Wie Technologie aus dem All auf der Erde nützt
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
29. September 2014
Raumfahrttechnologien sind inzwischen allgegenwärtig: Ein
Leben ohne globale Kommunikationsverbindungen, Satellitennavigation oder
aktuelle Wetterdaten scheint kaum noch vorstellbar. Auf einem Kongress im
Vorfeld des International Astronautical Congress wurden am Wochenende
in Toronto weitere Anwendungen von Raumfahrttechnologien zum Wohle der Menschen
diskutiert.
Vom 26. bis 28. September 2014 fand im
Vorfeld des diesjährigen International
Astronautical Congress (IAC) in Toronto, Kanada,
nunmehr zum 24. Mal der Workshop "Space
Technology for Socio-Economic Benefits" statt.
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Vom 26. bis 28. September 2014 fand im Vorfeld des diesjährigen
International Astronautical Congress (IAC) in Toronto, Kanada, nunmehr zum
24. Mal der Workshop "Space Technology for Socio-Economic Benefits" statt. Der
Workshop ist eine gemeinsame Veranstaltung der Vereinten Nationen (UN) sowie der
International Astronautical Federation (IAF) und beschäftigte sich in
diesem Jahr mit der Frage, wie Weltraumtechnologien zur Lösung drängender
menschlicher Herausforderungen etwa in den Bereichen Gesundheit und Umweltschutz
beitragen können.
Schwerpunkte bildeten Entwicklungsländer sowie die Weltmeere mit ihrem
globalen Schiffsverkehr. Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
(DLR) debattierten mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft
und stellten eigene Lösungsansätze vor. Das DLR forscht gemeinsam mit Partnern
im Vorhaben "Forschung und Entwicklung für die Maritime Sicherheit und
entsprechende Echtzeitdienste". Dabei bringt es seine Kompetenzen aus den
Bereichen Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehrsforschung ein. Der
DLR-Forschungsverbund Maritime Sicherheit besteht aus vier Forschungsstellen an
den DLR-Standorten Braunschweig, Bremen, Neustrelitz und Oberpfaffenhofen.
"Technologien aus der Weltraumforschung sowie Erdbeobachtungs- und
Kommunikationssatelliten eröffnen neue Möglichkeiten für die maritime
Sicherheit", erklärt Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des
DLR. "Schon heute spielen diese Systeme eine entscheidende Rolle, die es auf
Basis konkreter Bedürfnisse der Gesellschaft weiterzuentwickeln gilt.
Raumfahrttechnologien können dazu dienen, den Seeverkehr und den internationalen
Seehandel effizienter und sicherer zu machen."
Ebenso können die Nutzung mariner Ressourcen oder die Emissionen von
Treibhausgasen und Luftschadstoffen durch die Schifffahrt überwacht werden. Die
Ableitung meteo-mariner Parameter, wie Seegang, Strömung oder Windverhältnisse,
aus Radar-Satellitendaten (SAR) kann nicht nur für die Schifffahrt genutzt
werden, sondern ebenso für den Küstenschutz oder die Suche und Optimierung von
Standorten für Offshore-Windanlagen.
Rund 95 Prozent des Ferngüterverkehrs im Welthandel werden über den
Schiffsverkehr abgewickelt. Das Wachstum der Branche birgt jedoch auch Risiken:
Die Gewässer sind immer stärker befahren, zudem gefährdet moderne Piraterie in
einigen Gegenden der Welt den Seehandel. Umweltverschmutzungen wie illegales
Ölverklappen auf hoher See sind an der Tagesordnung.
Der unter Beteiligung der UN veranstaltete Workshop in Toronto sammelte in
etwa 40 Vorträgen innovative Ideen und Projekte, welche zum Abschluss der
dreitägigen Veranstaltung von einem Gremium ausgewertet und für eine
abschließende Podiumsdiskussion aufbereitet wurden.
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