Asteroidensonde startet Rückflug zur Erde
von Rainer Kayser
27. April 2007
Die Mission der
japanischen Raumsonde Hayabusa zum Asteroiden Itokawa verlief bislang
alles andere als glücklich. Wegen zahlreicher technischer Problem sind sich die
Ingenieure in Japan noch nicht einmal sicher, ob es der Sonde wirklich gelungen
ist, Material von Itokowa einzusammeln. Mit fast anderthalb Jahren Verspätung
begann jetzt die Rückreise der Sonde zur Erde.

Hayabusa (früher: MUSES-C) sollte Material von
Itokawa einsammeln und zur Erde zurückbringen.
Bild:
JAXA |
Mit fast anderthalb Jahre Verspätung hat die japanische
Asteroiden-Sonde Hayabusa ihre lange Rückreise zur Erde angetreten.
Hayabusa hatte 2005 den kleinen Asteroiden Itokawa erreicht und dort zwei
Versuche unternommen, Bodenproben einzusammeln. Ob diese Versuche geglückt sind,
ist bis heute unklar (astronews.com berichtete). Ein Treibstoffleck brachte die
Sonde dann im Dezember 2005 vom Kurs ab, sorgte für eine sechswöchige
Funkunterbrechung und verhinderte so zunächst die geplante Rückkehr zur Erde.
Nach monatelangen Tests gaben die japanischen Raumfahrtexperten am Mittwoch
das Kommando zur Zündung des einzigen funktionsfähigen Triebwerks -- von
insgesamt vier. Die Sonde muss noch zweimal die Sonne umrunden, bis sie 2010 die
Erde erreicht. Eine Kapsel mit den vielleicht eingesammelten Bodenproben soll
dann an einem Fallschirm in Australien niedergehen.
Bereits vor den Landeversuchen auf dem rund 550 Meter großen Asteroiden waren
zwei von drei Lagekontroll-Kreiseln an Bord der Sonde ausgefallen. Später fiel
auch ein System von zwölf Steuerdüsen aus. Die Techniker mussten deshalb ein
neues Lagekontrollsystem improvisieren, das überschüssigen Treibstoff des
Ionenantriebs der Sonde nutzt.
"Die Sonde ist nicht in einem sehr gesunden Zustand", erklärte dazu bereits
im Februar Hayabusa-Projektmanager Jinuchiro Kawaguchi, "die geplante
Operation ist deshalb sehr schwierig." Immerhin hoffen die Experten der
japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa, dass ein weiteres Triebwerk wieder
funktionsfähig wird, wenn die Sonde sich von der Sonne entfernt und dadurch die
Temperaturen an Bord sinken. Derzeit ist Hayabusa rund 80 Millionen
Kilometer von der Erde entfernt.
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