Spirits Überlebenschancen steigen
von Stefan Deiters astronews.com
6. März 2008
Optimismus beim Marsrover-Team der NASA: Im Februar wurde
der Rover Spirit in eine Position manövriert, in der er eine Neigung von
29,9 Grad hat, um dadurch die Strahlen der niedrig stehenden Wintersonne besser
ausnutzen zu können. Nach ersten Vorhersagen über den Energieverbrauch könnte
Spirit so den Marswinter überstehen - wenn nicht noch etwas
Unvorhergesehenes passieren sollte.

Spirits Winterquartier: Im Hintergrund der "Husband
Hill", die dunkle Fläche in der Mitte ist das
Sanddünenfeld "El Dorado".
Bild:
NASA / JPL-Caltech / Cornell University
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Schon seit längerem versuchen die Verantwortlichen im
Kontrollzentrum der NASA am Jet Propulsion Laboratory den Marsrover Spirit noch
einmal über den Marswinter zu bringen. Die dunkle Jahreszeit bereitet dem Team
vor allem aus einem Grund Sorge: Nach dem heftigem Staubsturm im Sommer sind die Solarzellen des Rovers von einer Staubschicht bedeckt
und liefern nur noch sehr wenig Strom. Durch die niedrig stehende Sonne und die
kurzen Tage besteht so die Gefahr, dass Spirit mehr Strom verbraucht als der
Rover über Tag produziert und so die Batterien langsam aufgezehrt werden.
Spirit wurde daher schon im Dezember an eine Stelle gefahren, auf der der Rover mit
einer Neigung von etwa 15 Grad steht, so dass die Sonnenstrahlen optimal
ausgenutzt werden können. Zudem sollte der Rover nach und nach in eine Position
mit noch größerer Neigung gebracht werden. Genau dies ist nun im Februar
passiert: In winzigen Schritten von wenigen Zentimetern pro Marstag
wurde Spirit langsam in eine Lage manövriert, in der der Rover inzwischen mit einer
Neigung von 29,9 Grad steht.
In dieser Position, so haben Berechnungen des Energieverbrauchs ergeben,
besteht nun durchaus eine Chance, dass Spirit den Winter übersteht -
allerdings nur dann, wenn die Umweltbedingungen mitspielen.
Die Marsatmosphäre, in der sich immer noch Staub von den Stürmen des letzten
Jahres befindet, hat sich im Verlauf des Februar etwas aufgehellt. Doch obwohl
nun mehr Sonnenlicht auf die Marsoberfläche gelangt, produzieren die Solarzellen
von Spirit nicht mehr Strom - es hat sich nämlich auch mehr Staub auf
dem Rover selbst abgesetzt.
Auf der anderen Seite des Mars untersucht Spirits Zwilling
Opportunity weiterhin den Victoria-Krater. Der Abstieg in den Krater war
durch den heftigen Sturm im Sommer mehrere Wochen verschoben worden, da auch
Opportunity mit den Folgen des Sturms zu kämpfen hatte. Einige Zeit hatten
das Roverteam sogar befürchtet, dass Opportunity den Sturm überhaupt
nicht überstehen wird.
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