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MOND
Ostervollmond etwas näher
von Stefan Deiters
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7. April 2020

Der Mond zählt zu den Himmelsobjekten, die sich sogar aus der Großstadt ohne Probleme beobachten lassen. In der kommenden Nacht wird er nicht nur vollständig von der Sonne beleuchtet, sondern der Erde auch besonders nahe sein. Dieser Vollmond ist zudem der Grund, warum Christen auf der ganzen Welt am kommenden Wochenende das Osterfest feiern.

Mond

Zwei unterschiedlich große Vollmonde. Obwohl der Größenunterschied deutlich ist, wird er mit bloßem Auge und ohne Vergleich kaum erkennbar sein. Bild: NASA [Großansicht]

In der kommenden Nacht ist Vollmond und angesichts des im gesamten deutschsprachigen Raum frühlingshaften Wetters dürfte der Mond auch von den meisten Menschen zu beobachten sein. Sogar aus den großen Städten ist der Mond problemlos zu sehen. In der kommenden Nacht wird der Mond nicht nur vollständig von der Sonne beleuchtet, sondern ist der Erde auch besonders nahe und erscheint damit ein wenig größer als bei anderen Vollmonden.

Der Mond erscheint am Himmel unterschiedlich groß, weil er die Erde nicht auf einer exakten Kreisbahn umrundet. Während eines Umlaufs schwankt die Entfernung des Mondes von der Erde dadurch zwischen etwa 356.400 und 406.700 Kilometern - also immerhin um rund 50.000 Kilometer. Kommt es nun, wie in der kommenden Nacht, zu einem Vollmond nahe eines Perigäums (also des erdnächsten Punkts der Mondumlaufbahn um die Erde), erscheint der Mond überall dort, wo er zu diesem Zeitpunkt zu sehen ist, entsprechend heller und größer.

Bei solchen Perigäums-Vollmonden, die publikumswirksam auch immer wieder als "Supermonde" bezeichnet werden, kann der Erdtrabant bis zu 14 Prozent größer und 30 Prozent heller erscheinen als bei anderen Vollmonden. Der Größenunterschied ist nicht so gewaltig, dass er mit bloßem Auge und ohne direkten Vergleich zu erkennen ist: Vergleichbar ist er mit der abwechselnden Betrachtung einer Ein- und einer Zwei-Euro-Münze in 2,70 Meter Entfernung. Der Größenunterschied der Münzen wird kaum jemandem auffallen - es sein denn, man hat den direkten Vergleich. Ein solcher Vergleich ist natürlich dann möglich, wenn man den Mond fotografiert.  

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Wirklich selten sind solche Perigäums-Vollmonde übrigens nicht: Sie wiederholen sich immer nach einem Jahr, einem Monat und 18 Tagen. Dies entspricht 14 synodischen Monaten von 29,53 Tagen, also 14-mal der Zeit von einem Vollmond bis zum nächsten, und gleichzeitig 15 anomalistischen Monaten von 27,55 Tagen, also 15-mal der Zeitdauer zwischen zwei Durchgängen des Mondes durch das Perigäum oder Apogäum (den erdfernsten Punkt des Mondes auf seiner Bahn).

 Ein Perigäums-Vollmond hat übrigens nichts mit einem anderen Phänomen zu tun, das manche Mondbeobachter immer wieder verblüfft. Aus Gründen, die weder Astronomen noch Psychologen bislang vollständig verstanden haben, erscheint uns der Mond in Horizontnähe größer als er wirklich ist. Dieses "Mondillusion" genannte Phänomen könnte damit zu tun haben, dass unser Gehirn, wenn man den Mond im Vergleich zu Häusern, Bäumen oder anderen Objekten im Vordergrund betrachtet, irgendwie über dessen wahre Größe getäuscht wird.

Der Vollmond in der kommenden Nacht ist auch für das Datum des Osterfestes verantwortlich, das sich in diesem Jahr ganz nach der einfachen Osterregel richtet, nach der die Christen Ostern an dem Sonntag feiern, der auf den ersten Vollmond im Frühling folgt. Der letzte Vollmond war am 9. März und lag damit noch im Winter, der Vollmond in der kommenden Nacht ist damit der erste Vollmond im Frühling.

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siehe auch
Der Sternenhimmel im April 2020: Frühlingssterne und vier Planeten - 1. April 2020
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