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DER STERNENHIMMEL IM FEBRUAR 2020
Die helle Venus und der Himmelsjäger
von Stefan Deiters
astronews.com
1. Februar 2020

Unser Nachbarplanet Venus ist gegenwärtig am Abendhimmel kaum zu übersehen: Nach Sonnenuntergang ist sie als leuchtend helles Objekt im Südwesten auszumachen. Prominent am Himmel vertreten sind auch die Konstellationen des Winters, wie etwa der Himmelsjäger Orion mit seinem Hauptstern Betelgeuse, der in den letzten Wochen Schlagzeilen machte.

Orion

Blick nach Süden zu Monatsbeginn gegen 22 Uhr: Das Sternbild Orion mit seinem Hauptstern Betelgeuse ist kaum zu übersehen. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Mit Winter dürften die meisten Menschen Schnee und Eis verbinden oder klirrend kalte Nächte mit klarem Himmel. Zu Monatsbeginn sind die Temperaturen allerdings vielerorts zweistellig und ein Blick an den Himmel ist oft ein Blick auf graue Wolken, aus denen meist Regen und kein Schnee fällt. Doch wenn der Blick einmal frei ist, dann kann man sich unabhängig davon überzeugen, dass derzeit tatsächlich Winter ist: Am Nachthimmel finden sich nämlich weiterhin die typischen Sternbilder des Winters.

Die bekannteste Konstellation der kalten Jahreszeit dürfte dabei der "Himmelsjäger" Orion sein, der abends hoch im Süden steht. Die Sternbilder Andromeda und Perseus im Westen erinnern noch an den vergangenen Herbst und der Löwe, der abends bereits im Osten zu sehen ist, gibt schon einen Vorgeschmack auf den kommenden Frühling. 

Die hellsten Sterne der bekannten Konstellationen des Winters bilden das leicht zu beobachtende Wintersechseck [Findkarte Wintersechseck]. Es besteht aus Prokyon im Kleinen Hund, Pollux in den Zwillingen, Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion und Sirius im Großen Hund.

Sirius im Großen Hund ist dabei ein ganz besonderes Objekt: Er ist der hellste Stern, der von der Erde aus zu beobachten ist. Seine Helligkeit kann schon einmal dazu führen, dass man den Stern mit einem Planeten verwechselt. Es gibt allerdings eine einfache Methode, um Sterne von Planeten zu unterscheiden: Sirius scheint ein wenig zu flackern, Planeten nicht. Das liegt daran, dass das Licht weit entfernter, punktförmig erscheinender Sterne deutlicher von der Erdatmosphäre gestört wird, als das von mehr scheibenförmigen, erdnahen Planeten.

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Auch das Sternbild Fuhrmann gehört mit seinem Hauptstern Kapella zum Wintersechseck. In diesem Sternbild finden sich - bei guten Bedingungen sogar schon mit bloßem Auge - drei helle Sternhaufen: M 36, M 37 und M 38. Um sie zu finden, versucht man sich am besten von Kapella aus zu ihnen hinunterzuhangeln [Findkarte]. Die Sternhaufen sind alle rund 4.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und sollten als verschwommene Lichtflecken erkennbar sein. Ein gutes Fernglas verrät dann schon mehr über die Struktur dieser Objekte. Sie liegen außerdem im Band der Milchstraße, das für Entdeckungstouren mit dem Fernglas einiges zu bieten hat.

Im Sternbild Orion befindet sich eines der aktivsten Sternentstehungsgebiete unserer Milchstraße, der Orionnebel. Schon ein kleines Fernglas offenbart, was sich am unteren Ende des Schwerts des Orion - also unterhalb der drei deutlich sichtbaren Gürtel-Sterne - verbirgt. Kleine Teleskope lassen einen dann schon einige Sterne im Zentrum des Nebels ausmachen, die sogenannten Trapez-Sterne, bei denen es sich um junge, heiße Sonnen handelt. Mithilfe von Infrarotbeobachtungen hat man inzwischen feststellen können, dass man hier einen Sternhaufen aus über tausend jungen Sternen vor sich hat.

Schlagzeilen macht gegenwärtig der Schulterstern des Orion, der Stern Betelgeuse (siehe unser Bild). Viele kennen den Stern auch unter dem im Deutschen gebräuchlicheren Namen Beteigeuze, doch hat die IAU vor einiger Zeit die Eigennamen von Sternen vereinheitlicht, so dass nicht in verschiedenen Ländern verschiedene Namen für den gleichen Stern verwendet werden - für α Orionis (so eine andere Katalogbezeichnung des Sterns) ist der offizielle Name Betelgeuse. Der Riesenstern hat in den letzten Wochen erheblich an Helligkeit verloren, was manche als Hinweis auf eine bevorstehende Supernova deuten.

Es wird zwar tatsächlich vermutet, dass Betelgeuse einmal als Supernova explodiert, die Experten erwarten allerdings nicht, dass die aktuelle Leuchtschwäche ein Hinweis auf eine unmittelbar bevorstehende Supernova ist. Betelgeuse hat auch in der Vergangenheit schon Helligkeitsschwankungen gezeigt. Viele Astronomen dürften vermutlich hoffen, dass sie sich irren und dass Betelgeuse doch explodiert: Für die Forschung wäre ein solches Ereignis ungeheuer spannend - und für uns auf der Erde übrigens ungefährlich. 

Hell am Abendhimmel leuchtet im Westen noch immer unser Nachbarplanet Venus. Sie wandert vom Sternbild Wassermann in die Fische und ist nach Sonnenuntergang als heller Punkt am Sternenhimmel kaum zu übersehen. Unser anderer Nachbarplanet, der Mars, ist morgens zu sehen und wandert vom Schlangenträger in den Schützen. Er wird auch merklich heller und geht auch immer früher auf. Das gilt auch für Jupiter, der allerdings noch ein wenig heller ist und am Morgen im Schützen zu sehen ist.

Außer der Venus ist am Abend im Februar auch für einige Tage der sonnennächste Planet Merkur auszumachen. Seine beste Sichtbarkeit erwarten Experten für den 10. Februar. Der kleine Planet steht nach Sonnenuntergang über dem Südwesthorizont.

Der Februar ist kein wirklicher Sternschnuppenmonat: Zu nennen wären lediglich die Delta-Leoniden, die am 25. Februar ihr Maximum erreichen. Ihr Radiant befindet sich im Sternbild Löwe. Sie sind allerdings kein sehr ausgeprägter Strom.

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siehe auch
Der Sternenhimmel im Februar 2020 - ergänzende Informationen
Sternenhimmel - Findkarten - Wintersechseck
Sternenhimmel - Findkarten - M 36, M 37 und M 38
Sternenhimmel - Sternkarten
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