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LEONIDEN
Ein paar Sternschnuppen am Novemberhimmel
von Stefan Deiters
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15. November 2018

In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag erreichen die Leoniden ihr diesjähriges Maximum. Mit einem regelrechten Feuerwerk an Meteoren, wie noch um die Jahrtausendwende, rechnet allerdings niemand. Die Zahl der Sternschnuppen könnte aber - im Vergleich zu den Vorjahren - wieder ein wenig ansteigen. Mehr als ein paar Meteore pro Stunde sollte man aber nicht erwarten.

Leoniden

Sternschnuppen entstehen, wenn winzige Staubpartikel in die Atmosphäre der Erde eindringen.  Bild: ESA

Der November kann ein wirklich guter Monat für Sternschnuppenfreunde sein - wenn denn das Wetter mitspielt: Viele werden sich noch daran erinnern, dass zur Jahrtausendwende die Leoniden Mitte November für ein eindrucksvolles Schauspiel am Himmel sorgten und über einige Jahre während ihres Aktivitätsmaximums viele Hundert Sternschnuppen pro Stunde zu sehen waren. Das ist inzwischen nicht mehr der Fall.

Das Maximum der Leoniden wird in diesem Jahr für den 17. November um 23:39 Uhr MEZ erwartet. Der Mond sollte nicht zu sehr stören, die zweite Nachhälfte ist für Beobachtungen deutlich besser geeignet, als die Zeit vor Mitternacht. Auch in den Tagen kurz vor und nach dem Maximum wird noch mit einer erhöhten Sternschnuppenaktivität gerechnet. Im Maximum werden etwa 20 bis 25 Sternschnuppen pro Stunde erwartet.

Das Erscheinen der Leoniden geht auf den Kometen 55P/Temple-Tuttle zurück, der die Sonne auf einer elliptischen Umlaufbahn in rund 33 Jahren umkreist. Wenn sich der Komet der Sonne nähert, schmilzt seine eisige Oberfläche und er verliert eine große Menge von Staubpartikeln, die entlang seiner Bahn zurückbleiben.

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Die Staubpartikel, die 55P/Temple-Tuttle auf seiner Bahn zurücklässt, machen sich auch noch dann bemerkbar, wenn der Komet schon längst wieder in den Tiefen des Sonnensystems verschwunden ist: Durchläuft nämlich die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne eine Region mit einer besonders hohen Konzentration solcher Partikel, kommt es zu einem Sternschnuppenstrom. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre sorgen die Staubkörner für die typische Leuchterscheinung, die Astronomen als Meteor und der Volksmund als Sternschnuppe bezeichnet.

Das letzte Mal war Temple-Tuttle Anfang 1998 im inneren Sonnensystem. In den Jahren 1999 und 2001 kam es daher zu regelrechten Meteorstürmen, bei denen man mehrere Tausend Sternschnuppen pro Stunde sehen konnte. Da die Erde aber nicht in jedem Jahr die besonders dichten Regionen der Staubspur von Temple-Tuttle durchfliegt, variiert die Sternschnuppen-Aktivität der Leoniden stark und in manchen Jahren sind nur magere zehn bis zwanzig Meteore pro Stunde zu sehen - wie auch in diesem Jahr.

Die Sternschnuppen scheinen dabei aus dem Sternbild Löwe (Leo) zu kommen. So erklärt sich auch der Name des Sternschnuppenstroms. Der Ausstrahlungspunkt der Leoniden, der sogenannte Radiant, liegt etwa 10 Grad nordöstlich von Regulus, dem Hauptstern des Sternbilds Löwe.

Die Aussage, dass man im Maximum etwa 20 bis 25 Sternschnuppen pro Stunde sehen kann, führt bei Laien oft zu falschen Erwartungen: Bei Maxima von Sternschnuppenströmen wird nämlich die sogenannte stündliche Zenitrate, abgekürzt ZHR, angegeben - ein Wert, durch den Beobachtungen vergleichbar werden soll. Sie gilt für einen sehr dunklen Himmel und auch nur dann, wenn der Radiant des Stroms genau im Zenit steht. Wer unter weniger optimalen Bedingungen beobachtet, muss mit deutlich weniger Sternschnuppen pro Stunde rechnen. Deswegen dürften die meisten Beobachter auch im Maximum der Leoniden am Wochenende nur einige wenige Sternschnuppen pro Stunde zu Gesicht bekommen. 

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siehe auch
Der Sternenhimmel im November 2018: Mars am Abend und Venus am Morgen - 1. November 2018
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