Mathe lernen mit der ISS
Redaktion / DLR
astronews.com
22. März 2007
Die Triangulations-Methode ist auf den ersten Blick kaum ein
Thema, mit dem man Schüler begeistern könnte. Allerdings kommt es ein wenig auf
die Verpackung an: Mit einer Triangulation sollen nämlich Schüler aus ganz
Europa die Position der Internationalen Raumstation ISS möglichst exakt
bestimmen. Die Ergebnisse dieser vom DLR organisierten Aktion werden dann auf
einem Schülerkongress im kommenden Jahr präsentiert.
Mathematik lernen mit Hilfe der ISS - das DLR macht es möglich. Bild:
NASA
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"Tracking the ISS – ihr Weg ist Euer Ziel" steht für ein außergewöhnliches
mathematisches Experiment, zu dem alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland
ab der 10. Klasse eingeladen sind. Mit Hilfe der Triangulations-Methode sollen
sie die aktuelle Position der ISS möglichst exakt bestimmen. Das im Rahmen eines
Wettbewerbs stattfindende Experiment bildet derzeit einen Schwerpunkt der Schul-
und Jugendprojekte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Alle
deutschen Schulen, zusammen mit ihren Partnerschulen überall in Europa, können
sich bis Ende Juni für den Wettbewerb vormerken lassen. Dafür steht die
Internetseite "School in Space" bereit.
Das DLR nutzt das große Interesse von Kindern und Jugendlichen am Thema
Raumfahrt und den damit verbundenen praktischen Anwendungsmöglichkeiten auf
diese Weise gezielt zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und des
Ingenieurwesens. Unterstützt wird es dabei durch die Internet-Plattform "Lehrer
Online", die für das Experiment virtuelle Klassenräume und Zusatzinformationen
zur Verfügung stellt. In den kommenden Tagen erhalten bundesweit alle in Frage
kommenden Schulen vom DLR kostenloses Begleitmaterial zugesandt.
Kerngedanke hinter der Versuchsanordnung ist, dass sich jeweils mindestens zwei
Schulen aus verschiedenen Regionen oder Ländern zusammenschließen, um die
Flugbahn der ISS zu verfolgen. Raumstation und Schulen bilden auf diese Weise
ein imaginäres Dreieck (oder auch mehrere Dreiecke), dessen Winkel – und somit
auch Seiten – auf Grundlage der Trigonometrie bestimmbar sind. Diese Art der
Berechnung nennt man Triangulations-Methode. Da die ISS unter bestimmten
Bedingungen mit dem bloßen Auge am Himmel zu beobachten ist, können die
Nachwuchsforscherinnen und -forscher unter Anleitung ihrer Lehrkräfte mit Hilfe
einfacher Methoden Flughöhe, Flugbahn und Geschwindigkeit der Station ablesen.
Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Die Schülerinnen und Schüler
haben somit die Möglichkeit, Mathematik nach ihrer individuellen Begabung im
Team erfahrbar zu machen und im spannenden Kontext der Raumfahrt anzuwenden.
Für eine erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb im Verlauf des Schuljahres
2007/2008 ist die Vorlage einer möglichst umfangreichen Dokumentation der
Ergebnisse Voraussetzung. Auf einem Schülerkongress im Sommer 2008 werden alle
Jugendlichen ihre Resultate präsentieren. Dem Siegerteam winkt die Teilnahme an
einem einzigartigen Raumfahrt-Event. Weitere Informationen finden sich auf der
das Projekt begleitenden Internetseite. Das DLR empfiehlt, dass sich
teilnehmende Teams mit ihren Lehrerinnen und Lehrern dort frühzeitig
registrieren.
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