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STARLINK
Sonnensturm macht Dutzende neue Satelliten unbrauchbar
von Stefan Deiters
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9. Februar 2022

Bis zu 40 der 49 am vergangenen Donnerstag gestarteten Starlink-Satelliten von SpaceX haben es wegen eines Sonnensturms nicht in den vorgesehenen Orbit geschafft. Dies teilte SpaceX gestern Abend mit. Die betroffenen Satelliten sind bereits in der Erdatmosphäre verglüht oder werden das in Kürze tun. Wissenschaftsorganisationen wenden sich derweil in Sorge um den Nachthimmel an die UN.

SpaceX

Start der Falcon-9-Trägerrakete von SpaceX mit 49 Starlink-Satelliten an Bord am 3. Februar 2022 vom Kennedy Space Center in Florida aus. Foto: SpaceX [Großansicht]

Seit 2019 baut das US-amerikanische Unternehmen SpaceX kontinuierlich sein Netzwerk aus Starlink-Satelliten auf, die auch die entlegensten Winkel der Erde einmal mit Internet versorgen sollen. Über 10.000 Satelliten sollen dazu ins All gebracht werden, über 1700 kreisen bereits um die Erde. Die Starts mit den SpaceX-eigenen Trägerraketen Falcon 9 sind fast schon Routine, doch nicht immer klappt alles wie eigentlich geplant.

Das zeigte sich nach einem Start am vergangenen Donnerstag, bei dem insgesamt 49 Satelliten in einen Erdorbit befördert wurden - und auch in den vorgesehenen Orbit. Allerdings ist dies ein Orbit, der im Vergleich zum späteren Einsatzorbit der Satelliten noch vergleichsweise niedrig ist. Ein Grund dafür ist, dass Satelliten, die die anfängliche Inbetriebnahme und die ersten Tests im Orbit nicht fehlerfrei durchlaufen, aus dieser niedrigen Umlaufbahn sehr schnell wieder in die Erdatmosphäre eintreten und hier verglühen, so dass kein Weltraumschrott entsteht.

Das bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass die funktionsfähigen Satelliten die niedrige Umlaufbahn zügig verlassen müssen, um nicht in zu dichte Atmosphärenschichten zu geraten. Und hier gab es in der letzten Woche ein Problem: Durch einen geomagnetischen Sturm war die Dichte der Atmosphäre im niedrigen Erdorbit höher als normal. Das Starlink-Team versuchte zwar noch, den Widerstand der Atmosphäre durch eine entsprechende Ausrichtung der Satelliten zu minimieren, doch konnten bis zu 40 der 49 Satelliten dadurch nicht rechtzeitig mit Manövern zum Anheben des Orbits beginnen, so dass sie wieder in die Erdatmosphäre eingetreten sind oder dies bald tun werden. Die Satelliten verglühen dabei vollständig.

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Dadurch, dass SpaceX ihre Starlink-Satelliten zunächst in einer niedrigen Umlaufbahn in Betrieb nimmt, versucht das Unternehmen einen Beitrag zur Minimierung von Weltraummüll zu leisten und damit auch Kritikern entgegenzukommen, die diesen Megakonstellationen sehr skeptisch gegenüberstehen. Diese Skepsis klingt auch in einem geneinsamen Positionspapier an, das von der europäischen Südsternwarte ESO, der Internationalen Astronomischen Union und dem Square Kilometre Array Observatory unterzeichnet und an den Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums (Committee on the Peaceful Uses of Outer Space, COPUOS) der Vereinten Nationen gerichtet ist.

Das Papier, das jetzt einem COPUOS-Unterausschuss übermittelt wurde, unterstreicht die Notwendigkeit anzuerkennen, dass boden- und weltraumgestützte astronomische Forschung eine wesentliche Rolle bei der Erkundung des Weltalls spielen. Außerdem müsse das Problem der Lichtverschmutzung mehr Aufmerksamkeit der Regierungen erhalten und die Auswirkungen von Satelliten-Konstellationen auf astronomische Einrichtungen unbedingt berücksichtigt werden.

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siehe auch
Megakonstellationen: Sorge auch bei der deutschen Astronomie - 18. Januar 2021
Aeolus: Ausweichmanöver im Erdorbit - 4. September 2019
Starlink: IAU besorgt über Satelliten-Konstellationen - 4. Juni 2019
 
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