Atlantis sicher gelandet
Redaktion /
DLR-Pressemitteilung astronews.com
20. Februar 2008
Die Raumfähre Atlantis ist am Nachmittag sicher in
Florida gelandet. Mit der Rückkehr zur Erde ging die Mission STS-122 erfolgreich
zu Ende. Missionshöhepunkt war zweifellos die Montage und anschließende
Inbetriebnahme des europäischen Weltraumlabors Columbus, das nun ein
fester Bestandteil der ISS ist. Nun kann die wissenschaftliche Forschung im All
richtig beginnen.
Die Atlantis ist am Nachmittag sicher in Florida
gelandet.
Foto: NASA TV
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"Mission accomplished" - mit diesem Kommando erklärte das
Mission Control Center (MCC) im texanischen Houston den Flug des Space
Shuttle Atlantis für abgeschlossen. Die Raumfähre landete am Mittwoch, 20.
Februar 2008, um 15.07 Uhr MEZ (9.07 Uhr Ortszeit) am Kennedy Space Center
in Florida. Mit der Rückkehr des deutschen ESA-Astronauten Hans Schlegel fand
die größte europäische Mission der bemannten Raumfahrt ihren erfolgreichen
Abschluss.
"Die Crew der Atlantis und die Stammbesatzung der Internationalen
Raumstation ISS haben mit ihrer Arbeit Europa einen festen Platz auf der ISS
gesichert", so Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Nach der Inbetriebnahme des
europäischen Raumlabors Columbus steht jetzt die Nutzung, die Forschung
im Mittelpunkt. Mit Columbus hat die Forschung auf der ISS eine neue
Qualität erhalten, die Forschungskapazitäten sind um 50 Prozent gestiegen.
Deutschland wird bereits in der kommenden Woche das erste von 19 Experimenten im
medizinischen Bereich starten."
Mit dem Start der Atlantis am 7. Februar 2008, um 20.45 Uhr MEZ vom
Startkomplex 39A im Kenndy Space Center in Florida begann nicht nur der
Einsatz der beiden ESA-Astronauten Hans Schlegel aus Deutschland und Léopold
Eyharts aus Frankreich. Der Start war auch der Beginn des für zehn Jahre
geplanten Einsatzes des europäischen Weltraumlabors Columbus auf der
ISS.
Nach der Kopplung des Shuttle an die ISS nahmen die Astronauten
direkt die Arbeiten zur Vorbereitung der Montage des Weltraumlabors Columbus
auf. Mit dem Ruf "Calling Munich" erfolgte die Einbindung des ESA-Columbus-Kontrollzentrums
beim DLR in Oberpfaffenhofen. Mit Stolz reagierten die Ingenieure und
Wissenschaftler auch auf die erste Einblendung der Oberpfaffenhofener
Kontrollräume im TV-Netz der NASA, zusammen mit den Kontrollzentren MCC in
Houston und ZUP in Korolyow, nordöstlich von Moskau.
Beim ersten Außenbordeinsatz (Extra vehicular activity, kurz EVA)
der Mission montierten die beiden NASA-Astronauten Stan Love und Rex Walheim das
Columbus-Labor an der ISS. Hans Schlegel kontrollierte und überwachte dabei die
Arbeiten von Bord der ISS aus, im Rahmen der so genannten "Intra vehicular
activity" (IVA). Ursprünglich war Schlegel für diesen ersten
Außenbordeinsatz vorgesehen, wurde aber von der NASA wegen nicht näher
bezeichneter medizinscher Probleme ersetzt.
Bereits am Folgetag begannen, nach der Öffnung des Weltraumlabors
Columbus, die Arbeiten zur Inbetriebnahme in Zusammenarbeit mit dem
Columbus-Kontrollzentrum. Die Montage eines neuen Stickstofftanks der
ISS-Klimaanlage war das Ziel des zweiten Außenbordeinsatzes, den Hans Schlegel
und Rex Walheim erfolgreich absolvierten. Hans Schlegel ist damit der zweite
Deutsche nach DLR-Vorstandsmitglied Thomas Reiter, der einen Außenbordeinsatz im
freien Raum durchgeführt hat.
In einem weiteren, dem dritten Außenbordeinsatz der Mission, installierten
Rex Walheim und Stanley Love am Freitag die Außennutzlastplattform des
Columbus-Labors mit den Experimenten SOLAR und EuTEF. Nach Abschluss der
Außenarbeiten am europäischen Weltraumlabor konzentrierten sich die Astronauten
auf das Innere des neuen Moduls.
Europas Beitrag zur ISS, wurde entwickelt und gebaut von der europäischen
Raumfahrtindustrie unter Führung von EADS Astrium am Standort Bremen. Seit
Jahren hatten nicht nur die Ingenieure der Industrie dem Start entgegen
gefiebert, sondern auch die Gemeinde der Wissenschaftler, der potenziellen
Nutzer des europäischen Laboratoriums im Erdortbit. Nachdem sich bereits in den
vergangenen Tagen zeigte, dass die Inbetriebnahme ohne Probleme erfolgte, und
das Columbus-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen den Betrieb des Labors
übernahm, können nun die ersten Experimente beginnen.
Dabei werden die so genannten Nutzerzentren ein entscheidender Teil des
europäischen Wissenschafts-Netzwerkes sein. An diese neun auf ganz Europa
verteilten Zentren verteilt das Columbus-Kontrollzentrum in
Oberpfaffenhofen die Daten der wissenschaftlichen Ergebnisse, die aus dem
Weltraumlabor auf die Erde gefunkt werden. Eines dieser Zentren, das
Nutzerzentrum für Weltraumexperimente befindet sich im MUSC (Microgravity
User Support Centre) im DLR in Köln. Unter der Leitung des DLR-Instituts
für Luft- und Raumfahrtmedizin soll eines der ersten Experimente in der Biolab-Anlage
des Columbus-Labors durchgeführt werden.
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