Zweiter Kommunikationssatellit im All
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
25. Mai 2010
In der Nacht zum Sonnabend startete die 50. europäische Trägerrakete vom Typ
Ariane 5 planmäßig vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in
Französisch-Guyana aus in den Erdorbit. Als Nutzlast an Bord war neben dem
kommerziellen Telekommunikationssatelliten Astra 3B auch der zweite
Kommunikationssatellit der Bundeswehr, COMSATBw-2.
Die beiden COMSATBw-Satelliten in einer
künstlerischen Darstellung.
Bild: EADS |
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist für die
Positionierung und den Flugbetrieb dieses Satelliten verantwortlich und
darüber hinaus durch umfangreiche Triebwerkstests an der
Erfolgsgeschichte der Ariane-Raketen beteiligt. Bei der Mission
V-194 handelt es sich um den ersten Ariane-Flug in 2010 und den
194. Ariane-Flug insgesamt.
"33 Minuten nach dem Start konnten wir mit dem 2,5 Tonnen schweren
Satelliten COMSATBw-2 über die Antennen der indischen
Bodenstation Bangalore Funkkontakt aufnehmen. Damit haben 70
DLR-Wissenschaftler und -Ingenieure die Steuerung der Raumsonde
übernommen", berichtet Thomas Kuch, Leiter des Missionsbetriebs im
Deutschen Raumfahrt-Kontrollzentrum (German Space Operation Center,
GSOC) beim DLR in Oberpfaffenhofen. Vom GSOC werden seit 1968
Raumfahrt-Missionen gesteuert. Zurzeit haben die DLR-Mitarbeiter fünf
Satelliten zur wissenschaftlichen und kommerziellen Erdbeobachtung sowie
das europäische Forschungslabor Columbus auf der
Internationalen Raumstation ISS in ihrer Obhut.
Im Oktober 2009 übernahmen die Flugingenieure am GSOC mit COMSATBw-1
bereits den ersten Kommunikationssatelliten der Bundeswehr
(astronews.com berichtete). "Auch COMSATBw-2 wird in den
kommenden Wochen vom Deutschen Raumfahrt-Kontrollzentrum aus auf dem
geostationären Orbit in zirka 36.000 Kilometer Höhe positioniert, das
heißt in der für ihn vorgesehenen Orbitposition eingeparkt", erklärt
Kuch die nächsten Schritte der Mission.
Es folgt die Inbetriebnahme aller Satellitensubsysteme. So werden
Antennen und Solarpaneele ausgefahren und intensiven, mehrwöchigen
In-Orbit-Tests unterzogen. Dabei wird der Satellit für seinen Einsatz
konfiguriert. "Nach der erfolgreichen Abnahme von COMSATBw-2 im Orbit
kann das neue Satellitensystem dann in den Regelbetrieb für die nächsten
15 Jahre übergeben werden. In diesen Betrieb werden im DLR 30
Mitarbeiter eingebunden sein", sagt Missionsbetriebsleiter Kuch.
Die Satelliten COMSATBw-1 und COMSATBw-2 gehören zum
SATCOMBw-Programm der deutschen Bundeswehr. Neben den beiden
Kommunikationssatelliten umfasst das System Stationen und
Überwachungseinrichtungen am Boden und ermöglicht erstmals eine autarke,
weltweite Übertragung von Sprache und Daten sowie Video- und
Multimedia-Anwendungen. Das Gesamtsystem soll bis Anfang 2011 den vollen
Regelbetrieb aufnehmen.
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