Marssonde meldet sich zurück
von Stefan Deiters astronews.com
15. Januar 2010
Der Mars Reconnaissance Orbiter der NASA hat sich nach
einer rund dreimonatigen Zwangspause mit neuen eindrucksvollen Aufnahmen
zurückgemeldet. Die Sonde hatte Mitte Dezember ihre Beobachtungen wieder
aufgenommen. Jetzt wurden neue Ansichten des roten Planeten veröffentlicht,
darunter eine eindrucksvolle Dünenlandschaft.
Dünen auf dem Boden eines Kraters in Noachis
Terra auf dem Mars. Bild: NASA/JPL-Caltech / University of
Arizona [Großansicht] |
Auf den Böden vieler Krater auf dem Mars finden sich Dünen aus
sandigem Material. Ein neues Bild der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter
vom 28. Dezember 2009 zeigt die Dünen im Inneren eines Kraters in Noachis
Terra, einer Region westlich des gewaltigen Hellas-Einschlagbeckens auf der südlichen
Marshalbkugel. Die Sonde hatte Mitte Dezember ihre Beobachtungen wieder
aufgenommen, nachdem sie zuvor eine rund dreimonatige Zwangspause gemacht hatte.
Wie berichtet, war es im Verlauf des Jahres 2009 mehrfach zu unerwarteten
Neustarts des Bord-Computers gekommen. Ende August hatte man sich dann
entschieden, den Orbiter zunächst in einem sogenannten Safe-Mode zu belassen.
Obwohl die Sonde nach jedem Reboot schnell wieder mit Beobachtungen beginnen
konnte, bestand nämlich nach einer Analyse der Techniker die Gefahr, dass durch
eine unwahrscheinliche, aber mögliche Kombination von zwei kurz
aufeinanderfolgenden Reboots, beide unabhängigen Computersysteme an Bord
der Sonde praktisch "vergessen", dass sie sich in einem Marsorbit befinden und stattdessen
auf den Start warten.
Die genaue Ursache für die wiederholten Neustarts ist noch nicht geklärt, allerdings
konnte man durch ein Software-Update die potentielle Gefahr eines Verlusts der
Sonde durch die Reboots ausschließen. Im Dezember 2009 wurde der Mars Reconnaissance Orbiter daher aus dem Safe-Mode geholt und macht seit Mitte des
vergangenen Monats wieder Beobachtungen vom roten Planeten.
Die auf dem jetzt veröffentlichten und oben gezeigten Bild zu erkennenden
Dünen zeichnen sich durch eine beeindruckende Ähnlichkeit aus, die sich sogar
auf die rötlichen Staubbänder an den nordöstlichen Abhängen der Dünen erstreckt.
Auf dem Boden zwischen den Dünen finden sich große Felsbrocken.
Die größten linearen Dünenfelder, die man bislang im Sonnensystem gefunden
hat, finden sich auf dem Saturnmond Titan. Da sich die Umgebungsbedingungen dort
deutlich von denen auf dem Mars unterscheiden, dürften diese allerdings bei
näherer Betrachtung und mit einer vergleichbaren Auflösung deutlich anders
aussehen, als die
Strukturen auf dem roten Planeten.
|