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ASTEROID 2012 KT42
Naher Asteroiden-Vorüberflug am Morgen
von Stefan Deiters
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29. Mai 2012

Heute Morgen ist ein kleiner Asteroid in einer Entfernung von nur rund 14.000 Kilometern an der Erde vorübergeflogen. Der maximal zehn Meter durchmessende Brocken war erst Montag entdeckt worden und hätte vermutlich auch bei einem Treffer keinerlei Schäden verursacht. Der Vorüberflug gehörte allerdings zu den dichtesten bekannten Passagen eines Asteroiden an der Erde.

2012 KT42

Der kleine Asteroid 2012 KT42 ist heute Morgen in einem Abstand von nur 14.000 Kilometern an der Erde vorübergeflogen. Bild: NASA / JPL

Wohl kaum jemand dürfte etwas bemerkt haben: Heute um 9.07 Uhr MESZ flog der erst gestern entdeckte Asteroid 2012 KT42 in einem Abstand von gerade einmal 14.000 Kilometern an der Erde vorüber. Er befand sich damit deutlich innerhalb der Mondbahn und war der Erdoberfläche sogar näher als die geostationären Satelliten.

Dass der Asteroid nur rund einen Tag vor seiner dichtesten Annäherung an die Erde bemerkt wurde, hängt auch mit seiner geringen Größe zusammen. 2012 KT42 hatte bei seiner Entdeckung eine Helligkeit von gerade einmal 18,1 Magnituden. Man vermutet daher, dass der Brocken nur einen Durchmesser zwischen drei und zehn Metern hat.

Der Fund gelang einem am Mt. Lemmon Survey beteiligten Astronomen mit Hilfe des 1,5-Meter-Teleskops auf dem Mount Lemmon in den Catalina-Bergen nördlich von Tucson im US-Bundesstaat Arizona. Der Mt. Lemmon Survey ist Teil des Catalina Sky Survey mit dem systematisch nach erdnahen und potentiell gefährlichen Asteroiden gesucht werden soll.

Aus der geschätzten Größe von 2012 KT42 ergibt sich, dass der Brocken, selbst wenn er mit der Erde kollidiert wäre, keine Gefahr für unseren Heimatplaneten dargestellt hätte. Er wäre in diesem Fall nämlich in der Atmosphäre auseinandergebrochen und vermutlich nahezu vollständig verglüht. Brocken dieser Größenklasse dürften relativ häufig an der Erde vorbeirasen, dabei meistens aber unbemerkt bleiben. 2012 KT42 schaffte es mit dem heutigen Vorüberflug immerhin in die "Top 10" der dichtesten Asteroidenpassagen. Der Rekordhalter ist bislang der Asteroid 2012 CQ1, der am 4. Februar 2011 die Erde in einem Abstand von nur 11.855 Kilometern passierte.

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Asteroiden, die etwas größer sind als 2012 KT42, könnten der Erde - oder zumindest bestimmten Regionen auf dem Planeten - durchaus gefährlich werden. Bei einem dichten Vorüberflug kann sich zudem die Bahn eines Asteroiden verändern, so dass er erst dadurch auf einen Kollisionskurs mit der Erde gerät. Ein Beispiel dafür könnte der Asteroid 2011 AG5 sein, der sich im Februar 2023 der Erde auf bis zu 1,6 Millionen Kilometer nähern wird und fünf Jahre später noch einmal auf bis zu 16,7 Millionen Kilometer. Dabei besteht dann eine Chance von 1 zu 625, dass der Brocken so abgelenkt wird, dass er auf eine Bahn gerät, auf der er dann am 5. Februar 2040 mit der Erde kollidiert (astronews.com berichtete).

Der Asteroid 2011 AG5 hat vermutlich eine Durchmesser von etwa 140 Metern und könnte damit im Falle eines Treffers in größeren Regionen für erhebliche Verwüstungen sorgen. Allerdings gilt im Falle von 2011 AG5, dass die Astronomen bislang den Orbit des Asteroiden nur sehr ungenau kennen. Erst im kommenden Jahr dürfte durch neue Beobachtungen besseres Datenmaterial zur Verfügung stehen. Bei den damit möglichen neuen Berechnungen wird sich die Kollisionswahrscheinlichkeit vermutlich auf Null reduzieren.

Es kommt immer wieder vor, dass Astronomen einen Brocken entdecken, von dem zunächst nicht genügend Beobachtungsdaten vorliegen, um einen präzisen Orbit berechnen zu können. Ergibt die vorläufige Berechnung der Umlaufbahn des Asteroiden aber einen möglichen Kollisionskurs mit der Erde, wird der Asteroid entsprechend klassifiziert und sorgt dann häufig für Schlagzeilen - besonders in Medien, die nicht in erster Linie für ihre Berichterstattung über Astronomie bekannt sind. In der Regel führen dann weitere Beobachtungen und eine damit mögliche präzisere Berechnung des Orbits dazu, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kollision geringer wird oder gar nicht mehr gegeben ist.

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siehe auch
Erdnahe Asteroiden: Näher als mancher Satellit - 7. März 2012
Links im WWW
Near-Earth Object Program der NASA
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