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DER STERNENHIMMEL IM AUGUST 2015
Venus als Morgenstern und die Perseiden
von Stefan Deiters
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1. August 2015

Der August ist ein Monat, in dem Sternschnuppenfreunde in der Regel auf ihre Kosten kommen: Zur Monatsmitte erreichen nämlich die Perseiden ihr Maximum. Ansonsten bieten sich die Sternbilder des Sommers zur Beobachtung an. Unser Nachbarplanet Venus erreicht seinen geringsten Abstand von der Erde und wird Ende des Monats als leuchtend heller Morgenstern im Osten sichtbar.

Saturn - Halbmond

Saturn und der Halbmond am 22. August am abendlichen Südwesthimmel. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Zumindest die ersten Tage des August scheinen auch im Norden Deutschland wieder einmal ein paar sommerliche Gefühle zu ermöglichen, nachdem man sich an manchem Juliabend schon eher wie im Herbst fühlte. Doch wer noch immer an der aktuellen Jahreszeit zweifelt, sollte - falls möglich - seinen Blick an den nächtlichen Himmel richten: Hier zeigen sich die Sternbilder des Sommers in voller Schönheit.

Ihre auffälligsten Sterne bilden das Sommerdreieck [Findkarte], das aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Altair im Adler besteht. Zum Monatsende allerdings zeigen sich am Himmel bereits die ersten Vorboten des Herbstes: Mit dem Sternbild Pegasus erobert sich allmählich ein typisches Herbststernbild mehr und mehr seinen Platz.

Ganz in der Nähe von Wega, also der einen Ecke des Sommerdreiecks, findet sich mit Epsilon Lyrae ein bekanntes Vierfach-Sternsystem. Es besteht aus zwei engen Sternpaaren. Schon mit einem Fernglas kann man erkennen, dass Epsilon Lyrae mehr als nur ein Stern ist. Ein kleines Teleskop zeigt dann schon die vier Partner des Systems, die alle ein wenig massereicher sind als unsere Sonne und rund 800 Millionen Jahre alt. Epsilon Lyrae ist rund 160 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Einige Sternbilder sind typisch für eine bestimmte Jahreszeit, andere hingegen lassen sich das ganze Jahr über am nächtlichen Himmel beobachten. Sie werden aus Sternen gebildet, die sich so nah am Himmelspol befinden, dass sie nie unter den Horizont sinken. Man nennt diese Sterne Zirkumpolarsterne. Dazu gehören auch die Sterne des Sternbilds Kassiopeia, das man eigentlich am Himmel kaum übersehen kann. Es gleicht nämlich dem Buchstaben "W" und wird deswegen oft nur als "Himmels-W" bezeichnet. Mythologisch ist Kassiopeia die Königin von Äthiopien, Gemahlin des Cepheus und Mutter der Andromeda. Sie rühmte sich schöner als andere Frauen zu sein.

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Unterhalb von Kassiopeia liegt das Sternbild Perseus. Dieses Sternbild spielt im August besonders für Sternschnuppenfreunde eine wichtige Rolle, ist es doch der Ausgangsstrahlungspunkt, der sogenannte Radiant, der Perseiden. Die Perseiden sind wohl der zurzeit "zuverlässigste" Sternschnuppenschauer und machen sich regelmäßig im letzten Julidrittel und in den ersten zweieinhalb Wochen des August am Himmel bemerkbar. Sie gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. 

Winzige Staubpartikel dringen mit einer Geschwindigkeit von fast 200.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre ein und sorgen durch ihr Verglühen für die eindrucksvollen Leuchterscheinungen. Am intensivsten ist der Sternschnuppenstrom, wenn die Erde gerade den staubigsten Teil des Kometenschweifs durchläuft. Das Maximum wird in diesem Jahr in den Morgenstunden des 13. August erwartet, doch auch in den Nächten davor oder danach lohnt auf jeden Fall ein Blick.

Am besten sind die Perseiden am Morgen zu sehen, möglichst weit von den Lichtern der Stadt entfernt. Die Perseiden erfreuen die Beobachter immer wieder mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde. Im Volksmund werden die Perseiden auch Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück, der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.

In diesem Jahr spielt auch der Mond bei der Perseiden-Beobachtung mit: Er erreicht am 14. August seine Neumondstellung, so dass sich das Maximum der Perseiden ohne störendes Mondlicht beobachten lässt.

Unser Nachbarplanet Venus hatte uns in den vergangenen Monaten als Abendstern begleitet, in den letzten Juliwochen wurde eine Beobachtung allerdings immer schwieriger und schließlich unmöglich. Am 15. August steht die Venus nun in unterer Konjunktion mit der Sonne, liegt also genau zwischen uns und unserem Zentralstern. Sie ist uns damit auch am nächsten, die Entfernung beträgt rund 43 Millionen Kilometer. Zu beobachten ist sie in dieser Zeit allerdings nicht. Schließlich "überholt" sie aber die Erde, da sie auf ihrer sonnennäheren Bahn etwas schneller ist und taucht so gegen Monatsende als auffälliger Morgenstern wieder am Osthimmel auf. Im Teleskop erscheint der Planet als schmale Sichel.

Unser anderer Nachbarplanet Mars befand sich im Juni - von der Erde aus gesehen - direkt hinter der Sonne und hat sich noch immer nicht ausreichend Abstand von unserem Zentralstern verschafft, um sich deutlich am Morgenhimmel bemerkbar zu machen. Auch Jupiter ist mit bloßem Auge im August nicht zu sehen. Saturn, im Sternbild Waage, wird im Laufe des Monats zu einem Planeten der ersten Nachthälfte.

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Der Sternenhimmel im August 2015 - ergänzende Informationen
Sternenhimmel - Findkarten - Sommerdreieck
Sternenhimmel - Sternkarten
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