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VERY LARGE TELESCOPE
First Light für den Spektrographen MUSE
Redaktion / Pressemitteilungen des AIP und der Universität Göttingen
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6. März 2013

Der Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) hat in Chile erstmals den Sternenhimmel beobachtet. Der 3D-Spektrograph der europäischen Südsternwarte (ESO) soll dabei helfen, entfernteste Galaxien aufzuspüren und die Zusammensetzung benachbarter Galaxien zu untersuchen. Die ersten Daten haben die Erwartungen der Astronomen sogar übertroffen.

MUSE
 
Das neue Instrument MUSE (im Vordergrund) installiert am vierten Teleskop des VLT. Foto: ESO / Ghaouti Hansali / Fernando Selman

MUSE, der Multi Unit Spectroscopic Explorer, ist der bisher leistungsfähigste optische Spektrograph für die Astrophysik. Mit nur einer Himmelsaufnahme kann MUSE gleichzeitig über 90.000 Spektren von astronomischen Objekten registrieren. Nach knapp zehnjähriger Planungs- und Bauzeit wurde der High-Tech-Spektrograph jetzt am Very Large Telescope der europäischen Südsternwarte ESO auf dem Gipfel des Paranal in Chile montiert.

"MUSE dient der Untersuchung der Kinderstube von Galaxien ähnlich unserer Milchstraße, die wir aufgrund der endlichen Lichtgeschwindigkeit in einer Entwicklungsphase beobachten als das Universum noch sehr jung war", erläutert Lutz Wisotzki, Projektwissenschaftler für MUSE am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP). "Es ist die Kombination von detaillierten Bildaufnahmen und Spektren über einen großen Bereich und mit hoher Empfindlichkeit, die MUSE so einzigartig macht."

Das Instrument wurde von einem europäischen Konsortium unter Leitung des Observatoire de Lyon gebaut, einschließlich der Beteiligung von zwei deutschen Partnern: dem Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) und dem Institut für Astrophysik der Universität Göttingen. "Der erste Einsatz von MUSE hat unsere Erwartungen übertroffen", sagt Andreas Kelz, der lokale Projektmanager in Potsdam. "Die Beobachtungen von Galaxien oder dem Orionnebel belegen die exzellente Qualität von MUSE. Wir sehen großes Potential für neue astronomische Entdeckungen, insbesondere von weit entfernten Galaxien oder von supermassereichen Schwarzen Löchern in deren Zentren."

Nachdem das Instrument in Europa gebaut und getestet wurde, erfolgte der Transport an das ESO-Observatorium nach Chile und der spektakuläre Einbau des acht Tonnen schweren Instruments am Teleskop. Dem Instrument steht nun ein umfangreiches Testprogramm bevor, bis es dann im Herbst 2014 den regulären Beobachtungsbetrieb aufnehmen wird.

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"Die neuen Beobachtungsmöglichkeiten mit MUSE für die extragalaktische Astrophysik sind fantastisch und das Ergebnis der exzellenten Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Ingenieuren des europäischen MUSE-Teams", so Matthias Steinmetz, wissenschaftlicher Vorstand des AIP. Das AIP entwickelte die Datenreduktions-Software und die Kalibriereinheit für MUSE. Außerdem betreibt das AIP eines der Datenzentren, welches den Wissenschaftlern die MUSE-Daten zur weiteren Analyse bereitstellt.

Die Gruppe in Göttingen hat die zentrale Instrumentenstruktur mit Anbindung an das Teleskop sowie die optische Strahlzerlegung und Strahlführung zur Einspeisung des vom Teleskop gesammelten Sternlichts in die 24 Spektrographen-Einheiten entworfen. Nicht zuletzt zeichneten die Göttinger Forscher neben zahllosen Vorrichtungen zur Montage und Inbetriebnahme von MUSE auch für den Transportrahmen und die Installation der Gesamtanlage am Teleskop verantwortlich.

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First Light für den Spektrographen MUSE. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
Very Large Telescope: Förderung für bessere Spektrografen - 1. August 2011
VLT: Spektrographen in Serienproduktion - 1. März 2010
PMAS: Spektralanalyse im Breitwandformat - 5. November 2009
VLT: MUSE für Einblick in Galaxienentwicklung - 11. Juli 2005
Links im WWW
Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)
Institut für Astrophysik der Universität Göttingen
ESO
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