Bislang größtes Bauteil vor dem Start
von Stefan Deiters astronews.com
26. Mai 2008
Auch wenn derzeit alle Blicke zum Mars und zum dort
gelandeten Phoenix-Lander gerichtet sind, gehen in Florida die
Vorbereitungen für die nächste Montagemission zur Internationalen Raumstation
ISS weiter: In der Nacht von Samstag auf Sonntag soll die US-Raumfähre
Discovery das bislang größte Bauteil zur ISS bringen: das zweite Modul des
japanischen Weltraumlabors Kibo.

So wird die ISS nach der kommenden
Shuttle-Mission aussehen.
Bild:: NASA |
Das Space Shuttle Discovery soll während der auf 14 Tage angesetzten
Mission den zweiten Teil des japanischen Weltraumlabors Kibo zur ISS
bringen. Auch an Bord wird das neue
Japanese Remote Manipulator System, also der Roboterarm des Labors, sein.
Für die Bauarbeiten im All sind insgesamt drei Außenbordeinsätze geplant. Fertig
ist das japanische Modul damit allerdings noch nicht: Während einer dritten
Shuttle-Mission muss noch eine Plattform für Außenexperimente zur ISS
gebracht werden.
Das Kibo-Bauteil, das die Discovery bei der kommenden Mission ins All
bringt, ist das bislang größte Bauteil der ISS. Um im Laderaum der Discovery
ausreichend Platz zu haben, wurde (wie berichtet) ein Ausleger für den
Roboterarm der Raumfähren während der letzten Mission von der Endeavour
auf der ISS deponiert. Dieser Ausleger wird zum Absuchen des Hitzeschutzschildes
der Raumfähren verwendet. Im Laderaum der Discovery wäre für ihn
diesmal kein Platz gewesen.
Durch den anfangs fehlenden Ausleger werden sich auch die Arbeitsabläufe der
Mission ein wenig ändern: Bislang wurde das Hitzeschutzschild am zweiten
Missionstag und vor dem Andocken an die ISS mit dem Roboterarm und Ausleger auf
Schäden abgesucht. Da dieser aber nun nicht zur Verfügung steht, wird es
zunächst nur eine oberflächliche Überprüfung geben. Der gründliche Check der
entscheidenden Stellen wird stattfinden, wenn die Discovery an der ISS
angedockt ist.
Die Mission der Discovery ist die 26. Mission zum Bau der
Internationalen Raumstation. Sie wird zudem mit Greg Chamitoff ein neues
Besatzungsmitglied zur ISS bringen und den bisherigen Flugingenieur Garrett
Reisman nach drei Monaten im All zur Erde zurückbringen.
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ISS - die Berichterstattung über Bau und
Betrieb der Internationalen Raumstation
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