Sternschnuppen ohne Mond und mit Mars
von Stefan Deiters astronews.com
30. Juli 2007
Der August ist der Monat der Perseiden. Auch in diesem Jahr
können sich Sternschnuppenfreunde wieder auf ein ganz besonderes Schauspiel
freuen. Experten erwarten zum Höhepunkt des Stroms Mitte August ein bis zwei
Perseiden pro Minute. Die Beobachtungen werden zudem dadurch begünstigt, dass
zur fraglichen Zeit gerade Neumond herrscht. Auch der Mars gibt sich in der
entsprechenden Himmelregion ein Stelldichein.
Eine Sternschnuppe der Perseiden aufgenommen mit einer Kamera
der ESA.
Bild:
ESA/RSSD - Koschny
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"Das verspricht eine tolle Schau zu werden", glaubt auch Bill Cooke vom
Meteoroid Environment Office der NASA. "Am 12. August ist Neumond und
deswegen wird kein Mondlicht die Beobachtungen stören. So kann man am
dunklen Himmel viele Meteore sehen." Wer die Perseiden beobachten will,
sollte am Himmel das Sternbild Perseus ausfindig machen, denn genau aus dem
oberen Bereich dieses Sternbilds scheinen die Sternschnuppen zu kommen.
Perseus liegt unterhalb des bekannten Sternbilds Kassiopeia, dem so
genannten Himmels-W.
Die Perseiden sind schon ab Ende Juli aktiv, ihren Höhepunkt aber, also die
meisten Sternschnuppen pro Stunde, erreichen sie zwischen dem 10. und 14.
August. Das Maximum dürfte in diesem Jahr in der Nacht vom 11. auf den 12.
August liegen. Dabei können über 100 Meteore pro Stunde zu sehen sein. Der
Meteorsturm ist übrigens in der zweiten Nachthälfte deutlich besser zu
beobachten. Man sollte auf jeden Fall versuchen, sich abseits von
städtischen Lichtern aufzuhalten, um mehr von dem Schauspiel zu haben.
Die Perseiden gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät.
Der Komet selbst ist weit von der Erde entfernt und kommt erst 2126 wieder
in Erdnähe. Den letzten Besuch im inneren Sonnensystem machte Swift-Tuttle
Ende 1992. Die eindrucksvollen Leuchterscheinungen entstehen, wenn die winzigen Staubpartikel
auf der Bahn des Kometen mit einer Geschwindigkeit von fast 200.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre eindringen. Am intensivsten ist der Sternschnuppenstrom, wenn die Erde gerade den staubigsten Teil des Kometenschweifs durchläuft.
Im Volksmund werden die Perseiden auch Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück, der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.
In diesem Jahr könnte sich eine Beobachtung besonders lohnen: Unterhalb von
Perseus liegt das Sternbild Stier und hier kann man Mitte August in der
zweiten Nachthälfte den roten Planeten Mars beobachten. Im Laufe der
nächsten Monate wird der Mars immer früher aufgehen und zudem deutlich
heller werden, so dass er zum markanten Objekt am Nachthimmel wird. Zu
Weihnachten erreicht er seine Oppositionsstellung und ist damit das
dominierende Objekt am nächtlichen Himmel.
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