Weiterer Partner für hüpfenden Asteroidenlander
Redaktion
/ Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt astronews.com
18. Juni 2013
Der kleine Asteroidenlander MASCOT des DLR soll
2014 mit der japanischen Sonde Hayabusa 2 zum Asteroiden 1999 JU3
reisen und im Jahr 2018 dessen Oberfläche hüpfend erkunden. Auf der Paris
Air Show wurde für die Lander-Mission nun eine Zusammenarbeit mit der
französischen Raumfahrtagentur CNES vereinbart. Die Franzosen werden ein
Spektrometer beisteuern.
MASCOT soll mit
der japanischen Sonde Hayabusa 2 zum Asteroiden
1999 JU3 gelangen.
Bild: DLR |
Es wird eine Premiere sein: Mit dem hüpfenden Lander MASCOT des
Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Teil der japanischen Hayabusa 2-Mission
ist, wird 2018 eine Landung auf einem Asteroiden durchgeführt und erstmals die
Messung von Daten an verschiedenen Orten auf einem solchen Himmelskörper möglich
sein. MASCOT steht für Mobile Asteroid Surface Scout.
Vier Instrumente werden an Bord des Landers sein - eines davon, das
Spektrometer MicrOmega, steuert die französische Raumfahrtagentur CNES
bei. Dies vereinbarten DLR und CNES in dieser Woche auf der Paris Air Show
mit der Unterzeichnung eines sogenannten "Memorandum of Understanding".
"Große Raumfahrtmissionen und -projekte wie die Landung auf einem Asteroiden
sowie die Untersuchung vor Ort können nur in internationalen Kooperationen
durchgeführt werden", betont DLR-Vorstandsvorsitzender Prof. Johann-Dietrich
Wörner. "Alle Partner beteiligen sich mit ihren jeweiligen wissenschaftlichen
und technologischen Kompetenzen, das heißt die Zusammenarbeit ist die Grundlage
für eine erfolgreiche Mission." Bereits im Oktober 2012 unterzeichnete das DLR
mit der japanischen Raumfahrtagentur JAXA ein solches "Memorandum of
Understanding", um den deutschen Lander MASCOT auf der japanischen
Sonde Hayabusa 2 zum Asteroiden 1999 JU 3 zu schicken (astronews.com
berichtete).
2014 soll die Sonde starten und sich auf den Weg zu ihrem Ziel machen. Nach
ihrer Ankunft im Jahr 2018 wird dann zunächst einmal das unbekannte Gebiet aus
einer Umlaufbahn heraus erkundet. "Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu
ermitteln, wann unser Lander aus der Sonde ausgeklinkt werden soll", erläutert
Projektleiterin Dr. Tra-Mi Ho vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme. Der
schuhkartongroße Lander ist für den Fall auf den Asteroiden durch ein stabiles
und dennoch sehr leichtes Gehäuse geschützt.
Im Inneren des DLR-Landers sitzen die vier Instrumente, die vor Ort die
Messungen auf einem Asteroiden durchführen: Das französische
Infrarot-Spektrometer analysiert die Zusammensetzung der Asteroidenoberfläche;
ein Magnetometer der TU Braunschweig untersucht das Magnetfeld. Das Institut für
Planetenforschung des DLR steuert zwei Instrumente bei: Mit einer
Weitwinkelkamera werden Landeplatz und Feinstruktur des Bodens aufgenommen, ein
Radiometer misst unter anderem die Temperatur an der Oberfläche.
Sind die ersten Messungen abgeschlossen, hüpft MASCOT mit einem am
DLR-Institut für Robotik und Mechatronik entwickelten Mechanismus zur nächsten
Stelle für erneute Messungen. So erhalten die Wissenschaftler über zwei
Asteroidentage und -nächte Daten von verschiedenen Orten auf 1999 JU 3.
Überwacht wird der Lander dabei aus dem DLR-Kontrollzentrum des Nutzerzentrums
für Weltraumexperimente (MUSC).
Mit den Unterschriften von DLR-Vorstandsvorsitzendem Prof. Johann-Dietrich
Wörner und dem Präsidenten der französischen Raumfahrtagentur CNES, Jean-Yves Le
Gall, vereinbarten die Beteiligten die Zusammenarbeit für die Raumfahrtmission
zum Asteroiden. Mit der Landung und Messung auf dem Asteroiden und den von der
Muttersonde Hayabusa 2 zur Erde gebrachten Bodenproben erhoffen sich
die internationalen Planetenforscher vor allem eines: Aufschluss darüber, wie
der seit 4,5 Milliarden Jahren fast unveränderte Himmelskörper beschaffen ist -
und was uns das über die Entstehung und Entwicklung unserer Erde sagt.
Die japanische Weltraumagentur JAXA bietet gegenwärtig Interessierten
Internetnutzern die Möglichkeit, Namen und Botschaften zu registrieren, die auf
einem speziellen Speicherchips an Bord der Sonde mit zum Asteroiden 1999 JU3
reisen können (astronews.com berichtete).
Entsprechende Einträge lassen sich noch bis zum 16. Juli 2013 auf der Seite der
JAXA und auch auf der Seite der amerikanischen Planetary Society
vornehmen, die das entsprechende Webformular in englischer Sprache zur Verfügung
stellt.
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