuren des
Universums, aus dem unser Kosmos einst im Urknall hervorgegangen ist? Zwei
Wissenschaftler, einer von ihnen ist der renommierte britische Kosmologe Roger
Penrose, halten das für möglich. Sie entdeckten in den Daten der Wilkinson
Microwave Anisotropy Probe auffällige Muster. 22. November 2010
Gasriese
aus einer anderen Galaxie
Astronomen haben in der Milchstraße erstmals einen Exoplaneten entdeckt,
der ursprünglich aus einer anderen Galaxie stammt. Die Heimatsonne des
Planeten gehörte zu einer Zwerggalaxie, die vor Milliarden von Jahren
von der Milchstraße verschluckt wurde. Der jupiterähnliche Planet kreist
um einen Stern, der sich bereits zu einem Roten Riesen aufgebläht
hat. 19. November 2010
Forscher
fangen Anti-Wasserstoff ein
Am europäischen Kern- und Teilchenforschungszentrum CERN in Genf konnten
Wissenschaftler erstmals Antimaterie einfangen. Ihnen gelang es, insgesamt 38
Anti-Wasserstoff-Atome für 0,17 Sekunden in einer speziellen Falle
festzuhalten. Nun hoffen sie, den Anti-Wasserstoff bald gründlicher
untersuchen zu können, um hinter das Geheimnis der fehlenden Antimaterie im
Weltraum zu kommen. 18. November 2010
Sternhaufen
verraten Sternentstehungsgeschichte
In Galaxien werden regelmäßig neue Sterne geboren. In welchem Ausmaß
dies geschieht, verrät den Astronomen einiges über die Entwicklung der
Systeme. Wissenschaftler der Universitäten in Bonn und Cambridge haben nun ein
neues Verfahren entwickelt, um mehr über die Sternentstehungsgeschichte von
weit entfernten Galaxien zu erfahren. Die ersten Resultate erscheinen
vielversprechend. 8. November 2010
Verrät
die Farbe eine zweite Erde?
Planeten um andere Sonnen sind bestenfalls winzige Lichtpunkte. Wie soll man
da erkennen, ob es sich bei den fernen Welten um eine zweite Erde handelt oder
um einen unwohnlichen Planeten wie Venus oder Merkur? Ein amerikanisches
Forscherteam hat sich daraufhin unser Sonnensystem angeschaut und dabei
festgestellt, dass sich die Erde deutlich durch ihre Farbe von den anderen
Planeten abhebt. 4. November 2010
Zerfall
Dunkler Materie im Milchstraßenzentrum?
Zwei amerikanische Wissenschaftler glauben, dass ein Teil der vom Fermi
Gamma-ray Space Telescope beobachteten Gammastrahlung aus dem Zentrum der
Milchstraße sich nur durch den Zerfall Dunkler Materie erklären lässt. Sie
stützen sich dabei auf eine Analyse von öffentlich zugänglichen Daten des
NASA-Weltraumteleskops. Eine offizielle Auswertung der Daten durch das
Fermi-Team steht noch aus. 3. November 2010
Die
letzten Schreie der Materie
Schwarze Löcher saugen in großen Mengen Materie aus Gaswolken oder Sternen in ihrer Umgebung auf.
Beim Sturz ins Schwarze Loch wird dieses Material immer weiter aufgeheizt und
sendet vor dem endgültigen Verschwinden intensive Röntgenstrahlung ins All.
Der "letzte Schrei" stammt dabei von Eisen, das neben anderen Elementen in der Materie enthalten ist. Was dabei
genau abläuft, haben Wissenschaftler nun im Labor untersucht. 29. Oktober 2010
Zwei
Planeten um engen Doppelstern
Ein Astronomenteam hat jetzt in 1.700 Lichtjahre Entfernung ein
eigentümliches Planetensystem aufgespürt: Zwei Gasriesen umkreisen hier den
engen Doppelstern NN Serpentis, bei dem der größere Partner den kleineren
regelmäßig verdeckt. Noch sind sich die Astronomen nicht sicher, wie die
Planeten in einem solchen System entstanden sein könnten. 28. Oktober 2010
Neuer
kosmischer Entfernungsrekord
Astronomen haben mithilfe des Very Large Telescope der ESO
nachweisen können, dass das Licht einer zuvor mit dem Weltraumteleskop
Hubble entdeckten Galaxie 13,1 Milliarden Jahre zu uns unterwegs war. Das
Objekt mit der Bezeichnung UDFy-38135539 stellt damit einen neuen
Entfernungsrekord auf und ist die erste Galaxie, die in einer Zeit entdeckt
wurde, zu der das Universum noch nicht vollständig transparent war. 22. Oktober 2010
Heißer
Fleck an falscher Stelle
Neues vom Planetensystem um Ypsilon Andromedae in rund 44 Lichtjahren
Entfernung: Mit Hilfe des Infrarot-Weltraumteleskops Spitzer stellen
Astronomen fest, dass sich die heißeste Region auf einem Gasplaneten, der den
Stern auf einer enger Umlaufbahn umrundet und ihm immer die gleiche Seite
zuwendet, an einer ganz anderen Stelle befindet als erwartet. 20. Oktober 2010
Kleine
Galaxien, äußerst komplex
Große Galaxienhaufen bestehen oft aus zahlreichen eindrucksvollen Systemen.
Mit Abstand die größte Population aber bilden die eher unscheinbaren
Zwerggalaxien, die für Wissenschaftler jedoch äußerst interessant sind: Ihre
Untersuchung verrät ihnen nämlich einiges über die Entwicklung von Galaxien.
Ein Symposium in Heidelberg beschäftigt sich jetzt mit diesen galaktischen
Zwergen. 18. Oktober 2010
Staubpartikel
helfen bei Molekülbildung
Dass Wasserstoffmoleküle im Weltraum vorkommen, ist bekannt. Wie diese jedoch gebildet werden, dazu fehlten bislang die passenden Antworten.
Jetzt ist ein Team aus deutschen und niederländischen Wissenschaftlern aber
einer Lösung näher gekommen. Den entscheidenden Beitrag leisten demnach Tunneleffekte und Staubpartikel. 14. Oktober 2010
Hinweise
auf planetaren Geisterfahrer?
Das Doppelsternsystem Ny Octantis hat Astronomen schon seit
einiger Zeit Kopfzerbrechen bereitet: Beobachtungen zeigten nämlich eine
verräterische Bewegung des Sterns, die auf die Existenz eines Planeten
hindeutet. Allerdings wäre die Bahn des hypothetischen Planeten in dem System
hochgradig instabil - es sei denn, er würde sich entgegen der Umlaufrichtung der
Sterne bewegen. 4. Oktober 2010
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