Die ganze Welt unter einem Himmel
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung des Max-Planck-Institut für Astronomie astronews.com
2. Januar 2019
Zehn Jahre nach dem Internationalen Jahr der Astronomie soll
auch 2019 wieder ganz im Zeichen der Astronomie stehen. Grund ist der 100.
Jahrestag der Gründung der Internationalen Astronomischen Union, der weltweit
mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen gefeiert wird. Schon in der
nächsten Woche geht es los mit 100 Stunden der Astronomie.
Logo zum 100-jährigen Jubiläum der IAU vor
der dunklen Erde.
Bild: IAU / NASA Earth Observatory
(Hintergrund) [Großansicht] |
Im Jahre 2019 feiert die Internationale Astronomische Union (IAU), der
internationale Dachverband der Astronomen, ihr 100-jähriges Bestehen - und
gleichzeitig die Erkenntnisse, Entwicklungen und Durchbrüche, welche die
Astronomie in den vergangenen Jahren geprägt haben. Der Schwerpunkt des
Jubiläumsjahres liegt dabei auf der Bedeutung der Astronomie als Werkzeug für
Bildung, Entwicklung und internationale Beziehungen.
Auftakt für das Jubiläumsjahr sind die "100 Stunden der Astronomie" vom 10.
bis 13. Januar: vier Tage und drei Nächte mit öffentlichen astronomischen
Beobachtungsveranstaltungen und Vorträgen von Amateur- und Profiastronomen.
Derzeit sind mehr als 250 Veranstaltungen in 50 verschiedenen Ländern
registriert, davon acht in Deutschland. Wer sich noch beteiligen möchte, kann
seine Veranstaltung noch auf einer speziellen Website anmelden.
Vom 11. bis 12. April 2019 versammeln sich die Astronomen zur offiziellen
Begehung des Jubiläums zum "International Astronomical Union 1919-2019: 100 Years Under One Sky Meeting" in Brüssel. Zu der Festveranstaltung am 11. April
werden Hunderte von Teilnehmern, darunter hochrangige Wissenschaftler und
Beamte, Industrievertreter, Entscheidungsträger sowie prominente junge Forscher
erwartet. Zu den Teilnehmern werden auch der Nobelpreisträger Brian Schmidt, die
Astronauten Chiaki Mukai (JAXA) und John Grunsfeld (NASA), der Generaldirektor
der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission
Jean-Eric Paquet sowie die Literatur- und Kulturkritikerin Maria Popova zählen.
Während des Jubiläumsjahrs werden weltweit zahlreiche Veranstaltungen
stattfinden. Dazu gehört die Ausstellung "Above and Beyond", die astronomische
Entdeckungen und Erkenntnisse der letzten 100 Jahre präsentiert und die ab
September 2019 auch in der "ESO Supernova" in Garching zu sehen sein wird.
Bildungsprojekte wie die Einstein-Schulen (im Rahmen des IAU-Themas "100 Jahre
Allgemeine Relativitätstheorie: Die Sonnenfinsternis von 1919") oder die offenen
Astronomieschulen richten sich an Lehrerinnen und Lehrer.
Weitere Programme, wie "Inspiring Stars" zur Inklusion in der Astronomie und
"Dark Skies for All" zum Thema Dunkelheit der Nacht und Lichtverschmutzung,
ermutigen die Öffentlichkeit, sich an Initiativen zu beteiligen, bei denen die
astronomische Gemeinschaft 2019 "Unter einem Himmel" zusammenkommt.
In Deutschland veranstalten mehr als einhundert Sternwarten, Planetarien,
Schulen, astronomische Forschungsinstitute und engagierte Hobbyastronomen als
Teil des IAU100-Programms am 30. März 2019 unter dem Motto "Möge die Nacht mit
uns sein" den Astronomietag, organisiert von der Vereinigung der Sternfreunde
e.V. Ziel der Veranstaltungen ist es, möglichst vielen Menschen die Schönheit
des Sternenhimmels vor Augen zu führen – und die Nacht als schützenswertes Gut.
Weitere Veranstaltungen sind zum 50. Jahrestag der ersten Mondlandung am 20.
Juli geplant.
Darüber hinaus unterstützt die IAU einundzwanzig spezifische nationale und
lokale Sonderprojekte zum Jubiläumsjahr. Dabei geht es um Gleichstellung in der
Astronomie (Mosambik), um die Entwicklung eines Bewusstseins für
Lichtverschmutzung (Irland und die Niederlande), ein astronomisches Rockkonzert
(Spanien), Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in städtischen (Argentinien) und
abgelegenen Gebieten (Brasilien, Indien, Mongolei, Sri Lanka, Sambia), um
Lehrerfortbildungen (Kroatien, Ungarn, Malaysia, Palästina, Rumänien, Slowakei
und Ukraine), astronomische Öffentlichkeitsarbeit mit älteren Menschen (Mexiko),
Beobachtungsabende (Mongolei), Bildungsaktivitäten für Flüchtlingsgemeinschaften
(Flüchtlingslager in Tindouf, Algerien), die Vermittlung von Sonnenfinsternissen
für sehbehinderte Menschen (Chile und Argentinien) sowie einen
Astrofotowettbewerb (Iran).
Ein weiteres Thema des IAU100 ist die Schaffung einer Welt, in der alle
gleichermaßen teilhaben können. Diesem Ziel widmen sich der Tag der Frauen und
Mädchen in der Astronomie am 11. Februar sowie die Wanderausstellung "Inspiring
Stars" zu Inklusion bei astronomischer Forschung, Vermittlung und Bildung.
"Wissenschaft ist ihrer Natur nach international – dafür steht auch die
Internationale Astronomische Union", so Dr. Markus Pössel vom Haus der
Astronomie, der IAU National Outreach Coordinator für Deutschland. "Diese
Internationalität und Weltoffenheit der Astronomie soll sich auch durch unsere
Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr der IAU ziehen."
Die Jubiläumsfeiern der IAU im Jahr 2019 richten sich an die gesamte globale
Gemeinschaft der Astronomen und Astronomieinteressierten, von Profi- und
Amateurastronomen und politischen Entscheidungsträgern bis hin zu Lehrerinnen
und Lehrern, Schülerinnen und Schülern, Familien und der allgemeinen
Öffentlichkeit – unter dem Motto des Jubiläumsjahres: "100 Jahre Internationale
Astronomische Union: Unter einem Himmel".
Die Internationale Astronomische Union (IAU) ist die internationale
Dachorganisation der Astronomen. Sie zählt mehr als 13.500 professionelle
Astronomen aus mehr als 100 Ländern zu ihren Mitgliedern. Aufgabe der IAU ist
es, die Astronomie durch internationale Zusammenarbeit zu fördern und zu
unterstützen, von Forschung und Kommunikation bis hin zu Bildung und
Entwicklung. Die IAU ist die international anerkannte Instanz für die Benennung
von Himmelskörpern und deren Oberflächenstrukturen. Sie wurde im Jahre 1919
gegründet und ist die größte astronomische Berufsorganisation. Für das
IAU100-Jubiläumsjahr haben sich 100 nationale Arbeitsgruppen etabliert, mit mehr
als 700 bereits angemeldeten Aktivitäten in 72 verschiedenen Ländern.
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