Probleme bei der Datenübertragung
von Stefan Deiters astronews.com
7. Mai 2010
Die NASA hat Probleme mit ihrer Sonde Voyager 2:
Ingenieure haben jetzt den Übertragungsmodus des Weltraumveteranen so geändert,
dass nur noch Informationen über den Zustand der Sonde zur Erde übermittelt
werden und keine wissenschaftlichen Daten mehr. Zuvor hatte man
Unregelmäßigkeiten in den übertragenen Daten festgestellt. Erste Analysen deuten
aber darauf hin, dass die Sonde grundsätzlich funktionsfähig ist.
Voyager 2 nähert sich dem Rand des
Sonnensystems.
Bild: NASA / JPL-Caltech |
NASA-Ingenieure haben den Datenübertragungsmodus der Sonde
Voyager 2 so verändert, dass ausschließlich Statusdaten zur Erde übertragen
werden. Zuvor hatte das Kontrollteam eine ungewöhnliche Veränderung bei den
übertragenen Daten bemerkt, die dazu geführt hatte, dass sich die
wissenschaftlichen Daten nicht mehr dekodieren ließen. Die ersten, am 1. Mai
2010 ausgewerteten Statusinformationen von Voyager 2 deuten aber darauf
hin, dass die Sonde im Prinzip funktionsfähig ist. Das Problem scheint bei einer
Komponente zu liegen, die die Daten für die Übertragung zur Erde aufbereitet.
Veränderungen in den Datenpaketen, die die NASA von Voyager 2 über
ihr Deep Space Network empfängt, wurden erstmals am 22. April bemerkt.
Die Techniker haben sich seitdem bemüht, die normale Übertragung von
Wissenschaftsdaten wieder herzustellen. Wegen eines geplanten Drehmanövers war
es den Ingenieuren aber erst am 30. April möglich, neue Instruktionen zu
Voyager 2 zu senden. Es dauert inzwischen fast 13 Stunden, bis diese die
Sonde erreichen und noch einmal so lange, bis eine Reaktion auf der Erde zu
erwarten ist.
Voyager 2 wurde am 20. August 1977 gestartet, zwei Wochen vor ihrer
Zwillingssonde Voyager 1. Die beiden Sonden sind inzwischen die am
weitesten von der Erde entfernten von Menschen geschaffenen Objekte und befinden
sich im Grenzbereich des Sonnensystems. Voyager 1 dürfte innerhalb der
kommenden fünf Jahre den interstellaren Raum erreichen, Voyager 2
sollte dies kurze Zeit später gelingen. Voyager 1 zeigt keinerlei
Auffälligkeiten.
"Voyager 2 sollte ursprünglich in einer vierjährigen Mission den
Saturn erkunden und sendet noch 33 Jahre nach dem Start Daten", so Ed Stone,
Voyager-Projektwissenschaftler am California Institute of Technology.
"Wir haben der Sonde eindrucksvolle Bilder von Uranus und Neptun zu verdanken,
von Planeten also, die wir zuvor noch nie aus der Nähe gesehen hatten. Bald wird
klar sein, was wir unternehmen müssen, damit die Sonde ihre abenteuerliche und
lange Reise voller Entdeckungen fortsetzen kann."
Die beiden Voyager-Sonden sollten ursprünglich lediglich Jupiter und
Saturn besuchen, Voyager 2 setzte die Erkundungstour dann aber noch zu
Uranus und Neptun fort. Voyager 1 ist gegenwärtig 16,9 Milliarden
Kilometer und Voyager 2 13,8 Milliarden Kilometer von der Erde
entfernt.
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