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EUCLID
NASA beteiligt sich an "dunkler" ESA-Mission
von Stefan Deiters
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25. Januar 2013

Die amerikanische Weltraumbehörde NASA beteiligt sich an der ESA-Mission Euclid, die ab 2020 die genaue dreidimensionale Verteilung und das Aussehen von zwei Milliarden Galaxien erfassen und damit wichtige Daten zum Verständnis der Dunklen Energie und der Dunklen Materie liefern soll. Um was es sich bei diesen Hauptbestandteilen des Universums handelt, ist bis heute unbekannt.

Euclid

Euclid soll ab 2020 die Dunkle Energie und die Dunkle Materie erforschen. Bild: ESA

Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat in dieser Woche erklärt, sich an der europäischen Mission Euclid zu beteiligen, mit der Astronomen den Geheimnissen der Dunklen Materie und der Dunklen Energie auf die Spur kommen wollen. Bei Euclid handelt es sich um ein 1,2-Meter durchmessendes Weltraumteleskop, das Aussehen, Helligkeit und dreidimensionale Verteilung von rund zwei Milliarden Galaxien vermessen soll (astronews.com berichtete). Der erfasste Bereich wird mehr als ein Drittel des gesamten Himmels abdecken.

Mit den so gewonnenen Daten hoffen die Astronomen einige der Schlüsselfragen der modernen Kosmologie beantworten zu können, nämlich welche Rolle genau die Dunkle Energie und die Dunkle Materie bei der Entwicklung des Universums gespielt hat und wie letztlich sein Schicksal aussehen wird.

Die beiden "dunklen" Komponenten machen mehr als 95 Prozent des Masse- und Energiegehalts des Universums aus, während die normale sichtbare und direkt messbare Masse und Energie lediglich den noch fehlenden Rest beisteuert. Bis heute wissen die Astronomen allerdings noch nicht, um was es sich bei der Dunklen Materie und der Dunklen Energie eigentlich handelt.

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Die NASA hat jetzt ein sogenanntes "Memorandum of Understanding" mit der ESA unterschrieben, in dem die Beiträge der Agentur zu Euclid festgelegt sind. Die NASA wird 20 Detektoren für das im nahen Infrarot beobachtende Instrument des Teleskops liefern, das zusammen mit einer Kamera betrieben werden soll, die im sichtbaren Bereich des Lichts arbeitet.

Die Instrumente, das Teleskop und der Satellit werden in Europa gebaut und auch von Europa aus betrieben. Die NASA hat außerdem 40 US-Wissenschaftler nominiert, die neue Mitglieder des Euclid-Konsortiums werden, einem Zusammenschluss von fast 1.000 Wissenschaftlern aus 13 europäischen Ländern und den USA. Das Konsortium ist für den Bau der Instrumente und die Auswertung der Daten zuständig.

"Die Euclid-Mission der ESA soll eine der grundlegendsten Fragen der modernen Kosmologie beantworten und wir freuen uns auf die Beiträge der NASA bei diesem wichtigen Vorhaben", so Alvaro Giménez Cañete, der ESA-Direktor für Wissenschaft und robotische Exploration. "Die NASA ist sehr stolz, bei dieser ESA-Mission dabei zu sein, mit der das vielleicht größte wissenschaftliche Mysterium unserer Zeit erforscht werden soll", meinte John Grunsfeld, der bei der NASA für das Wissenschaftsprogramm zuständig ist.

Mit Euclid wollen die Astronomen eine Antwort auf die wichtigste Frage der modernen Kosmologie finden: Warum dehnt sich das Universum mit zunehmender Geschwindigkeit aus, obwohl sich die Ausdehnungsgeschwindigkeit doch - wegen der Anziehungskraft seiner Masse - eigentlich im Laufe der Zeit reduzieren sollte.

Die Erkenntnis, dass sich das Universum beschleunigt ausdehnt, ist vergleichsweise neu: Die beschleunigte Expansion wurde 1998 von einem internationalen Astronomenteam entdeckt und galt bald als so bedeutend, dass sie 2011 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde. Als Grund für diese beschleunigte Expansion wird immer die "Dunkle Energie" genannt, die allerdings nicht mehr als eine Art Platzhalter für eine bislang unbekannte Kraft ist, die für die beobachtete Expansion sorgt.

Mit Euclid sollen eine Vielzahl von Galaxien und Galaxienhaufen in unterschiedlicher Entfernung beobachtet werden. Der Satellit sieht diese Systeme damit zu verschiedenen Zeit in der kosmischen Entwicklung. Aus der genauen Analyse der Form und Verteilung der Galaxien hoffen die Wissenschaftler dann mehr über die Auswirkungen der Dunklen Energie auf Galaxien und Galaxienhaufen herausfinden zu können und damit letztlich auch mehr über ihre wahre Natur.  

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siehe auch
Euclid: ESA-Satellit soll dunkles Universum erforschen - 20. Juni 2012
ESA-Missionen: Dunkle Energie und helle Sonne - 5. Oktober 2011
ESA: Kosmische Visionen für das nächste Jahrzehnt - 11. Juli 2007
Links im WWW
Euclid, Seiten der ESA
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