Hochpräziser Blick auf die Sonne
Redaktion / PTB-Pressemitteilung astronews.com
19. Juli 2007
Ende des Jahres soll es endlich soweit sein: Mit der
Raumfähre Endeavour wird das europäische Weltraumlabor Columbus
zur Internationalen Raumstation ISS gebracht. Mit dabei ist auch eine externe
Versuchsplattform zur Sonnenbeobachtung. Eines der Instrumente machte nun zur
Kalibrierung bei
der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig Station.

Das Raumlabor Columbus.
Bild:
ESA / D. Ducros |
Wenn voraussichtlich im Dezember 2007 das europäische Raumfahrtlabor
Columbus mit dem Space-Shuttle Endeavor zur internationalen Raumstation ISS gebracht wird, ist auch die externe Versuchsplattform SOLAR mit an Bord, die verschiedene Experimente zur Beobachtung der Sonne beinhaltet. Ein zentrales Element wird dabei das Solar-Spektroradiometer SOLSPEC sein, das die spektrale Bestrahlungsstärke der Sonne vom UV-Spektralbereich bis ins nahe Infrarot lückenlos über einen längeren Zeitraum beobachten wird.
Unmittelbar vor dem Einbau und vor den abschließenden Startvorbereitungen machte dieses Instrument zur abschließenden Kalibrierung Station im Fachbereich
"Photometrie und angewandte Radiometrie" der Abteilung "Optik" der
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig.
Hier wurde erstmals im Rahmen des noch jungen PTB-Programms AMPHORA (für Advanced Metrology for Photometry and Radiometry) einem externen Wissenschaftlerteam eine Apparatur der PTB für Messungen zur Verfügung gestellt.
Die deutschen, französischen und belgischen Techniker, Ingenieure und Wissenschaftler nutzten
eines der PTB-Instrumente, um ihr Spektroradiometer zu kalibrieren. Zum Einsatz
kam ein Hochtemperatur-Hohlraumstrahlers, der eine genau vorherberechenbare
Strahlungsleistung aussendet. Der Strahler ist Teil der PTB-Messeinrichtungen,
mit denen Bestrahlungsstärken exakt bestimmt werden können. Bei einer konstanten Strahlertemperatur um 3100 Kelvin
und einer Temperaturmessunsicherheit von nur 1 Kelvin konnte das Team ihr Instrument höchst genau kalibrieren.
Die erreichten Messunsicherheiten dieser zweiten Version des SOLSPEC sind damit sogar noch deutlich geringer als bei seinem Vorgänger, der in
den neunziger Jahren bereits bei den Weltraummissionen ATLAS und EURECA verlässliche und höchstpräzise Messdaten liefern konnte.
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