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DER STERNENHIMMEL IM AUGUST 2017
Sommersterne und ein wenig Mondfinsternis
von Stefan Deiters
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1. August 2017

Der August hat am Himmel mehr zu bieten, als nur die Sterne des Sommers: Am Abend sind noch die zwei größten Planeten des Sonnensystem zu sehen, die Venus strahlt weiterhin am Morgen. Der Sternschnuppenstrom der Perseiden wird in diesem Jahr durch den Mond gestört. Dieser spielt im August gleich zweimal eine wichtige Rolle: während einer partiellen Mondfinsternis und einer Sonnenfinsternis.

Mond - Hyaden

Blick nach Osten am frühen Morgen des 16. August 2017: Der Mond wandert durch den Sternhaufen der Hyaden. Der helle Stern ist Aldebaran. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Am nächtlichen Himmel zeigen sich die Sternbilder der wärmsten Jahreszeit in voller Schönheit. Ihre auffälligsten Sterne bilden das Sommerdreieck [Findkarte], das aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Altair im Adler besteht. Zum Monatsende allerdings zeigen sich am Himmel bereits die ersten Vorboten des Herbstes: Mit dem Sternbild Pegasus erobert sich allmählich ein typisches Herbststernbild mehr und mehr seinen Platz.

Ganz in der Nähe von Wega, also der einen Ecke des Sommerdreiecks, findet sich mit Epsilon Lyrae ein bekanntes Vierfach-Sternsystem. Es besteht aus zwei engen Sternpaaren. Schon mit einem Fernglas kann man erkennen, dass Epsilon Lyrae mehr als nur ein Stern ist. Ein kleines Teleskop zeigt dann schon die vier Partner des Systems, die alle ein wenig massereicher sind als unsere Sonne und rund 800 Millionen Jahre alt. Epsilon Lyrae ist rund 160 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Einige Sternbilder sind typisch für eine bestimmte Jahreszeit, andere hingegen lassen sich das ganze Jahr über am nächtlichen Himmel beobachten. Sie werden aus Sternen gebildet, die sich so nahe am Himmelspol befinden, dass sie nie unter den Horizont sinken. Man nennt diese Sterne Zirkumpolarsterne. Dazu gehören auch die Sterne des Sternbilds Kassiopeia, das man eigentlich am Himmel kaum übersehen kann. Es gleicht nämlich dem Buchstaben "W" und wird deswegen oft nur als "Himmels-W" bezeichnet. Mythologisch ist Kassiopeia die Königin von Äthiopien, Gemahlin des Cepheus und Mutter der Andromeda. Sie rühmte sich schöner als andere Frauen zu sein.

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Unterhalb von Kassiopeia liegt das Sternbild Perseus. Dieses Sternbild spielt im August besonders für Sternschnuppenfreunde eine wichtige Rolle, ist es doch der Ausgangsstrahlungspunkt, der sogenannte Radiant, der Perseiden. Die Perseiden sind wohl der zurzeit "zuverlässigste" Sternschnuppenschauer und machen sich regelmäßig im letzten Julidrittel und in den ersten zweieinhalb Wochen des August am Himmel bemerkbar. Sie gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. 

Winzige Staubpartikel dringen mit einer Geschwindigkeit von fast 200.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre ein und sorgen durch ihr Verglühen für die eindrucksvollen Leuchterscheinungen. Am intensivsten ist der Sternschnuppenstrom, wenn die Erde gerade den staubigsten Teil des Kometenschweifs durchläuft. Das Maximum wird in diesem Jahr am Abend des 12. August erwartet, wobei leider der helle Mond die Beobachtung stören wird. In den Nächten davor oder danach lohnt sich also ein Blick an den Himmel. Im Volksmund werden die Perseiden auch Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück, der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.

Unser Nachbarplanet Venus ist weiterhin am Morgenhimmel zu sehen und wandert von den Zwillingen in den Krebs. Unser anderer Nachbarplanet Mars stand Ende Juli gerade in Konjunktion zur Sonne und bleibt auch im August noch unsichtbar. Der Gasriese Jupiter im Sternbild Jungfrau ist am abendlichen Himmel zu sehen, geht allerdings schon vor Mitternacht unter. Etwas länger ist am Abend noch der Ringplanet Saturn auszumachen, der im Sternbild Schlangenträger zu sehen ist.

Am Abend des 7. August ist zudem eine partielle Mondfinsternis zu beobachten. Von Deutschland aus ist diese allerdings nur teilweise zu sehen. Zum Höhepunkt der Finsternis um 20.21 Uhr MESZ, wenn etwa ein Viertel des Mondes durch den Kernschatten der Erde verdeckt ist, geht der Mond nämlich gerade erst auf. So ist vor allem die letzte Phase der Finsternis zu sehen. Um 21.19 Uhr MESZ hat der Mond dann den Kernschatten der Erde wieder vollständig verlassen.

In den USA freut man sich im August auf die totale Sonnenfinsternis, deren Totalitätsstreifen einmal quer durch das Land verläuft. Auch im Internet wird die Finsternis zu verfolgen sein - hier sollte man sich dafür den späteren Nachmittag und Abend reservieren. Aus Westeuropa ist kurz vor Sonnenuntergang noch eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen. Es handelt sich um die 22. Finsternis des Saros-Zyklus Nr. 145 - die Nummer 21 dieses Zyklus war am 11. August 1999 über Süddeutschland zu sehen.

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siehe auch
Der Sternenhimmel im August 2017 - ergänzende Informationen
Sternenhimmel - Findkarten - Sommerdreieck
Sternenhimmel - Sternkarten
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