Ein Band aus Gas
von Stefan Deiters astronews.com
7. Juli 2008
Ein zu Beginn des Monats veröffentlichtes Bild des
Weltraumteleskops Hubble zeigt ein eigentümliches Band aus Gas, das
sich durch unsere Milchstraße zieht. Es handelt sich hierbei um den Rest einer
Sternenexplosion, die man vor rund 1.000 Jahren auf der Erde beobachten konnte.
Das Band ist also Teil eines Supernova-Überrests.
Hubbles Blick auf einen Teil des Überrestes der
Supernova von 1006.
Bild: NASA, ESA und das Hubble
Heritage Team (STScI/AURA) [Großansicht] |
Um den ersten Mai des Jahres 1006 nach Christus beobachteten
Menschen in Europa und Asien einen neuen Stern am Himmel: Das Objekt, das
unseren Ahnen erschien, war vermutlich der hellste Stern, der je von einem
menschlichen Auge beobachtet wurde und muss am Himmel heller gewesen sein als
der Planet Venus. Nur der Mond erschien noch leuchtkräftiger.
Sogar tagsüber war dieser neue Stern mehrere Wochen lang am Himmel zu sehen,
in der Nacht - mit bloßem Auge - mindestens für zweieinhalb Jahre. Der "neue
Stern", den unsere Vorfahren staunend am Himmel registrierten, war das Ergebnis
einer gewaltigen Sternenexplosion in rund 7.000 Lichtjahren Entfernung - einer
Supernova.
Heute nennen die Astronomen die Überreste dieser Supernova SN 1006. Die
Explosion ereignete sich in unserer Milchstraße und zwar an einem Ort, der ein
wenig außerhalb der galaktischen Scheibe liegt, in der sich unser
Sonnensystem befindet. Aus diesem Grund ist der Supernova-Überrest von der Erde
aus relativ ungestört von Vordergrundobjekten zu beobachten.
Auf der Hubble-Aufnahme sind daher zahlreiche Galaxien im Hintergrund zu sehen, die
als orangefarbene ausdehnte Objekte erscheinen. Bei den meisten der weißen
Punkte handelt es sich um Vordergrund- oder Hintergrundsterne in unserer
Milchstraße.
Der hier gezeigte Teil des Supernova-Überrests ist nur dank der Verwendung
eines speziellen Filters erkennbar, durch den die Emissionen von Wasserstoff
sichtbar gemacht wurden. Das Ergebnis hat man dann leicht rötlich eingefärbt. Kombiniert wurden diese
Beobachtungen mit einer weiteren Aufnahme die mit Blau-, Grün-gelb und
Nahen-Infrarot-Filtern gemacht wurden.
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