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MARS500
Europäische Teilnehmer benannt
von Stefan Deiters
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11. Mai 2010

Anfang Juni soll in Moskau ein bislang einmaliges Experiment beginnen: Eine sechsköpfige Besatzung wird eine 520-tägige Mission zum Mars simulieren. Die Crew soll nach 250 Tagen einen simulierten Roten Planeten erreichen und diesen einen Monat lang erkunden. Unter den Teilnehmern befinden sich auch zwei von der ESA ausgewählte Crew-Mitglieder.

Mars500

Romain Charles (links) und Diego Urbina vor den Modulen des Mars500-Experimentes. Foto: ESA

Von einer echten bemannten Marsmission sind wir vermutlich noch mindestens zwei Jahrzehnte entfernt, Anfang Juni aber soll in Moskau zumindest schon einmal eine simulierte Reise zum Mars beginnen. Nach einem erfolgreichen ersten kürzeren Testlauf im vergangenen Jahr (astronews.com berichtete) werden Anfang Juni zwei Europäer, drei Russen und ein Chinese ein insgesamt 520-tägiges Experiment beginnen, bei dem eine Mission zum Roten Planeten möglichst realistisch simuliert werden soll.

Die komplette Mannschaft des Mars500 genannten Projektes wird Ende Mai vorgestellt werden, die beiden europäischen Teilnehmer wurden von der europäischen Weltraumagentur ESA aber schon jetzt benannt. Es handelt sich im den 26-jährigen Diego Urbina, der die italienische und kolumbianische Staatsbürgerschaft hat, sowie um den 31-jährigen Franzosen Romain Charles. "Ich bin wirklich begeistert, diese Möglichkeit zu bekommen", zitiert die ESA Urbina. "Aber natürlich gibt es ein paar Befürchtungen, welche unerwarteten Dinge da auf einen zukommen werden, wenn man so lange isoliert lebt. Aber das ist es ja gerade, was uns interessiert." Urbino will während der Mission per Internet mit der Außenwelt in Kontakt bleiben.

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Bei der Mars500-Mission interessieren sich die Wissenschaftler vor allem für die menschlichen Faktoren, die für den Erfolg einer so langen Raumfahrt-Mission entscheidend sein könnten: Wie können fünf Mannschaftsmitglieder über so lange Zeit auf engstem Raum zusammenleben, welche Auswirkungen hat die Isolation auf die Leistungsfähigkeit, wie reagiert die Mannschaft auf unerwartete Situationen?

"Ich bin stolz auf diese jungen Männer, die mutig genug sind, an diesem historischen Experiment teilzunehmen und ihre Zeit für den Erfolg zukünftiger Raumfahrtmissionen zu opfern", so Simonetta Di Pippo, die ESA-Direktorin für bemannte Raumfahrt. "Der Mars ist weiterhin ein Ziel eines globalen bemannten Erkundungsprogramms und Mars500 wird uns mit sehr interessanten Informationen über die menschliche Seite von zukünftigen bemannten Missionen zu unserem planetaren Nachbarn versorgen."

Während der 520-tägigen Simulation werden die Teilnehmer in einer Versuchsanordnung eingeschlossen sein, in dem ein Raumschiff, ein Landefahrzeug sowie eine Marsoberfläche nachgebildet wurde. Insgesamt stehen der Besatzung 550 Quadratmeter Lebensraum zur Verfügung. "An Bord" befindet sich auch ein Nahrungsvorrat, der für die gesamte Mission reichen muss. Die Kommunikation wird nur per E-Mail stattfinden, wobei die Verbindung zeitweise unterbrochen und auch eine bis zu 40-minütige Verzögerung eingebaut sein wird, um so die Bedingungen einer echten Marsmission zu simulieren.

In ihrem Modul werden die Besatzungsteilnehmer, ähnlich der Besatzung an Bord der ISS, einem festen Arbeitsplan folgen und auch regelmäßig freie Tage haben. Nach 250 Tagen wird sich die Crew dann aufteilen: Während drei Teilnehmer in dem "Raumschiff" zurückbleiben, werden ihre Kollegen zu einer einmonatigen Erkundung des simulierten Mars aufbrechen. Sie sollen dabei für diese Mission umgearbeitete russische Raumanzüge tragen. 

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Mission Mars, die astronews.com-Berichterstattung über die Erforschung des roten Planeten
Links im WWW
ESA - Mars500, Seite der ESA
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