Forschung
Archiv
- Januar 2010 - März 2010
Unabhängige
Bestätigung für dunkle Energie
Dank einer der wohl umfangreichsten Auswertungen von Hubble-Beobachtungen
hat ein internationales Astronomenteam jetzt eine unabhängige
Bestätigung für die beschleunigte Ausdehnung des Universums gefunden. Die
Wissenschaftler nahmen dazu 575 Fotografien unter die Lupe, auf denen rund 446.000
Galaxien zu erkennen waren. Für 194.000 davon konnte die Entfernung bestimmt
werden. 25.
März 2010
Ein
Wegweiser zur zweiten Erde
Bislang haben Astronomen noch keinen Planeten aufgespürt, der unserer Erde
auch nur annähernd ähnlich ist. Das könnte sich aber schon bald ändern und
würde die Frage aufwerfen, wie man herausfinden kann, ob dieser Planet auch
lebensfreundlich ist und ob sich auf ihm vielleicht sogar schon Leben
entwickelt hat. Eine Sonderausgabe der Fachzeitschrift Astrobiology
widmet sich ganz dieser Thematik. 23.
März 2010
Ein
relativ normaler Exoplanet
Der Satellit CoRoT hat einen weiteren extrasolaren Planeten
aufgespürt. Bei dem jetzt präsentierten Fund namens CoRoT-9b handelt es sich
um einen relativ normalen Gasplaneten, der von seinem Zentralstern eine
ähnliche Entfernung hat wie der Merkur von unserer Sonne. Damit unterscheidet
er sich deutlich von den heißen Jupitern, die ihren Stern innerhalb weniger
Tage umrunden. 18.
März 2010
Staubkörner
von außerhalb des Sonnensystems?
2006 brachte die NASA-Sonde Stardust nicht nur Staub des Kometen
Wild 2 zurück zur Erde, sondern auch Partikel, die die Sonde unterwegs
gesammelt hatte. Darunter sollten sich auch Staubkörner befinden, die aus
anderen Regionen der Milchstraße stammen. Nach aufwendigen Analysen glauben
Wissenschaftler nun, dass sie zwei solche Partikel gefunden haben könnten. 17.
März 2010
Erster
Nachweis von Geoneutrinos
Erstmals konnten Antineutrinos aus dem Inneren der Erde mit dem Borexino-Detektor
im italienischen Gran-Sasso-Untergrundlabor eindeutig nachgewiesen werden. Die
Daten zeigen ein deutliches Signal von Antineutrinos mit den erwarteten
Energien aus dem radioaktiven Zerfall von Uran und Thorium. Die neuen
Messungen stützen die Theorie, dass Radioaktivität die wesentliche Quelle für
die Erdwärme darstellt. Die Ergebnisse werden in Kürze in der Fachzeitschrift
Physics Letters B publiziert. 15.
März 2010
Relativitätstheorie
stimmt auch auf großen Skalen
Albert Einsteins allgemeine Relativitätstheorie stimmt auch auf
kosmologischen Distanzen. Dies konnte eine internationale Forschungsgruppe nun
mit einer Analyse der Verteilung von Galaxien bis in eine Entfernung von
mindestens 3,5 Milliarden Lichtjahren zeigen. Gleichzeitig erbrachten die
Forscher dabei einen indirekten Beweis für die Existenz von Dunkler Materie. 11.
März 2010
Stellare
Schwergewichte mit Wackelkontakt
Die Entstehung von massereichen Sternen stellt die Astronomen immer noch vor
so manches Rätsel. So ähnelt das Leuchten der jungen stellaren
Schwergewichte beispielsweise mehr einer Lampe mit Wackelkontakt.
Computersimulationen, die erstmals auch die Auswirkung der ultravioletten
Strahlung eines jungen Himmelskörpers berücksichtigen, lieferten nun
wichtige neue Erkenntnisse über die Vorgänge bei der Sternentstehung. 10.
März 2010
Rekordverdächtiges
Weißes-Zwerg-Paar
Rekord im Weltall: Astronomen konnten jetzt bestätigen, dass es sich bei dem
System HM Cancri tatsächlich um zwei Sterne handelt, die einander in nur fünfeinhalb Minuten
umrunden. Damit ist das Paar das Doppelsternsystem mit der kürzesten bekannten
Umlaufperiode - und gleichzeitig auch das kleinste. Seine Größe entspricht in
etwa einem Viertel der Entfernung zwischen Erde und Mond, also rund 100.000
Kilometern. 10.
März 2010
Forscher
freuen sich über erste Resultate
Am CERN in Genf konnten erstmals Kollisionen von Teilchen mit der höchsten
Energie, die Menschen je erzeugt haben, vermessen werden. Sie wurden vom
CMS-Experiment am Large Hadron Collider aufgezeichnet.
Unerwartet schnell führten diese Daten nun zur ersten wissenschaftlichen
Veröffentlichung. Mit den Experimenten wollen die Physiker die Bedingungen
kurz nach dem Urknall simulieren. 3.
März 2010
Alter
des Universums, neu berechnet
Ein internationales Astronomenteam hat jetzt das Alter des Universums neu
berechnet. Sie verwendeten dazu ein vergleichsweise neues Verfahren, bei dem Helligkeitsschwankungen um eine Gravitationslinse ausgewertet
werden. Das so
ermittelte Alter des Weltalls stimmt gut mit dem auf anderem Weg bestimmten
Wert überein. Auch die Krümmung des Raums und den Anteil der dunklen
Energie ermittelte das Team. 1.
März 2010
Die
Nova, die ein Quasar war
Viele Jahre lang hielt man den kurzzeitigen Strahlungsausbruch eines Objektes
in der Andromedagalaxie für eine Nova, also für das Aufflackern eines Weißen
Zwergsterns. Allerdings wies das Objekt verschiedene Eigentümlichkeiten auf,
die sich die Astronomen nicht erklären konnten. Jetzt ist klar warum: Der
Strahlungsausbruch stammte nicht von einer Nova, sondern von einem Quasar im
Hintergrund. 26.
Februar 2010
Ferne
Sonne zerreißt Gasriesen
Ein internationales Astronomenteam hat eine faszinierende Entdeckung
gemacht: Die ungewöhnliche Größe des Gasriesen WASP-12b lässt sich offenbar
auf den zerstörerischen Einfluss seines Zentralsterns zurückführen. Vermutlich
dürfte die ferne Welt nicht mehr lange existieren. Die Forscher fanden zudem
Hinweise auf eine Super-Erde in dem System. 25.
Februar 2010
Offiziell:
Element 112 heißt Copernicium
Das schwerste anerkannte chemische Element mit der Ordnungszahl 112 wurde am
GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung entdeckt und hat seit dem 19.
Februar 2010 den offiziellen Namen Copernicium mit dem chemischen Symbol "Cn".
Dies wurde von der für die Benennung zuständigen International Union of
Pure and Applied Chemistry (IUPAC) beschlossen und am Freitag bekannt
gegeben. 22.
Februar 2010
Magnetfelder
füttern Sternenembryos
Bei der Geburt massereicher Sterne scheinen starke Magnetfelder eine
wichtigere Rolle zu spielen als bislang vermutet. Das zeigt eine Studie der
Universität Bonn und des niederländischen JIVE-Instituts, die in der
Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society
erscheinen wird. Demnach sorgen die Magnetfelder anscheinend dafür, dass die
Sternen-Embryonen stetig mit Materie versorgt werden. 19.
Februar 2010
Warum
Weiße Zwerge explodieren
Supernovae vom Typ Ia sind ausgesprochen wichtige
Hilfsmittel zur Bestimmung von Entfernungen im All. Sie entstehen durch die
Explosion eines Weißen Zwergs. In der Regel wird dafür das kontinuierliche
Einströmen von Material auf den kompakten Stern von einem nahen Begleiter
verantwortlich gemacht. In jetzt vom Röntgenteleskop Chandra
beobachteten Galaxien gab es allerdings einen anderen Auslöser. 18.
Februar 2010
Überraschendes
Innenleben eines Jets
Kosmische Jets, also gewaltige, gerichtete Materieauswürfe aus der
unmittelbaren Umgebung von Schwarzen Löchern, verhalten sich offenbar anders
als bislang vermutet. Ein internationales Forscherteam konnte
jetzt zeigen, dass der dominante Teil der Jetstrahlung, nämlich Gammastrahlen,
viel weiter entfernt vom Schwarzen Loch entsteht als erwartet. 18.
Februar 2010
Ähnlich
entstanden wie unsere Sonne?
Die Entstehung von massereichen Sternen stellt Astronomen immer noch vor so
manches Rätsel: Laufen dabei ganz andere physikalische Prozesse ab als bei der
Geburt von masseärmeren Sternen oder funktioniert die Entstehung ganz ähnlich?
Beobachtungen am Gemini Observatory lieferten nun neue Hinweise. 15.
Februar 2010
Gasmenge
steigert Geburtsrate von Sternen
Im jungen Universum bildeten sich Sterne mit einer deutlich höheren Rate als
heute. Schon lange Zeit rätseln Astronomen über den Grund dafür: Liegt es
schlicht daran, dass damals mehr Material zur Verfügung stand oder könnten die
Prozesse, die zur Entstehung von Sternen führen, früher viel effizienter
abgelaufen sein? Neue Beobachtungen liefern nun eine Antwort. 11.
Februar 2010
Astronomen
entdecken Doppel-Quasar
Quasare gehören mit zu den leuchtkräftigsten Objekten im
Universum. Es handelt sich bei ihnen um die hellen Zentren von Galaxien, in
denen ein supermassereiches Schwarzes Loch gerade Unmengen an Material
verschlingt. Jetzt gelang es Astronomen erstmals einen Doppel-Quasar
aufzuspüren, der durch die Kollision zweier Galaxien entstanden ist. 9.
Februar 2010
Große
Mengen Wasser um jungen Stern
Mit Hilfe des IRAM-Interferometers haben Astronomen große Mengen Wasser in
einer Scheibe um einen jungen Stern nachgewiesen. Der Fund könnte helfen, auch
mehr über den bislang rätselhaften Ursprung des Wassers in unserem
Sonnensystem zu erfahren. Mit dem entdeckten Wasser könnte man die Ozeane der
Erde hundert Mal füllen. 9.
Februar 2010
Signale
von seltsamen Sternen
Könnten Neutronensterne auch aus seltsamen Quarks bestehen und deswegen
eigentlich keine Neutronensterne, sondern seltsame Sterne sein? Ein Team von
Astrophysikern ist dieser Frage nachgegangen. Am Computer simulierten sie die
Kollision von zwei seltsamen Sternen, um so herauszufinden, was man von einem
solchen Ereignis beobachten könnte. 2.
Februar 2010
Astronomen
entdecken kühlsten Braunen Zwerg
Ein internationales Team von Astronomen könnte das bislang kälteste
substellare Objekt entdeckt haben. Der nahegelegene Braune Zwerg hat eine
Temperatur von knapp über 200 Grad Celsius und wurde mit Hilfe des United
Kingdom Infrared Telescope (UKIRT) auf Hawaii aufgespürt. Er bildet mit
einem anderen Braunen Zwerg ein Doppelsystem. 1.
Februar 2010
Staubgalaxie
im jungen Universum
Ein Astronomen-Team unter Leitung der Universität Bonn hat eine zwölf
Milliarden Lichtjahre entfernte Staubgalaxie entdeckt. Sie existierte zu
einer Zeit, als das Universum erst 1,5 Milliarden Jahre jung war und ist
damit die älteste ihrer Art, die bislang gefunden wurde. Wie am Fließband
entstanden in ihr damals jede Menge neue Sterne. Wenn der Fund keine
Ausnahmeerscheinung ist, könnte er bisherige Theorien infrage stellen. 25.
Januar 2010
Schwache
Gravitationslinsen zeigen Stärke
Schwache Gravitationslinsen könnten sich in Zukunft zu einem
starken Werkzeug der Kosmologen entwickeln: Wissenschaftlern ist es nun
gelungen, mit ihrer Hilfe nicht nur die Masse von nahen Galaxienhaufen und
-gruppen zu bestimmen, sondern auch die von deutlich entfernteren Strukturen. Die
Astronomen erhoffen sich davon neue Erkenntnisse über die geheimnisvolle Dunkle
Materie. 20.
Januar 2010
Zwei
neue Gezeitenströme um Andromeda
Mithilfe des japanischen Subaru-Teleskops und des Keck
II-Teleskops auf Hawaii wurden nun zwei bislang unbekannte Gezeitenströme um unsere
Nachbargalaxie Andromeda entdeckt. Es handelt sich dabei um die Überreste von
Zwerggalaxien, die Andromeda innerhalb der vergangenen ein bis zwei Milliarden
Jahre verschluckt hat. Der Fund liefert Hinweise auf die Entstehung und
Entwicklung von großen Galaxien. 19.
Januar 2010
Problem
um Galaxienentstehung gelöst?
Kosmologische Modelle mit sogenannter kalter Dunkler Materie können eine
Vielzahl von Beobachtungsbefunden im All erklären. Auf kleinen Skalen
allerdings, etwa bei der Betrachtung einzelner Galaxien, bereiten sie den
Astronomen einiges Kopfzerbrechen. Eine internationale Forschergruppe glaubt
nun, das Problem dank einer aufwendigen Simulation zur Entstehung von
scheibenförmigen Zwerggalaxien gelöst zu haben. 14.
Januar 2010
Erstes
direktes Spektrum eines Exoplaneten
Mithilfe des Very Large Telescope der europäischen Südsternwarte
ESO ist es Astronomen nun gelungen, zum ersten Mal direkt das Spektrum eines
extrasolaren Planeten aufzunehmen. Von diesem chemischen Fingerabdruck der
fernen Welt erhoffen sich die Forscher neue Informationen über die
Zusammensetzung des Planeten und seine Entstehungsgeschichte. 13.
Januar 2010
Zahlreiche
Schwarze-Loch-Paare entdeckt
Regelmäßige Kollisionen und Verschmelzungen gehören zur normalen Entwicklung
von Galaxien. In jeder Galaxie befindet sich in der Regel auch ein
supermassereiches Schwarzes Loch, so dass es zahlreiche Galaxien mit zwei
Schwarzen Löchern geben sollte. Bei einer gezielten Suche nach solchen
Schwarze-Loch-Paaren wurden nun zahlreiche neue Doppel-Löcher entdeckt. 12.
Januar 2010
Wie
Galaxien ihre Sterne mischen
Unsere Sonne ist ihrer chemischen Zusammensetzung nach deutlich näher am
Zentrum der Milchstraße entstanden. Französische Astronomen bieten nun eine
Erklärung dafür, wie die Sonne an ihre heutige Position gelangt ist. Schuld
könnten Resonanzen zwischen den Spiralarmen und dem zentralen Balken unserer
Heimatgalaxie gewesen sein. 11.
Januar 2010
Wenn
sich Weiße Zwerge zu nahe kommen
Supernova-Explosionen vom Typ Ia gelten in der Astronomie als wichtige
Hilfsmittel zur Bestimmung von Entfernungen im All. So wurden durch sie etwa
die beschleunigte Expansion des Universums entdeckt. Dass ein Weißer
Zwergstern an diesen Explosionen beteiligt ist, gilt unter Experten als
unstrittig. Es könnten allerdings, so ergaben jetzt Simulationen, auch zwei
sein. 8.
Januar 2010
NASA-Sonde
findet erste fünf Exoplaneten
Die NASA-Sonde Kepler hat ihre ersten fünf extrasolaren Planeten
aufgespürt. Die Funde, die auf Daten der ersten sechs Beobachtungswochen
beruhen, wurden gestern auf einer Konferenz der American Astronomical
Society vorgestellt. Es handelt sich bei allen Welten um "heiße Jupiter",
also Gasriesen, die ihre Sonne in nur geringem Abstand umkreisen. Kepler
soll einmal eine zweite Erde aufspüren. 5.
Januar 2010
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