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METOP
Erster Wettersatellit der zweiten MetOp-Generation gestartet
Redaktion / Pressemitteilung der ESA
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14. Juli 2025

Das an Bord einer Ariane-6 in den Orbit beförderte erste Exemplar einer neuen Satellitenreihe, der zweiten MetOp-Generation, läutet eine neue Ära der Wetter- und Klimaüberwachung aus der polaren Umlaufbahn ein. Zu der hochmodernen Nutzlast dieses Satelliten gehört auch das Instrument der Copernicus-Mission Sentinel-5, das kritische Daten über Luftschadstoffe, Ozon und Klimagase liefern soll.

MetOp-SG-A1

Start des Satelliten MetOp-SG-A1 an Bord einer Ariane-6-Rakete von Französisch-Guayana aus.   Foto: Arianespace [Großansicht]

 Die Ariane‑6 hob am 13. August um 2.37 Uhr MESZ (12. August um 21.37 Uhr Ortszeit) von Europas Raumflughafen in Französisch-Guayana aus ab und brachte den vier Tonnen schweren Satelliten in den Orbit. Die Bestätigung, dass MetOp‑SG‑A1 wohlauf und in gutem Zustand ist, erfolgte um 4.47 Uhr MESZ, nachdem das Solarpaneel ausgefahren worden war und somit die Stromversorgung des Satelliten gewährleistet ist. Aufbauend auf den Erfahrungen mit den MetOp-Satelliten der ersten Generation stellt die Mission der zweiten Generation (MetOp‑SG) die kontinuierliche Bereitstellung grundlegender Daten für globale Wettervorhersagen und Klimaanalysen sicher – mit erheblich verbesserten Kapazitäten.

Die völlig neuartige MetOp‑SG-Mission besteht aus drei aufeinanderfolgenden Satellitenpaaren. Jedes MetOp‑SG-Paar besteht aus einem Satelliten des Typs A und einem Satelliten des Typs B, die jeweils eine Reihe unterschiedlicher, einander jedoch ergänzender bemerkenswerter Instrumente zur Erfassung einer breiten Palette von Beobachtungen mitführen. Diese Mission ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen der ESA und EUMETSAT. Die ESA ist für den Entwurf und die Entwicklung der Satelliten verantwortlich, während EUMETSAT für das Management der Startdienste, die Entwicklung des Bodensegments, den Betrieb der Satelliten und die Verteilung der Daten an die meteorologischen Dienste zuständig ist.

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Bei diesem ersten Satelliten, MetOp‑SG‑A1, handelt es sich um einen Satelliten des Typs A, der das Sentinel‑5-Spektrometer für Copernicus, die Erdbeobachtungskomponente des Weltraumprogramms der Europäischen Union, mitführt. "Der heutige Start unterstreicht den Wert starker Partnerschaften zwischen der ESA, EUMETSAT, der Europäischen Kommission, Arianespace und der europäischen Raumfahrtindustrie", so  Simonetta Cheli, ESA-Direktorin für Erdbeobachtungsprogramme. "Wir danken allen Beteiligten. Angesichts zunehmend unberechenbarer Wettermuster sind rechtzeitige und präzise Vorhersagen wichtiger denn je, und die Mission MetOp‑SG wird nun eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Wettervorhersagen und der Klimaüberwachung spielen. Sentinel‑5 wird seinerseits zeitnahe Daten beispielsweise für die Überwachung der Luftverschmutzung liefern."

EUMETSAT-Generaldirektor Phil Evans fügte hinzu: "Extreme Wetterereignisse haben Europa in den vergangenen 40 Jahren Zehntausende Menschenleben und Hunderte Milliarden Euro gekostet – Stürme wie Boris, Daniel und Hans, Rekordhitzewellen und heftige Flächenbrände sind nur die jüngsten Beispiele. Der Start von MetOp‑SG‑A1 ist ein großer Schritt vorwärts, der den nationalen Wetterdiensten in unseren Mitgliedstaaten optimierte Instrumente für die Rettung von Leben, den Schutz von Eigentum und den Aufbau von Resilienz gegen die Klimakrise an die Hand gibt. Diese positiven Auswirkungen werden sich auch jenseits des Atlantiks bemerkbar machen, da MetOp‑SG‑A1 Europas erster Beitrag zum gemeinsamen polaren System mit der NOAA ist. Der heutige Meilenstein spiegelt die jahrelange Zusammenarbeit zwischen EUMETSAT, der ESA, der EU, dem CNES, dem DLR, Airbus und vielen anderen wider. Wir stehen jetzt, wo wir sicherstellen, dass der Satellit seine Zielbahn erreicht und die grundlegend wichtigen Daten liefert, für deren Erlangung er gebaut wurde, am Beginn eines spannenden neuen Kapitels."

Christoph Kautz, Direktor für Raumfahrtpolitik, Satellitennavigation und Erdbeobachtung in der Generaldirektion Verteidigungsindustrie und Weltraum der Europäischen Kommission, gratulierte den am Start von Sentinel‑5A beteiligten Teams. "Dieses neue Instrument wird alle 100 Minuten die Erde umkreisen und täglich globale Daten über Luftschadstoffe und atmosphärische Spurengase liefern", sagte er. "Die Daten fließen in die Copernicus-Dienste für Atmosphärenüberwachung und Klimawandel ein, die wiederum den Behörden bei der Überwachung der Verschmutzung, der Verfolgung des Klimawandels und der Entscheidungsfindung helfen werden."

Die MetOp‑SG-Mission besteht aus sechs Satelliten, die mindestens 20 Jahre lang in aufeinanderfolgenden Paaren betrieben werden sollen. Jedes der drei Satellitenpaare besteht aus einem A- und einem B-Satelliten, die modernste, einander ergänzende Instrumente zur Bereitstellung hochauflösender Messungen von Temperaturen, Niederschlägen, Wolken und Winden für Wettervorhersagen und Klimaanalysen mitführen. "Es ist wunderbar, dass sich der erste Satellit der Baureihe nun sicher in der Umlaufbahn befindet, wo wir ihn im Rahmen der orbitalen Überprüfungsphase sehr genau überwachen werden", erklärt Marc Loiselet, ESA-Projektleiter für die Mission MetOp-SG. "Beide Satellitentypen sind äußerst komplex, weshalb auch ich all jenen danken möchte, die an ihrer Entwicklung und ihrer Reise in den Orbit beteiligt sind. Zwar waren wir in den letzten Monaten sehr darauf konzentriert, MetOp‑SG‑A1 startbereit zu machen, aber wir haben auch den Partnersatelliten MetOp‑SG‑B1 im Blick, der nächstes Jahr gestartet werden soll, um das erste Satellitenpaar zu vervollständigen."

MetOp‑SG‑A1 führt sechs Instrumente mit: einen Infrarot-Atmosphärensensor der nächsten Generation, einen Mikrowellensensor, ein abbildendes Multispektralradiometer, einen neuartigen Multiviewing-Mehrkanal-Multipolarisationsbildgeber, einen Radiookkultationssensor (der auch auf den MetOp‑SG‑B-Satelliten mitgeführt wird) und das Spektrometer der Copernicus-Mission Sentinel‑5. Die Typ‑B-Satelliten werden fünf Instrumente mitführen: ein Scatterometer, den anderen Radiookkultationssensor, ein neuartiges Mikrowellen-Abbildungsgerät, ein neuartiges Abbildungsgerät für Eiswolken und ein Argos‑4-Datenerfassungssystem.

Die MetOp‑SG-Satelliten sind die ersten von der ESA entwickelten Satelliten mit einem System zur aktiven Entsorgung am Ende ihrer Mission. Jeder dieser Satelliten ist mit einem zusätzlichen Triebwerk ausgestattet, das ihm nach Abschluss der Mission die Selbstzerstörung in der Erdatmosphäre ermöglicht. Didier Martin, ESA-Projektleiter für Sentinel‑5, erklärte: "Es war unglaublich, den Start der Ariane‑6 mit MetOp‑SG‑A1 und dem Sentinel‑5A-Spektrometer zu beobachten. So viele Menschen haben hart an der Entwicklung dieses hochmodernen Instruments gearbeitet. Wir sind sehr gespannt darauf, wie es sich im Weltraum bewähren und Daten über atmosphärische Spurengase wie Ozon, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid, Formaldehyd, Glyoxal, Kohlenmonoxid und Methan sowie Aerosole und UV-Strahlung liefern wird. All dies beeinflusst nicht nur unsere Atemluft, sondern auch unser Klima."

Sentinel‑5 ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen der ESA, der Europäischen Kommission und EUMETSAT. Das Instrument wurde unter der Verantwortung der ESA von einem Konsortium unter der Leitung von Airbus Defence and Space in Ottobrunn entwickelt.

Die MetOp‑SG-Satelliten umkreisen die Erde von Pol zu Pol, während sich der Planet unter ihnen dreht, und tasten dabei etwa alle 24 Stunden den gesamten Globus ab. Darüber hinaus sind sie aufgrund ihrer relativ niedrigen Umlaufbahn in der Lage, hochgenaue Messungen verschiedener atmosphärischer Bedingungen durchzuführen. Ergänzt wird diese Kapazität durch Europas andere grundlegende Wettermission, die Meteosat-Reihe, die in der geostationären Umlaufbahn betrieben wird. Diese Satelliten befinden sich in rund 36.000 Kilometer Höhe über dem Äquator und damit in Bezug auf die Erdrotation in einer stabilen Position. Dank dieser festen geostationären Umlaufbahn in großer Höhe kann ein bedeutender Teil der Erdoberfläche zur Überwachung sich rasch wandelnder Wettersysteme in ständiger Sicht gehalten werden. Der zweite Satellit der dritten Meteosat-Generation, MTG‑S1, der auch das Instrument der Copernicus-Mission Sentinel‑4 mitführt, wurde im Juli gestartet. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Perspektiven auf die Erde maximiert die Tatsache, dass beide Arten von Wettermissionen parallel durchgeführt werden, die Effizienz der Datenbereitstellung für Wettervorhersagen, Vorhersagemodelle und Klimaanalysen.

Die Ariane‑6 ist Europas Schwerlastträger und ein maßgeblicher Beitrag zu den Bemühungen der ESA, Europas Bürgern einen eigenständigen Zugang zum Weltraum zu gewährleisten. Dank ihres modularen und vielseitigen Designs kann sie Missionen jeglicher Art starten, sei es in niedrige Erdumlaufbahnen oder in den fernen Weltraum. Die über 60 Meter hohe Ariane‑6 kann bei einem Start mit voller Nutzlast fast 900 Tonnen wiegen. Die Ariane‑6 besteht aus drei Stufen: zwei oder vier Zusatzraketen, einer Hauptstufe und einer Oberstufe.

Bei diesem Start kam der Träger in seiner Konfiguration mit zwei Zusatzraketen zum Einsatz. Die Hauptstufe und die Feststoffzusatzraketen sind für die erste Flugphase verantwortlich. Die Stufe wird von dem Flüssigsauerstoff und -wasserstoff verwendenden Triebwerk Vulcain‑2.1 angetrieben, während der Hauptschub beim Start von den P120C-Zusatzraketen geliefert wird. Die Oberstufe wird von dem wiederzündbaren Vinci-Triebwerk mit kryogenem Flüssigsauerstoff und -wasserstoff angetrieben. Um die für diese Mission erforderliche Umlaufbahn zu erreichen, wird die Oberstufe zweimal gezündet. Nach der Abtrennung der Nutzlast soll die Ariane‑6 eine letzte Zündung vornehmen, um die Oberstufe aus der Umlaufbahn zu entfernen und so Raumfahrtrückstände zu minimieren.

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