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SALT
Acht der heißesten Sterne im Universum entdeckt
Redaktion / idw / Pressemitteilung der Universität Tübingen
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10. Januar 2023

Mithilfe des Southern African Large Telescope wurden jetzt acht der heißesten Sterne im Universum entdeckt. Ihre Oberflächentemperatur liegt bei mehr als 100.000 Grad – die Oberfläche der Sonne erreicht lediglich 5800 Grad. Sterne mit so hohen Temperaturen sind außerordentlich selten. Die Funde könnten helfen, mehr über die Spätphasen der Sternentwicklung zu erfahren.

SALT J203959.5-034117

Bild aus einer Himmelsdurchmusterung mit dem jetzt entdeckten Stern SALT J203959.5-034117 (J2039). Bild: Tom Watts (AOP), STScI / NASA, The Dark Energy Survey [Großansicht]

Das Southern African Large Telescope (SALT), das größte Einzelteleskop auf der Südhalbkugel, befindet sich rund 400 Kilometer nordöstlich von Kapstadt. Die Forscherinnen und Forscher untersuchten Daten, die mithilfe dieses Teleskops bei der Durchmusterung heliumreicher heißer Unterzwerge gewonnen wurden. Als Unterzwerge werden in der Astronomie Sterne bezeichnet, die sich zu Weißen Zwergen weiterentwickeln.

"Weiße Zwerge sind ungefähr so groß wie die Erde, allerdings eine Million Mal massereicher. Sie sind die dichtesten existierenden Sterne, die aus normaler Materie bestehen. Ihre direkten Vorläufer, die heißen Unterzwerge, sind noch etwas größer. Sie ziehen sich zusammen und werden innerhalb weniger tausend Jahre Weiße Zwerge“, erklärt Professor Klaus Werner vom Institut für Astronomie und Astrophysik der Universität Tübingen, der an der Untersuchung beteiligt war. "Sowohl die heißen Unterzwerge als auch die Weißen Zwerge können eine hohe Oberflächentemperatur haben. Von den acht superheißen Sternen, die wir entdeckt haben, war der heißeste ein Weißer Zwerg mit einer Oberflächentemperatur von 180.000 Grad."

Jeder der neuentdeckten Sterne sei mehr als einhundertmal heller als die Sonne, so Werner. Allerdings befänden sie sich – anders als die nur etwas mehr als acht Lichtminuten entfernte Sonne – zwischen 1500 und 22.000 Lichtjahre fern der Erde und könnten daher nicht mit bloßem Auge gesehen werden. Einer der aufgefundenen Sterne ist der Zentralstern eines neu entdeckten Planetarischen Nebels, der einen Durchmesser von einem Lichtjahr hat. Zwei der anderen Objekte sind oszillierende Sterne. "All diese Sterne befinden sich in einem weit fortgeschrittenen Stadium ihres Lebenszyklus und nähern sich dem Sterben als Weiße Zwerge", sagt Werner und fügt hinzu: "Ich bin stolz darauf, diese bahnbrechende Forschung mit auf den Weg gebracht zu haben. Die Ergebnisse könnten auch ein neues Licht auf die Entstehung unserer Galaxie werfen."

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 "Die SALT-Durchmusterung heliumreicher heißer Unterzwerge hatte den Zweck, die Entwicklungswege unterschiedlicher Sterntypen in ihren späten Stadien zu erforschen. Die Entdeckung extrem heißer Sterne hat uns überrascht", so Teammitglied Dr. Itumeleng Monageng von der University of Cape Town und dem South African Astronomical Observatory, das das SALT-Teleskops betreibt.

 Sterne mit Temperaturen von 100.000 Grad oder mehr seien außerordentlich selten, ordnet Professor Simon Jeffrey vom Armagh-Observatorium in Nordirland die Funde ein. Jeffrey hat die Studie geleitet. "Überraschend war auch, dass bei unserer Himmelsdurchmusterung gleich so viele solcher Objekte gefunden wurden. Diese Entdeckungen werden hilfreich sein, um die Spätphasen der Sternentwicklung besser zu verstehen. Sie demonstrieren auch, dass SALT ein großartiges Teleskop für unser Projekt ist."

Über ihre Beobachtungen berichtet das Team in einem Fachartikel, der in der Zeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society erscheinen ist.

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Acht der heißesten Sterne im Universum mit SALT entdeckt. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
FUSE: Heißester Weißer Zwerg entdeckt - 12. Dezember 2008
Links im WWW
Jeffery, C. S. et al. (2023): Hot white dwarfs and pre-white dwarfs discovered with SALT, Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, 519, 2321
Universität Tübingen
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