Forschung
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- Januar 2006 bis Juni 2006
Keine
exotische Materie im Inneren
Neutronensterne gehören mit zu den exotischsten Objekten,
die man im Weltall finden kann. Doch verbirgt sich in ihrem Inneren auch
wirklich exotische Materie? Genaue Messungen an einem Neutronenstern brachten
nun ein wenig aufregendes Resultat: Das Innere von Neutronensternen besteht aus
Neutronen. (30.
Juni
2006)
Haben
auch Planemos Planeten?
Gleich zwei neue Untersuchungen haben gezeigt, dass auch
Objekte, die nur wenig größer sind als Jupiter, umgeben von einer Scheibe aus
Gas und Staub entstehen. Aus dem hier vorhandenen Material könnten sich also
ohne weiteres kleine Planeten bilden. Gibt es also auch um diese "Planemos"
winzige Planetensysteme?
(22.
Juni
2006)
SUPERNOVAE
Neuer
Stern gibt Rätsel auf
Astronomen haben im Sternbild Bootes einen neuen Stern entdeckt, der auf den
ersten Blick wie eine Supernova in einer fernen Galaxie aussah. Doch
inzwischen wissen die Wissenschaftler überhaupt nicht mehr, was sie von dem
Fund halten sollen: Das Objekt verhält sich weder wie eine normale
Supernova, noch wie ein veränderlicher Stern oder ein entfernter Quasar.
(20.
Juni 2006)
MILCHSTRASSE
Spiralarme
länger als gedacht
Die Struktur unserer Heimatgalaxis, der Milchstraße, ist bis
heute nicht vollständig bekannt. Jetzt legten Astronomen der University
of California in Berkeley eine neue Analyse vor, nach der sich die
Spiralarme nicht symmetrisch um das Zentrum verteilen und deutlich weiter
hinaus ragen, als die Verteilung der Sterne erwarten lässt.
(13.
Juni 2006)
KREBSNEBEL
Rätsel
um Entstehung gelöst
Das Rätsel, wie der Krebsnebel vor 952 Jahren entstanden
ist, haben jetzt Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in
Garching gelöst. Mit ausgefeilten Computersimulationen konnten die Forscher
nachweisen, dass es sich bei diesem Gasnebel um die auseinander fliegende
Trümmerwolke eines Sterns mit etwa der zehnfachen Sonnenmasse handelt und es
eigentlich eine vergleichsweise schwache Explosion war.
(12.
Juni 2006)
Kohlenstoff
im Überfluss
Dass der junge Stern Beta Pictoris von einer
Staubscheibe umgeben ist, wissen Astronomen schon länger. Und auch Hinweise
auf Planeten um die 60 Lichtjahre entfernte Sonne wurden schon entdeckt.
Doch nun stießen Forscher auf eine Merkwürdigkeit: Die Staubscheibe enthält
doppelt so viel Kohlenstoff wie vermutet. Ist das Beta Pictoris-System damit
eine Ausnahme oder durchlief auch unser Sonnensystem eine kohlenstoffreiche
Periode?
(8.
Juni
2006)
Suche
nach der fünften Dimension
Gibt es mehr als nur die uns vertrauten vier
Dimensionen? Aus diversen Science Fiction-Filmen kennt man Besucher aus
einer Parallelwelt längst und auch manche Theoretiker, die versuchen
Relativitätstheorie und Quantenphysik miteinander zu verbinden, glauben an
die Existenz von weiteren Dimensionen. Nun sind amerikanische Forscher auf
eine Möglichkeit gestoßen, wie man eine fünfte Dimension nachweisen könnte -
und das schon im nächsten Jahr.
(30.
Mai
2006)
Zwerge
ermöglichten die Riesen
Die ersten Galaxien waren Winzlinge und sabotierten durch
ihre Strahlung die Bildung weiterer Zwerggalaxien - dies ergaben jetzt neue
Beobachtungen des Lichtes von entfernten Quasaren. Die Wissenschaftler konnten
mit den neuen Daten eine Vermutung von Theoretikern über die Entwicklung des
Universums in der erste Milliarde Jahre nach dem Urknall bestätigen.
(22.
Mai
2006)
Drei
Planeten und ein Asteroidengürtel
Astronomen der Universität Genf und Astrophysiker der Universität
Bern haben ein Planetensystem aufgespürt, das etwas ganz Besonderes sein
könnte: Die Forscher entdeckten in dem rund 41 Lichtjahre entfernten System
gleich drei Planeten und einen Asteroidengürtel. Die Planeten sind teilweise
der Erde recht ähnlich und einer könnte sogar am Rand der lebensfreundlichen
Zone des Systems liegen. (19.
Mai
2006)
Die
Zeit vor dem Urknall
Unser Universum entstand nach der allgemein
anerkannter Theorie im so genannten Urknall. Die Existenz von Raum und Zeit
begann mit diesem Ereignis, so dass sich eine Frage nach dem "Davor"
eigentlich von selbst verbietet. Für viele ist dies allerdings alles andere
als befriedigend. Einem Team von Physikern der PennState University
ging das ähnlich. Sie schauten in die Zeit vor dem Urknall und machten eine
überraschende Entdeckung.
(16.
Mai
2006)
Zwei
neue Nachbarn für die Milchstraße
Zumindest in unmittelbarer Nachbarschaft unserer
Milchstraße, so könnte man denken, sollten doch inzwischen sämtliche Galaxien
entdeckt sein. Weit gefehlt: Von zahlreichen hier vermuteten Zwerggalaxien fehlt
bislang jede Spur. Jetzt haben zwei britische Astronomen wieder zwei dieser
leuchtschwachen Begleiter unserer Heimatgalaxie aufgespürt.
(10.
Mai
2006)
Neuer
Prozess bei Elemententstehung entdeckt
Die schweren Elemente im Universum entstehen bei
Supernova-Explosionen massereicher Sterne. Bislang ließ sich aber die Häufigkeit
von einigen schweren Elementen mit der aktuellen Theorie nur unzureichend
erklären. Ein Team von Physikern der Universität Basel hat nun einen neuen
Prozess entdeckt, der die Entstehung der Elemente während einer
Supernova-Explosion besser beschreiben kann.
(4.
Mai
2006)
Sternenbeben
enthüllt inneren Aufbau
Astronomen haben mithilfe von Messungen des
Röntgensatelliten Rossi X-Ray Timing Explorer die Dicke der Kruste eines
Neutronensterns bestimmt. Nach den neuen Messungen ist die Kruste von Neutronensternen bis zu 1,5
Kilometer stark und so dicht gepackt, dass ein Teelöffel dieser Materie auf der
Erde 10 Millionen Tonnen wiegen würde.
(27.
April
2006)
Ein
taumelnder Neutronenstern
Neutronensterne oder Pulsare, so nahmen Astronomen bislang
an, drehen sich nahezu perfekt um ihre eigene Achse, sind also sehr stabile
Kreisel. Vielleicht ist dies ein Irrtum: Wissenschaftler entdeckten jetzt mithilfe des europäischen Röntgenteleskops XMM-Newton einen offensichtlich
taumelnden Neutronenstern.
(21.
April
2006)
Neutrino-Jagd
im Mittelmeer
Während die meisten Astronomen ihre Teleskope gen Himmel richten,
blickt eine internationale Forschergruppe unter Leitung des Erlanger
Physikers Prof. Dr. Ulrich Katz in die genau entgegengesetzte Richtung: Der
Astroteilchenphysiker Katz von der Universität Erlangen-Nürnberg und sein Team
planen ein riesiges Neutrino-Teleskop, das den Namen KM3NeT trägt und auf dem
Grund des Mittelmeers verankert werden soll.
(19.
April
2006)
Standardstern
alles andere als Standard
Der zweithellste Stern am nördlichen Himmel, die Wega
im Sternbild Leier, ist ein Standardstern der Astrophysiker. Die 26
Lichtjahre entfernte Sonne wird als Referenz für ganz unterschiedliche
astronomische Phänomene herangezogen. Doch jetzt zeigte ein amerikanisches
Forscherteam, dass der Stern alles andere als Standard ist.
(18.
April
2006)
Jagd
nach den WIMPs beginnt
Das Universum ist nach heutigem Erkenntnisstand nur zu einem kleinen
Teil für uns sichtbar. Der größte Anteil seiner Masse besteht aus so
genannter Dunkler Energie und Dunkler Materie. Letztere soll das Experiment
EDELWEISS II untersuchen, das zurzeit von einer internationalen
Wissenschaftlergruppe in einem Untergrundlabor in den französischen Alpen
aufgebaut wird. Freitag wurde es eingeweiht. (4.
April
2006)
Wenn
Neutronensterne kollidieren
Schon ein Neutronenstern allein ist ein recht
eigentümliches Objekt. Wenn also zwei Neutronensterne kollidieren kann man
einiges erwarten, beispielsweise einen Gamma-Ray-Burst. Zwei Astronomen
haben jetzt mithilfe eines Hochleistungsrechners eine solche Kollision
simuliert und konnten zeigen, dass dabei gewaltige Magnetfelder entstehen.
(31.
März
2006)
Inflation
und die ersten Sterne
Astronomen ist es erstmals gelungen, einen Blick in eine
Zeit zu werfen, in der unser Universum nur eine Billionstel Sekunde alt war. Die
neuen Daten unterstützen die so genannte Inflationstheorie, nach der sich das
Universum innerhalb kürzester Zeit unvorstellbar ausdehnte. Die Ergebnisse
beruhen auf Daten, die die Sonde WMAP in den letzten drei Jahren aufgezeichnet
hat.
(20.
März
2006)
Sterile
Neutrinos und die ersten Sterne
Die Natur der Dunklen Materie gehört zu den wohl größten
Rätseln der modernen Naturwissenschaft. Zwei Wissenschaftler haben nun eine
Theorie entwickelt, nach der diese aus sogenannten sterilen Neutrinos besteht.
Dadurch könnten Sterne zu einem sehr frühen Zeitpunkt in der Geschichte des
Universums entstehen und sich auch manch andere Beobachtung recht einfach
erklären lassen.
(15.
März
2006)
Teilzeit-Pulsar
begeistert Forscher
Mithilfe des 76-Meter Radioteleskops der Universität
Manchester in Jodrell Bank haben Astronomen einen recht merkwürdigen Pulsar
aufgespürt: Der rotierende Neutronenstern scheint sich regelmäßig für einen
Monat abzuschalten. Das eigentümliche Verhalten ist für die Wissenschaftler
jedoch eine
einmalige Gelegenheit, die Theorien über diese Objekte zu prüfen.
(9.
März
2006)
Eine
Supernova zum Zuschauen
Am 18. Februar 2006 registrierte der
NASA-Satellit Swift einen ungewöhnlich langen Gamma-Ray Burst.
Ursache dafür war offenbar eine Supernova, die in den nächsten Tagen
ihre maximale Helligkeit erreichen wird. Mit den laufenden Beobachtungen
dürfte ein lang gehegter Wunsch der Astronomen
in Erfüllung gehen, nämlich das Ende eines Sterns von Anfang an in
allen Wellenlängenbereichen zu untersuchen. Auch Amateurastronomen können dabei helfen.
(27.
Februar
2006)
Millionen
unentdeckte Sterne
Das Röntgenleuchten der Milchstraße stammt von
Millionen von bislang unentdeckten Sternen. Das zumindest glauben Astronomen
nach Auswertung der genauesten Röntgenkarte unserer Galaxie, die auf
zehnjährigen Messungen mit dem Rossi XTE-Satelliten beruht. Bestätigt
sich der Fund, würde dies bedeuten, dass die Anzahl der Sterne in der
Milchstraße bislang dramatisch unterschätzt wurde.
(24.
Februar
2006)
Staubscheibe
rotiert in zwei Richtungen
Wenn Planeten in einer rotierenden Staubscheibe um einen neugeborenen
Stern entstehen, drehen sie sich selbstverständlich alle in derselben
Richtung um ihre Sonne. Wirklich? Amerikanische Astronomen spürten jetzt
einen Stern auf, um den sich die Staubscheibe in verschiedene Richtungen
dreht. Das könnte später auch für eventuell in diesem System entstehende
Planeten gelten.
(14.
Februar
2006)
Daten
für über 25.000 Sterne der Milchstraße
Fossile Überreste des jungen Universums lassen sich
auch in unserer Milchstraße finden: Sterne, die vor langer Zeit und
möglicherweise sogar in einer anderen Galaxie entstanden sind. Die genaue
Untersuchung dieser Objekte im Rahmen der RAVE-Studie soll Einblicke in die
Geschichte unserer Galaxie liefern. Jetzt veröffentlichte das RAVE-Team den
ersten Datensatz.
(13.
Februar
2006)
Die
meisten Sterne sind Single
Für nahezu jeden Astronomen war eines klar: Die überwiegende Zahl der Sterne
befindet sich in Doppel- oder Mehrfachsystemen. Jetzt hat Charles Lada
dieses "Allgemeinwissen" einmal überprüft und festgestellt, dass die meisten
Sterne in Wirklichkeit "Single" sind. Da Planeten leichter um Einzelsterne
entstehen können, ist dies auch für Planetenjäger eine wichtige Erkenntnis.
(1.
Februar
2006)
Aus
der Milchstraße katapultiert
Forscher haben jetzt zwei Sterne aufgespürt, die mit einer
Geschwindigkeit von über zwei Millionen Kilometern pro Stunde unsere Milchstraße
verlassen. Dieser Fund bestätigt zusammen mit weiteren Entdeckungen der letzten
Monate die theoretische Vorhersage, dass das Schwarze Loch im Zentrum unserer
Galaxie gelegentlich einen Stern so stark beschleunigt, dass er unsere Heimatgalaxie verlassen kann.
(31.
Januar
2006)
Die
Milchstraße frisst ihre Begleiter
Unsere Milchstraße verleibt sich noch heute Sterne und
Materie von umgebenden Zwerggalaxien oder Kugelsternhaufen ein. Ein Team von
Astronomen am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg hat jetzt
eindeutige Spuren dieser "kannibalischen" Prozesse nachgewiesen. Dabei ist die
Spurensuche alles andere als leicht.
(27.
Januar
2006)
EXTRASOLARE PLANETEN
Nur
ein Flackern verriet erdähnlichen Planeten
Eine Gruppe von Astronomen hat gestern die Entdeckung des kleinsten
bislang gefundenen extrasolaren Planeten bekannt gegeben. Die ferne Welt hat
etwa die 5,5-fache Masse der Erde und umrundet einen roten Zwergstern in
etwa der dreifachen Entfernung der Erde von der Sonne. Der Planet mit Namen
OGLE-20050BLG-390Lb ist eine eisige Welt: An seiner Oberfläche dürften
Temperaturen von minus 220 Grad herrschen.
(26.
Januar
2006)
SCHWARZE LÖCHER
Neue
Hinweise auf Mittelklasse
Millionen Schwarzer Löcher mit wenigen Sonnenmassen dürften
als Überreste massereicher Sterne in der Milchstraße zu finden sein. In den
Zentren von Galaxien hingegen finden sich wahre Schwerkraftmonster mit der Masse
von Hunderten Millionen Sonnen. Doch für eine Art Mittelklasse-Schwarzes Loch
fehlten die Beweise - bis jetzt. (9.
Januar
2006)
SETI@HOME
Die
Zukunft heißt BOINC
Im Mai 1999 begann der Siegeszug eines kleinen
Bildschirmschoner-ähnlichen Programms, mit dessen Hilfe sich
Computerbesitzer auf der ganzen Welt an der Suche nach Signalen von
außerirdischen Intelligenzen beteiligen konnten: SETI@home. Mitte Dezember
wurde das Programm nun gestoppt. Das Ende der Suche nach E. T. vom
heimischen PC aus bedeutet dies jedoch nicht. Ab sofort setzt SETI auf BOINC.
(6.
Januar
2006)
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