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GRAIL
NASA benennt Absturzstelle nach Sally Ride
von Stefan Deiters
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18. Dezember 2012

Die beiden Mondsonden der GRAIL-Mission, Ebb und Flow, sind in der Nacht wie geplant an einem Berghang in der Nähe des Mondnordpols zerschellt. Die Sonden hatten fast ein Jahr lang den Erdtrabanten umrundet und dabei detaillierte Daten über dessen Schwerefeld geliefert. Die Absturzstelle benannte die NASA nach der im Sommer verstorbenen Astronautin Sally Ride, die an der GRAIL-Mission beteiligt war.

GRAIL - Ride

Ebb und Flow prallten in der Nacht auf einen Berg in der Nähe des Mondnordpols. Die Absturzstelle wurde nach Sally Ride (kleines Foto) benannt. Bild: NASA/JPL-Caltech/GSFC/ASU

Ebb und Flow, die beiden Sonden der NASA-Mondmission Gravity Recovery and Interior Laboratory (GRAIL), sind in der vergangenen Nacht - wie geplant - in der Nähe des Mondnordpols zerschellt. Sie prallten gegen 23.29 Uhr MEZ in einem Abstand von 30 Sekunden mit einer Geschwindigkeit von 1,7 Kilometern pro Sekunde auf den südlichen Hang eines rund 2,5 Kilometer hohen Berges in der Nähe des Kraters Goldschmidt. Die Absturzstelle benannte die NASA anschließend nach der US-Astronautin Sally K. Ride, der ersten Amerikanerin im All, die im Sommer einem Krebsleiden erlegen war (astronews.com berichtete).

Ride war zudem direkt an der GRAIL-Mission beteiligt und hatte das mit GRAIL verbundene Schulprojekt geleitet, in dessen Rahmen Schulkinder mit den Kameras an Bord von Ebb und Flow Beobachtungen auf dem Mond durchführen konnten. "Sally hat immer dafür gesorgt, dass Dinge zu einem guten Ende gebracht werden, ganz gleich, ob es um die Erforschung des Weltraums, die Inspiration der nächsten Generation oder darum ging, die GRAIL-Mission zu einem solchen Erfolg werden zu lassen, zudem sie geworden ist", so Maria Zuber vom Massachusetts Institute of Technology, die verantwortliche Wissenschaftlerin für GRAIL. "Mit dem Abschluss dieser Mondmission sind wir stolz, die Leistungen von Sally Ride durch die Benennung dieses Flecks auf dem Mond nach ihr würdigen zu können."

GRAIL hatte im Verlauf dieses Jahres nicht nur das Schwerefeld des Mondes mit bislang unerreichter Genauigkeit vermessen (astronews.com berichtete), sondern verfügte mit dem Experiment MoonKAM - als erste NASA-Mission dieser Art überhaupt - auch über ein Instrument an Bord, das nur für die Lehre und Öffentlichkeitsarbeit genutzt wurde. Die beiden Kameras haben mehr als 115.000 Bilder der Mondoberfläche gemacht. Die Beobachtungsziele waren zuvor von Schülern vorgeschlagen worden.

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Fünfzig Minuten vor dem Aufprall wurden die Triebwerke der Sonden ein letztes Mal gezündet und so lange laufen gelassen, bis der Treibstoff komplett verbraucht war. Die Ingenieure wollten damit exakte Daten darüber gewinnen, wie viel Treibstoff sich zum Missionsende noch in den Tanks befand. Die Werte können mit theoretischen Vorhersagemodelle für den Treibstoffverbrauch verglichen und die Modelle entsprechend angepasst werden, was dann künftigen Mission zugutekommt.

"Ebb hat seine Triebwerke für vier Minuten und drei Sekunden gefeuert und Flow für fünf Minuten und sieben Sekunden", so GRAIL-Projektmanager David Lehman vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. "Wir haben so noch einen letzten wichtigen Satz von Daten von einer Mission erhalten, die uns schon so viele wissenschaftliche Informationen und Daten für Ingenieure geliefert hatte."

Durch die Wucht des Aufpralls dürfte von beiden Sonden kaum etwas übrig sein. Die entstandenen Krater hofft das Team aber mit der NASA-Sonde Lunar Reconnaissance Orbiter entdecken zu können. Sie soll in einigen Wochen Bilder der Sally K. Ride Impact Site machen und zur Erde funken.

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siehe auch
GRAIL: Missionsende durch Aufprall auf Berg - 14. Dezember 2012
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Links im WWW
GRAIL, Seite der NASA
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