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Im September beginnt der Herbst und folgerichtig erobern sich die Sternbilder dieser Jahreszeit langsam ihren Platz am Himmel. Wer Planeten beobachten möchte, dem bietet der Morgenhimmel derzeit mehr: Hier geben sich nämlich ab der Monatsmitte nicht nur die Venus, sondern auch der Rote Planet Mars und der sonnennächste Planet Merkur ein Stelldichein.
Das ist er also gewesen, der Sommer 2017 - zumindest für die Meteorologen. Ab heute nun ist Herbst, zumindest für die Meteorologen. Die Wetterexperten wollen sich bei ihren Statistiken nicht mit den "krummen" Anfangsterminen der astronomischen und kalendarischen Jahreszeiten herumschlagen. Sie haben daher die Anfänge der meteorologischen Jahreszeiten einfach auf den jeweiligen Monatsersten vorverlegt. Wer sich nach den "echten" Jahreszeiten richten möchte, der hat noch etwas mehr als drei Sommerwochen vor sich. Für den beginnt der Herbst nämlich erst am 22. September um 22.02 Uhr MESZ. Ab dann sind auf der Nordhalbkugel der Erde die Tage wieder kürzer als die Nächte. Und dass die Tage kürzer werden, macht sich besonders in der Zeit um die Tag- und Nachtgleiche sehr deutlich bemerkbar. Das Ende des Sommers ist auch am nächtlichen Sternenhimmel zu sehen: Zwar sind dort noch immer die Konstellationen zu finden, die uns auch in den letzten Monaten schon bei unserem Rundgang am Himmel begleitet haben, doch lassen sich inzwischen auch die Sternbilder des Herbstes immer besser beobachten. Ein Beispiel ist das auffällige Rechteck des Pegasus. Dessen nordöstlicher Stern, Sirrah oder Alpheratz genannt, ist übrigens schon Teil des Sternbilds Andromeda. Wer am Abend einen freien Blick nach Südosten hat, kann hier einen vergleichsweise hellen Stern, nämlich Fomalhaut, oder Alpha Piscis Austrini, entdecken. Er ist der achtzehnthellste Stern am Nachthimmel und liegt in rund 25 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Südlicher Fisch (lateinisch Piscis Austrinus).
Eine gedachte Linie von Fomalhaut zu Atair im Sternbild Adler, dem zwölfthellsten Stern am Nachthimmel, hilft einem auch, ein anderes, weniger auffälliges Sternbild zu finden, das wegen seiner Form auch hin und wieder als "Lächeln am Himmel" bezeichnet wird - das Sternbild Steinbock [Findkarte]. Es liegt in der Mitte unterhalb der Verbindungslinie der beiden hellen Sterne. Der Hauptstern des Steinbocks, Alpha Capricorni (die westliche Ecke des Sternbildes), besteht eigentlich aus zwei Sternen, was sich schon mit guten Augen erkennen lässt. Mit einem Fernrohr kann man auch das einzige Deep-Sky-Objekt ausmachen, das der Steinbock zu bieten hat: den Kugelsternhaufen M30. Manche Sternbilder sind das ganze Jahr über am Himmel zu sehen. Dazu gehört etwa das Sternbild Kepheus (Cepheus), das im September jedoch besonders hoch am Himmel steht. Seine Form erinnert an ein Haus, dessen Spitze ungefähr auf den Himmelspol zeigt. Das Sternbild - oder genauer, einer seiner Sterne, nämlich Delta Cephei - wurde Namensgeber einer in der Astronomie sehr wichtigen Gruppe von Sternen, der so genannten Cepheiden. Cepheiden sind pulsierende Sonnen, die die Astronomen zur Entfernungsmessung verwenden. Sie ändern regelmäßig ihre Helligkeit und aus den Perioden dieser Helligkeitsänderungen lässt sich die tatsächliche Helligkeit des Sterns berechnen. Ist diese bekannt, kann man durch Vergleich mit der beobachteten Helligkeit auf der Erde die Entfernung des Sterns bestimmen. Im Sternbild Kepheus befindet sich auch der Stern Mu Cephei, der vor allem im Fernglas durch seine tiefrote Farbe auffällt. Der berühmte Astronom Sir Wilhelm Herschel nannte diesen Stern daher auch "Granatstern". Bei ihm handelt es sich um einen Roten Riesenstern, dessen Helligkeit durch Pulsationen in seiner äußeren Hülle schwankt. Wer im September Planeten sehen will, hat abends nur kurz eine Chance dazu: Jupiter, der zu Monatsbeginn noch nach Sonnenuntergang am Abendhimmel zu sehen ist, zieht sich im Laufe des Monats vom Nachthimmel zurück und auch der Ringplanet Saturn ist nur noch kurze Zeit nach Sonnenuntergang im Sternbild Schlangenträger zu sehen. Besser sieht es da am Morgen aus: Unser Nachbarplanet Venus ist noch immer "Morgenstern". Der Planet wandert vom Sternbild Krebs in den Löwen. Unser anderer Nachbar im Sonnensystem, der Rote Planet Mars, taucht zur Monatsmitte ebenfalls am Morgenhimmel auf. Er ist vor Sonnenaufgang auch im Sternbild Löwe zu sehen. Hier bekommt er am 16. September Besuch vom Merkur, der etwa ab dem zweiten Monatsdrittel über dem Osthorizont zu sehen ist. Auch Venus und der Mond statten Merkur hier einen Besuch ab. Ab der letzten Septemberwoche ist Merkur dann nur noch von erfahrenen Beobachtern mit dem Fernglas zu sehen. Für Sternschnuppenfreunde ist der September kein wirklich guter Monat: Anfang September sollten noch einige Sternschnuppen der Alpha-Aurigiden zu entdecken sein, die bereits in der Nacht zum 1. September ihr Maximum erreicht hatten. Ihr Ausstrahlungspunkt oder Radiant liegt in der Nähe des Sterns Kapella im Fuhrmann. Den ganzen September aktiv sind die Pisciden, die aus dem Sternbild Fische zu kommen scheinen. Ihr Maximum erreichen sie um den 19. September, die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 22 Uhr und 4 Uhr. Ende September könnten auch schon einige Tauriden mit Radiant im Stier zu sehen sein.
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