Ariane bringt Bundeswehr-Satellit ins All
Redaktion
/ Pressemitteilungen des DLR astronews.com
2. Oktober 2009
Mit einer Ariane 5-Rakete wurde in der vergangenen Nacht nicht nur
der Kommunikationssatellit Amazonas 2 in einen Erdorbit gebracht,
sondern auch COMSATBw-1, der erste Kommunikationssatellit der deutschen
Bundeswehr. Für den Flugbetrieb des Satelliten ist das Deutsche Zentrum für
Luft- und Raumfahrt (DLR) verantwortlich. Ein zweiter COMSATBw-Satellit soll
Anfang des kommenden Jahres starten.

COMSATBw ist der erste Kommunikationssatellit
der Bundeswehr.
Bild: EADS |
Mit dem erfolgreichen Start einer Trägerrakete vom Typ Ariane 5 ECA
in der vergangenen Nacht vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou
in Französisch-Guyana wurde COMSATBw, der erste Kommunikationssatellit
für die Bundeswehr, in den Erdorbit gebracht. Das Deutsche Zentrum für
Luft- und Raumfahrt (DLR) ist für den Flugbetrieb dieses sowie des
Anfang 2010 zu startenden zweiten Satelliten verantwortlich.
"Mit dem Betrieb der Kommunikationssatelliten für die Bundeswehr unterstützt
das DLR mit seinen Kompetenzen die internationalen Verpflichtungen
Deutschlands", verdeutlicht Prof. Johann-Dietrich Wörner,
DLR-Vorstandsvorsitzender, die Bedeutung dieser Mission. "Vom
Raumfahrt-Kontrollzentrum des DLR in Oberpfaffenhofen werden seit mehr als 40
Jahren erfolgreich bemannte und unbemannte Missionen gesteuert. Die in diesen
Jahren gesammelten Erfahrungen kann das DLR nun überzeugend in dieses Projekt
einbringen", erläutert Wörner weiter.
35 Minuten nach dem Start konnte der 2,4 Tonnen schwere Satellit COMSATBw von
der indischen Bodenstation in Bangalore erfasst werden. In den kommenden zwei
Wochen erfolgt nun im Raumfahrt-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen die
Konfigurierung sowie die Positionierung des Satelliten auf dem geostationären
Orbit in zirka 36.000 Kilometern Höhe. Dabei werden alle Systeme an Bord in
Betrieb genommen, Antennen und Solarpaneele ausgefahren und auf ihre Funktion
überprüft. Diese Aufgaben liegen während der Testphase in den Händen von zirka
70 DLR-Wissenschaftlern und Ingenieuren, im Routinebetrieb werden es 30
Mitarbeiter sein.
Im weiteren Verlauf der Mission wird COMSATBw in einem so genannten
In-Orbit-Test auf Herz und Nieren geprüft. Die Flugingenieure im Kontrollzentrum
in Oberpfaffenhafen kalibrieren dabei die Kommunikationsnutzlast und ermitteln
die Leistungsparameter. Nach Abschluss aller notwendigen Überprüfungen, die den
sicheren und zuverlässigen Betrieb vorbereiten, folgt die Regelbetriebsphase.
Diese Phase ist nach der gegenwärtigen Planung für 15 Jahre ausgelegt.
Zu den Aufgaben des Satellitensystems - zu dem auch Stationen und
Überwachungseinrichtungen am Boden gehören - zählt die autarke und globale
Übertragung von Sprache und Daten sowie Video- und Multimedia-Anwendungen. Das
Gesamtsystem soll bis Anfang 2011 den Regelbetrieb aufnehmen. Das DLR wird auch
den zweiten SATCOMBw-Satelliten nach dessen Start übernehmen und betreiben. Die
Mission trägt den Namen SATCOMBw, die Satelliten heißen COMSATBw.
|