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WETTERSATELLITEN
Wetter- und Klimadaten in neuer Qualität
Redaktion / Pressemitteilung des DLR
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21. September 2016

Mit dem europäischen Wettersatellitensystem EUMETSAT Polar System - Second Generation sollen ab dem kommenden Jahrzehnt noch detailliertere Wetter- und Klimadaten gesammelt und so erheblich präzisere Vorhersagen ermöglicht werden. Der Vertrag für die Entwicklung eines entscheidenden Instruments wurde gestern in Berlin unterzeichnet.

MetopSG-A

Künstlerische Darstellung von METimage auf dem Wettersatelliten MetopSG-A. Bild: Airbus Defence and Space [Großansicht]

METimage, ein neues Satelliteninstrument für die Wetter- und Klimavorhersage, startet nun in die finale Phase: Gestern fand im Beisein von Ministerialdirektor Dr. Tobias Miethaner, Abteilungsleiter Digitale Gesellschaft im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Vertragsunterzeichnung für Design, Bau und Test des Radiometers zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Airbus Defence and Space im DLR Büro Berlin statt.

"METimage wird Klimabeobachtung und Wettervorhersage in einer neuen Qualität ermöglichen", sagte Dr. Gerd Gruppe, DLR-Vorstand für das Raumfahrtmanagement. "Beides sind wichtige Informationen für jeden Bürger - und für viele Wirtschaftszweige wie etwa die Energie- und Landwirtschaft sowie den Verkehrsbereich. Deshalb ist METimage eine Infrastruktur der Zukunft."

Zudem wurde während der feierlichen Zeremonie das Kooperationsabkommen über die Bereitstellung von METimage für das europäische Wettersatellitensystem EUMETSAT Polar System - Second Generation zwischen dem DLR und EUMETSAT, der europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten, bestätigt. "Mit den heutigen Verträgen bauen wir unser langjähriges Engagement in der satellitengestützten Erdbeobachtung weiter aus", so Staatssekretär Rainer Bomba vom BMVI zu diesem Anlass. "Zum ersten Mal lässt Deutschland ein Instrument für ein europäisches Wettersatellitensystem direkt entwickeln. Mit 130 Millionen Euro beteiligt sich das BMVI am Bau dieses für die Wetterbeobachtung wesentlichen Instruments. METimage ist ein wichtiger Baustein der Raumfahrtstrategie der Bundesregierung."

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METimage ist ein Satelliteninstrument für meteorologische Anwendungen der nächsten Generation. Das multispektrale, abbildende Radiometer wird wichtige Informationen zu Wolkenbedeckung, zu Meeres- und Landoberflächentemperaturen und zur Verteilung des Wasserdampfs in der Atmosphäre in bisher unerreichter Genauigkeit erfassen und damit Wetter- und Klimavorhersagen mit einer deutlich höheren Zuverlässigkeit ermöglichen.

Das Instrument registriert dabei das von Erdoberfläche, Atmosphäre und Wolken reflektierte Sonnenlicht in 20 Spektralkanälen vom sichtbaren bis in den Infrarotbereich und ermittelt so die Umweltdaten. Dabei liefert es eine hohe Auflösung von rund 500 Metern. Die derzeit eingesetzten Instrumente verfügen lediglich über sechs Kanäle mit einer Auflösung von über einem Kilometer.

Zum Einsatz wird METimage beim Start der neuen MetOp-Wettersatelliten des EUMETSAT Polar System - Second Generation (EPS-SG) ab dem Jahr 2021 kommen. Die Satelliten werden mit METimage auf einer polaren Umlaufbahn in einer Höhe von etwa 830 Kilometern ungefähr 14 Mal täglich um die Erde kreisen. Das Instrument scannt dabei während seines Fluges kontinuierlich einen rund 2700 Kilometer breiten Streifen der Erdoberfläche. Mindestens zwanzig Jahre lang soll das Radiometer auf den MetOp-Satelliten betrieben werden und zuverlässig Daten zu Wetter und Klima sammeln.

Mit der Vertragsunterzeichnung ist Airbus Defence and Space nun hauptverantwortlich für Design, Bau und Test von einem Instrument sowie zwei weiterer Nachbauten von METimage. Der Auftrag umfasst ein Volumen von rund 291 Millionen Euro. Betreiber der MetOp-Satelliten ist EUMETSAT. Entwickelt und gebaut werden diese im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA.

Die Kooperation mit EUMETSAT sieht vor, dass die drei Instrumente entwickelt und für das EPS-SG Programm zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten für das erste Flugmodell werden zu 70 Prozent vom DLR mit Mitteln des BMVI und zu 30 Prozent von EUMETSAT finanziert. Die gesamten Kosten für die beiden Nachbauten trägt EUMETSAT.

Das DLR und das damalige Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) - heute BMVI - haben am 16. Juni 2008 die Vereinbarung zur Wetterbeobachtungsmission METimage unterzeichnet. Während die Konzeptphase mit anteiliger Finanzierung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und des BMVI gemeinsam realisiert wurden, geht die Finanzierungsverantwortung nun ganz auf das BMVI über. Das DLR Raumfahrtmanagement ist im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums für die Projektkoordination verantwortlich.

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