Forschung
Archiv
- November 2000 bis Juni 2001
ASTROSEISMOLOGIE
Der
Sound von Alpha Centauri A
Eigentlich spüren die Genfer Astronomen mit Hilfe des CORALIE-Spektrometers
in La Silla Planeten um fremde Sonnen auf. Jetzt entdeckten sie damit
allerdings winzige Oszillationen des Sterns Alpha Centauri A, der nur rund
vier Lichtjahre von der Sonne entfernt liegt. Der Stern pulsiert mit einer
Periode von sieben Minuten - ganz ähnlich wie unsere Sonne. (29.
Juni 2001)
MAP
Sonde
soll Nachglühen des Urknalls messen
Mit der Microwave Anisotropy Probe (MAP) will die NASA eines der größten Geheimnisse des Weltalls
erforschen: den
Urknall. Die Sonde, die Ende Juni starten soll, wird dazu eine
detaillierte Karte der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung erstellen, die die
Kosmologen als "Nachglühen" des Urknalls deuten. (19.
Juni 2001)
SEYFERT-GALAXIEN
Zweifel am Einheitsmodell
In den letzten Wochen und Monaten legten
zahlreiche Beobachtungen nahe, dass sich viele entfernte Galaxien nur
deswegen voneinander unterscheiden, weil wir unterschiedliche Blickwinkel zu
ihnen haben. Jetzt glaubt ein Wissenschaftler von der amerikanischen Johns
Hopkins Universität, dass es bei so genannten Seyfert-Galaxien tatsächlich
Unterschiede geben könnte: Etwa die Hälfte scheint ein weniger aktives
Schwarzes Loch zu haben. (12.
Juni 2001)
RÖNTGEN-DOPPELSTERNE
Das
Chaos hat Methode
Der Kosmos
erscheint auf den ersten Blick chaotisch: Millionen von Sonnen leuchten,
Sterne entstehen, sterben oder umkreisen Schwarze Löcher oder
Neutronensterne und senden dabei Röntgenstrahlen ins All. Jetzt haben
Astronomen entdeckt, dass die Ausstrahlung der Röntgenstrahlung von diesen
Doppelstern-Systemen einem mathematischen Muster zu folgen scheint. (6.
Juni 2001)
EXTRASOLARE
PLANETEN
Asteroidengürtel um Zeta
Leporis
Astronomen der Universität von Kalifornien könnten ein System entdeckt
haben, das unserem Sonnensystems in seiner Entstehungsphase ähnelt: Ihre Beobachtungen
deuten darauf hin, dass der Stern Zeta Leporis von einem Asteroidengürtel
umgeben ist. Das könnte bedeuteten, dass sich dort gerade Planeten bilden oder
schon gebildet haben - ganz wie es vor Milliarden Jahren um unsere Sonne
geschah. (5.
Juni 2001)
NEUTRINOS
Preis für obere Massengrenze
Neutrinos, jene winzigen und nahezu massenlosen
Elementarteilchen, könnten in der Kosmologie eine entscheidende Rolle
spielen. Je nachdem nämlich wie schwer dieses Neutrinos sind, sieht die
Zukunft unseres Universum deutlich anders aus. Physiker der Universität
in Mainz konnten nun eine präzise Obergrenze für die Neutrinomasse bestimmen und
erhielten dafür den Helmholtz-Preis - den bedeutendsten deutschen Preis
für Metrologie. (23.
Mai 2001)
QUASARE
Ein
Objekt, zwei Blickwinkel
Radiogalaxien und Quasare sehen unterschiedlich aus und werden
daher traditionell als zwei unterschiedliche Objekte klassifiziert. Viele
Astronomen glauben aber schon seit einiger Zeit, dass es sich im Grunde
genommen um die gleichen Objekte handelt, die man von der Erde aus nur aus
verschiedenen Blickwinkeln sieht. Daten des Infrarot-Teleskops ISO der
europäischen Weltraumagentur ESA lieferten für diese These nun
Beweise. (22.
Mai 2001)
EXTRASOLARE
PLANETEN
Wer sieht ein Flackern von
Gliese 876?
1998 entdeckten die amerikanischen Planetenjäger um Geoffrey
Marcy von der Universität von Kalifornien in Berkeley zwei Planeten um
den Stern Gliese 876. Diese könnten, so glaubt Frederick West von der American
Association of Variable Star Observers (AAVSO), in naher Zukunft vor
ihrer Sonne entlanglaufen und so für eine kleine Helligkeitsschwankung
sorgen. Ab heute könnte dies auch für gut ausgerüstete
Amateurastronomen zu sehen sein. (16.
Mai 2001)
GAIA
Satellit für die nächste
Astronomengeneration
Da planen gestandene Astronomen eine fortschrittliche
Satelliten-Mission namens Gaia und werden deren Start in über
zehn Jahren teilweise nur noch als Rentner erleben können. Um trotzdem
den Erfolg von Gaia zu sichern, versucht man schon jetzt, Nachwuchsastronomen für das
Projekt zu begeistern - derzeit während einer Sommerschule in
Frankreich. (15.
Mai 2001)
RÖNTGEN-DOPPELSTERNE
30 Jahre altes Rätsel scheint
gelöst
Röntgen-Doppelsterne bestehen aus einem Neutronenstern oder
einem Schwarzen Loch und einem normalen Begleitstern und dürften kaum
größer sein als eine Großstadt. Warum diese Systeme Röntgenstrahlen
aussenden, können Astronomen gerade noch verstehen. Warum es in der
Röntgenstrahlung jedoch immer zu deutlichen Schwankungen kommt, war bislang
ein Rätsel. Forscher der Universität von Southampton könnten der
Lösung auf der Spur sein. (14.
Mai 2001)
EXTRASOLARE
PLANETEN
Das
tragische Schicksal eines Planeten
Auf den ersten Blick sieht HD 82943 aus wie einer von über 60
Sternen, um die Astronomen ein Planetensystem aufgespürt haben. Doch
Forscher aus Spanien und der Schweiz ließen sich nicht täuschen: Sie
sahen genauer hin und entdeckten Spuren eines Lithium-Isotops in der
fernen Sonne. Einzige Erklärung für die Existenz dieses Elementes: HD
82943 muss einen seiner Planeten verschlungen haben. (10.
Mai 2001)
TEILCHENPHYSIK
Überraschung mit Gold-Ionen
Wissenschaftler am amerikanischen Brookhaven National Laboratory
versuchen derzeit, in ihren Teilchenbeschleunigeranlagen die Bedingungen
kurz nach dem Urknall zu simulieren. Als sie Gold-Ionen mit nahezu
Lichtgeschwindigkeit aufeinander prallen ließen, erlebten sie ein
Überraschung: Es kam zu einer unerwartet heftigen Explosion. Das Projekt
beruht auf Arbeiten, die am europäischen Labor CERN in Genf im letzten
Jahr begonnen wurden. (7.
Mai 2001)
SETI
Drei Millionen SETI-Forscher
nächste Woche
Rund zwei
Jahre nach Start des Programms SETI@home erwartet die Planetary Society
in der nächsten Woche den drei Millionsten Teilnehmer. Wenn dieser seinen
speziellen Bildschirmschoner zur Auswertung von Daten des Radioteleskops in
Arecibo aktiviert, erwartet ihn eine lebenslange Mitgliedschaft in der
Planetary Society, ein SETI-Poster sowie eine DVD-Ausgabe der Serie
"Cosmos" des Planetary Society Gründers Carl Sagan.
(4.
Mai 2001)
SCHWARZE
LÖCHER
Beobachtet:
Schwarze Löcher rotieren
Als ob es im All nicht schon kompliziert genug wäre: Mit Hilfe
des NASA Rossi X-Ray Timing Explorer fanden Wissenschaftler jetzt
eindeutige Anzeichen dafür, dass sich zumindest manche Schwarze Löcher -
wie andere Sterne auch - um die eigene Achse drehen. Im Röntgenbereich
gibt es zudem manche Ähnlichkeit mit Neutronensternen. (2.
Mai 2001)
KOSMOLOGIE
Die
Melodie der Schöpfung
Ein internationales Kosmologenteam hat quasi die Melodie der Schöpfung
ausfindig gemacht: Auf einer Aufnahme des Ballonexperimentes BOOMERANG, die
die kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung zeigt, entdeckten die
Forscher Schallwellen, die Materie und Licht kurz nach dem Urknall
komprimierten und wieder verteilten. Die Erkenntnisse stammen aus der
detaillierten Auswertung eines vor rund einem Jahr veröffentlichten Bildes. (30.
April 2001)
DUNKLE
MATERIE
Mit PAMELA auf der Jagd nach
WIMPs
Physiker der
Universität Siegen beteiligen sich an dem internationalen
Satellitenexperiment PAMELA, das in gut einem Jahr mit Hilfe einer
russischen Soyuz-Rakete in eine polare Erdumlaufbahn gebracht werden
soll.
Dieses Experiment soll den unbekannten Teilchen auf
die Spur kommen, aus denen
die sogenannte
"Dunkle Materie" bestehen könnte und somit einem der
großen
Rätsel der heutigen
Astrophysik. (20.
April 2001)
EXTRASOLARE
PLANETEN
Weitere
Beweise für Planeten ohne Sonnen
Die Entdeckung von frei im All umherwandernden Planeten
ohne Sonne sorgte im letzten Jahr für manche Diskussion unter
Astronomen. Jetzt haben die Entdecker neue Beweise vorgelegt, doch
die Kontroverse bleibt: Sind es wirklich Planeten oder doch eher
stellare Objekte. Zumindest bei der Benennung zeichnet sich eine
Einigung ab: Als Kompromiss wurde vorgeschlagen, die vagabundierenden
Welten künftig Planetare zu nennen. (9.
April 2001)
EXTRASOLARE
PLANETEN
Elf
weitere Exoplaneten entdeckt
Die Entdeckung von gleich elf neuen extrasolaren Planeten hat ein
internationales Astronomenteam gestern bekannt gegeben. Darunter befindet
sich ein Riesenplanet, der in einem erdähnlichen Abstand um seine Sonne
kreist. Eventuell vorhandene Monde dieses Gasriesen könnten also, so die
Forscher, bewohnbar sein. Insgesamt steigt die Zahl der entdeckten
Exoplaneten mit den neuen Funden auf über 60. (5.
April 2001)
KOSMOLOGIE
Überraschende
Quasarverteilung
Zeitgleich präsentieren Astronomen heute auf einem Treffen der britischen
Astronomen in Cambridge und während eines Symposiums "Das dunkle
Universum" in den USA die Ergebnisse der bislang größten
Quasar-Erfassung. Bis in eine Entfernung von 14 Milliarden Lichtjahren haben
Wissenschaftler im Rahmen des Two degree field-Quasar-Survey rund
11.000 Quasare vermessen und damit auch die großräumige Struktur des
Universums. Und dieses scheint klumpiger zu sein, als man bislang gedacht
hatte. (4.
April 2001)
TEILCHENPHYSIK
Urknall-Forschung
in Hamburgs Untergrund
Am Deutsche
Elektronen-Synchroton (DESY) in Hamburg hat man große Pläne: In einer
internationalen Kollaboration soll unter Hamburgs Erde eine neue
Beschleunigerstrecke entstehen, die es den Physikern erlauben würde, den
Urknall nachzustellen. Jetzt legten die Forscher eine über 1.000 Seiten
umfassende Machbarkeitsstudie vor. Das letzte Wort über das
Milliardenprojekt hat nun die Bundesregierung.
(26.
März 2001)
DUNKLE
MATERIE
Hauptsächlich
Weiße Zwerge?
Die Erkenntnis, dass der größte Teil der Materie im All unsichtbar ist,
lässt Astronomen seit vielen Jahrzehnten nicht ruhen. Jetzt gelang es
einem internationalen Forscherteam erstmalig dunkle Materie im Halo
unserer Galaxis direkt zu beobachten. Bei über einem Drittel der
Dunkelmaterie könnte es sich, so die Forscher, um abgekühlte
Sternleichen, sogenannte Weiße Zwerge, handeln.
(26.
März 2001)
GALILEO
Jupitersonde
entdeckt variablen Stern
Die Jupitersonde Galileo benutzt einen Katalog von 150
hellen Sternen um ihre Position im Raum zu bestimmen. Einer davon, der
Stern Delta Velorum, wurde jedoch plötzlich nicht mehr erkannt. Jetzt
fanden Techniker am NASA Jet Propulsion Laboratory den Grund
heraus: Das Problem war nicht der Star Tracker der Sonde, sondern
der Stern selbst. (22.
März 2001)
STERNE
Die
Masse der lichtschwächsten Sterne
Wo liegt die
Grenze zwischen Braunen Zwergen und normalen Sonnen? Ab wann ist ein Objekt
ein Planet? Diese Fragen machen deutlich, dass unter den massearmen Objekten
noch so manches unklar ist und auf neue, bessere Erklärungen wartet. Leider
gehören die massearmen Sterne auch zu den lichtschwächsten Vertretern
ihrer Art, was die Forschungen erheblich erschwert. Wissenschaftlern des
Max-Planck-Instituts für Astronomie in Heidelberg sind trotzdem einen
wichtigen Schritt weiter gekommen. (21.
März 2001)
KOSMOLOGIE
Aus was besteht das Universum?
Mit Hilfe der bislang umfangreichsten Galaxiendurchmusterung
versucht ein internationales Astronomenteam eine Antwort auf eine
der spannendesten Fragen der modernen Kosmologie zu finden: Wie viel
Materie enthält unser Universum. Die Antwort beeinflusst sämtliche
Modelle über die Zukunft des Weltalls. Daten von 141.000 Galaxien
sprechen nun dafür, dass nur 35 Prozent normale Materie sind. (12.
März 2001)
KOSMOCHEMIE
Neues
Fenster ins All
Die Mainzer
Wissenschaftler haben lange drauf gewartet, doch jetzt ist es soweit: Seit Anfang Februar ziert
eine kostbare
Nanosims-Ionenmikrosonde das eigens für sie neu eingerichtete Laboratorium in
der Abteilung Kosmochemie des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz. Durch
die Analyse von interstellaren Staubkörner mit dem neuen Gerät erhoffen
sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Entwicklung unseres
Sonnensystems und der Milchstraße. (1.
März 2001)
GALAXIENGRUPPEN
Unsere
galaktische Heimat nichts Besonderes
Unsere lokale galaktische Umgebung scheint im Universum
nichts Besonderes zu sein. In einer groß angelegten Untersuchung
fahndeten amerikanische Astronomen nach Galaxiengruppen, die
dem System Andromeda/Milchstraße ähneln und fanden eine ganze
Mengen davon. Ein Schlussfolgerung der Arbeit: Kollision und Verschmelzung
von Galaxien dürften deutlich langsamer ablaufen als bislang
angenommen. (21.
Februar 2001)
SCHWARZE
LÖCHER
Kaum
eine Galaxie hat keins
Zwischen Galaxien und Schwarzen Löchern scheint es eine sehr enge
Verbindung zu geben: So ist es recht schwierig, eine Galaxie ohne
Schwarzes Loch oder aber ein Schwarzes Loch ohne Galaxie zu finden.
Dieses jetzt vorgestellte Ergebnis beruht auf der detaillierten
Untersuchung von 30 Spiralgalaxien. In nur einer einzigen war kein
Schwarzes Loch zu finden. (19.
Februar 2001)
ASTROMETRIE
Unsere
Galaxis in 3-D
Wenn Astronomen durch ihre Fernrohre in die Weiten des Universums
schauen, sehen sie das Weltall nur in zwei Dimensionen. Während
eines wissenschaftlichen Kolloquiums in den Niederlanden wurden nun
dreidimensionale Blicke in unsere Milchstraße präsentiert. Auch
für das Fachpublikum ein eindrucksvoller Blick - besonders als sie
sahen, wie der Stern Gliese 710 auf unsere Sonne zurast. (14.
Februar 2001)
RELATIVITÄTSTHEORIE
Lichtgeschwindigkeit keine
Konstante?
"Alles ist relativ", das ist für viele die
Kernaussage von Einsteins Relativitätstheorie, obwohl die meisten
vermutlich kaum das gesamte Gedankengebäude hinter diesem Satz
erfasst haben. Nach Einstein gibt es allerdings eine
unveränderliche Konstante: die Lichtgeschwindigkeit. Aber genau dies
könnte sich, so glauben einige Physiker, als ein Irrtum
herausstellen. (13.
Februar 2001)
TEILCHENPHYSIK
Ein Fehler im Standardmodell?
Für
Teilchenphysiker war es eine kleine Sensation: Die
Ergebnisse eines Experimentes am Brookhaven National Laboratory in
den USA scheinen im Widerspruch zur bisherigen Theorie über den
Aufbau der Materie zu stehen. Für die Forscher könnte dies
der erste Schritt in die Welt der Supersymmetrie sein, was auch für
Kosmologen von nicht unerheblicher Bedeutung wäre. (12.
Februar 2001)
STERNE
Warum Sternnamen oft so
langweilig sind
Kann ich einen Stern kaufen? Kann ich eine ferne Sonne
nach meiner Freundin benennen lassen? Eine auf den ersten Blick
berechtigte Frage, da doch den Astronomen offenbar derzeit nur
Bezeichnungen wie PSR0531+219 einfallen. Da wäre
"Bettina" oder "Monika" sicherlich schöner. Doch ganz so leicht ist die Sache
nicht ... (9.
Februar 2001)
EXTRASOLARE
PLANETEN
Jupiters
könnten lebenswichtig sein
Auf der Suche nach erdähnlichen Planeten und Leben auf
fernen Welten sollte man zunächst die Planetensysteme untersuchen,
die über Jupiter-ähnliche Planeten verfügen. Denn Jupiter, so das
Ergebnis einer Untersuchung an der Universität von Arizona, könnte
auch in unserem Sonnensystem entscheidend für die Entstehung von Leben auf der Erde
gewesen sein. (31.
Januar 2001)
PLANETARISCHE
NEBEL
Magnetfelder
sorgen für Strukturen
Planetarische Nebel gehören zweifelsohne zu den schönsten
Objekten im All. Doch was verursacht die filigranen Strukturen, die im
Schein des zentralen sterbenden Sterns in den unterschiedlichsten Farben
leuchten? Astronomen der Universität von Rochester glauben nun, eine
Antwort gefunden zu haben: Ursache sind, so schreiben sie heute in einem
Artikel in der Wissenschaftszeitschrift Nature, starke Magnetfelder. (25.
Januar 2001)
SETI
Suche nach Lasersignalen aus dem
All
Wenn eine entfernte Zivilisation mit gewaltigen Laserkanonen
Signale ins All sendet, um so Kontakt zu anderen Lebewesen aufzunehmen,
würden wir diese vermutlich nur durch Zufall wahrnehmen. Das soll sich
dank eines neuen Teleskops nun ändern: Die amerikanische Planetary
Society stellt für das Instrument, mit dem exklusiv nach Lasersignalen
aus All gesucht werden soll, 350.000 Dollar zur Verfügung. (24.
Januar 2001)
PHYSIK
Ein Schwarzes Loch für den
Schreibtisch
Hoch im Norden der britischen Insel, an der schottischen
Universität von St. Andrews, planen Physiker ein Schwarzes Loch für den
Schreibtisch: Es soll Licht oder Schallwellen einsaugen können und den
Forschern einiges über die Grundlagen von Energie und Materie verraten.
Einziger Haken: Mit einem "echten" Schwarzen Loch hat die
Schreibtisch-Variante nicht ganz so viel zu tun. (22.
Januar 2001)
SCHWARZE
LÖCHER
Todesspirale
hinter den Ereignishorizont
Zum ersten Mal könnte es Astronomen dank des Hubble-Weltraumteleskops
gelungen sein, ein Schwarzes Loch quasi direkt zu beobachten: Die Forscher
verfolgten nämlich wie ein Gasklumpen um das Objekt Cygnus XR-1 kreiste
und schließlich verschwand. Das Gas muss, so die Interpretation, den
Ereignishorizont des Schwarzen Loches überschritten haben. (12.
Januar 2001)
SCHWARZE
LÖCHER
Welche
Masse haben entfernte Schwarze Löcher?
Schwarze Löcher gehören sicherlich zu spannendsten
Objekten in der Astronomie. Sie scheinen sich zudem im Zentrum der meisten
Galaxien zu verbergen, was sie zu einem bedeutenden Faktor für
deren Entwicklung macht. Die Messung der Masse von
Schwarzen Löchern in entfernten Galaxien war bislang eine recht
unsichere Angelegenheit. Die Untersuchung zweier Forscher der
Universität von Texas könnte dies nun ändern. (3.
Januar 2001)
EXTRASOLARE
PLANETEN
AAT
entdeckt drei Exoplaneten
Die Entdeckung
von gleich drei neuen extrasolare Planeten hat eine Gruppe von
Wissenschaftlern gestern bekannt gegeben. Während die neuen Welten an sich
im Rahmen der bisheriger Funde liegen, ist zumindest das Teleskop mit dessen
Hilfe die Planeten aufgespürt wurden, etwas Neues: Erstmals gelangen
Planetenfunde von Australien aus. (12.
Dezember 2000)
NEUTRINOS
Supernovae und Schwarze Löcher
als Helfer
Neutrinos gehören vermutlich zu den unter Wissenschaftlern begehrtesten Teilchen.
Das genaue Messen ihrer Masse würde die
unterschiedlichsten Wissenschaftszweige einen gehörigen Schritt
voran bringen. Amerikanische Forscher möchten sich nun ganz
besondere Helfer zu Nutze machen: Sie wollen der Neutrinomasse mit
Hilfe von Supernova-Explosionen auf die Spur kommen. (29.
November 2000)
ELEMENTENTSTEHUNG
Hinweise
aus dem Halo der Milchstraße
Wie und wann entstanden die schweren Elemente im Universum? Diese
Frage ist für Kosmologen genauso interessant wie für Forscher, die
sich mit der Theorie der Sternentwicklung beschäftigen. Durch
Beobachtungen von rund 100 Sternen im Halo unserer Milchstraße
gelang es Astronomen nun, eine Art Entwicklungsgeschichte der
Elemententstehung im Weltall nachzuvollziehen.
(28.
November 2000)
SIRIUS
Einen oder zwei Begleiter?
Sirius, der Hauptstern des Sternbilds Großer Hund
und der hellste Stern, der am Nachhimmel zu beobachten ist,
beschäftigt Astronomen schon seit Jahrtausenden: Französische
Forscher versuchten nun zu klären, ob Sirius einen oder zwei
Begleiter hat. Das Ergebnis: Sehe könne man keinen zweiten
Begleiter, doch das müsse
noch nichts bedeuten. (27.
November 2000)
GAMMA-RAY-BURSTS
Zwei Typen, zwei Ursachen
Was Gamma-Ray-Bursts, jene energiereichsten Explosionen im
Universum verursacht, darüber rätseln Astronomen bis heute. Jetzt
glaubt ein amerikanischer Wissenschaftler, dass man nicht nur nach
einer, sondern nach zwei Ursachen suchen muss: Kurze und lange
Gamma-Ray-Bursts, da ist er sich nach Auswertung von mehreren
Hundert dieser Gammastrahlen-Ausbrüche sicher, müssen einen
unterschiedlichen Ursprung haben.
(15.
November 2000)
NEUTRONENSTERNE
Dreistündige
Nuklearexplosion
Neutronensterne gehören mit zu den exotischsten Objekten im
Universum. So scheint es auf ihnen tägliche Explosionen zu geben,
bei denen innerhalb von zehn Sekunden mehr Energie frei wird als
unsere Sonne innerhalb einer Woche abstrahlt. Jetzt beobachtete ein
NASA-Astronom auf einem 20.000 Lichtjahre entfernten Neutronenstern
sogar eine dreistündige Explosion.
(14.
November 2000)
KOSMOLOGIE
101
neue Galaxienhaufen entdeckt
Im Rahmen des Massive Cluster Survey (MACS)
spürten Astronomen der Universität von Hawaii 101 bisher
unbekannte riesige Galaxienhaufen auf. Die Neuentdeckung stellt eine
Herausforderung für Kosmologen dar: Da manche der Haufen mehr als 5
Milliarden Lichtjahre von uns entfernt liegen, müssen die
Strukturbildungsprozesse im Universum deutlich früher begonnen
haben als bisher angenommen. (13.
November 2000)
SEYFERT-GALAXIEN
Sternentstehung durch Schwarzes
Loch?
Wenn man mit modernen Teleskopen in die Anfangszeit
unseres Universums zurückblickt, gehören die sogenannten Seyfert-Galaxien
zu den hellsten Objekten. Als Grund hierfür wird ein Schwarzes
Loch im Zentrum dieser Galaxien angenommen, das - so fanden
amerikanische Forscher heraus - auch für eine Phase heftiger
Sternentstehung verantwortlich sein könnte. (9.
November 2000)
GAMMA-RAY-BURSTS
Eine Supernova als Auslöser?
Könnte eine
Supernova-Explosion die Ursache für manche Gamma-Ray-Bursts sein?
Die Forschungsergebnisse zweier Forscherteams, die in der heutigen Ausgabe
des Wissenschaftsmagazins Science veröffentlicht wurden, deuten
zumindest darauf hin. Danach wird der Burst durch den verzögerten
Kollaps eines Neutronensterns erzeugt, der das Überbleibsel einer Supernova
ist. Die Astronomen sprechen von einem "Supranova"-Modell.
(3.
November 2000)
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