Spuren im Sand: Der Marsrover Opportunity fährt wieder. Bild:
NASA/JPL |
Aus einer Entfernung von 178 Millionen Kilometern haben Techniker des NASA Jet
Propulsion Laboratory fünf Wochen lang versucht, den Marsrover
Opportunity aus einer sandigen Falle zu befreien. Jetzt ist es geschafft:
Alle sechs Räder des Rovers sind wieder frei. "Nach einem nervenaufreibenden
Monat ist das gesamte Team erleichtert und sehr erfreut, dass die Räder
des Rovers sich wieder auf dem Sand befinden und nicht zur Hälfte in ihm", so
Jeffrey Biesiadecki vom Jet Propulsion Laboratory.
Opportunity war am 26. April in eine Düne aus Staub und Sand gefahren
und die Räder des Rovers waren teilweise im Sand versunken. Sie haben sich
seitdem zwar unermüdlich gedreht (entsprechend einer Wegstrecke von
192 Metern), doch zurückgelegt hat der Rover gerade einmal einen Meter.
Und das aus gutem Grund: Um Opportunity aus seiner misslichen Lage zu befreien,
hat das Team den Rover zwischen dem 13. Mai und dem 4. Juni mit Bedacht und nur
in winzigen abgestimmten Schritten bewegt. "Wir haben vorher sorgfältig
getestet, wie wir Opportunity aus dem Sand bekommen. Und jeder Schritt, der
vorher getestet wurde, wurde dann sorgfältig überwacht", erläutert Biesiadecki
die Pannenhilfe aus der Ferne. "Wir hoffen, dass Opportunity schon sehr bald
wieder das volle wissenschaftliche Untersuchungsprogramm aufnehmen kann."
Die erste Aufgabe von Opportunity wird dann sein, genauer zu untersuchen, was für
eine Art von Düne dem Rover eigentlich zum Verhängnis wurde. Früher ist der
Rover ohne größere Probleme durch solche Windverwehungen gefahren. Eine Analyse
soll nun zeigen, wie man die gefährlichen Dünen von den harmlosen Dünen
unterscheiden kann, um so sicher weiter fahren zu können. "Danach werden wir
vorsichtig weiter in Richtung Süden fahren", erläutert Dr. Steve Squyres von der
Cornell University. "Der Süden verspricht nämlich wissenschaftlich am
interessantesten zu sein."
Die beiden Marsrover Spirit und Opportunity sind Anfang 2004 auf dem Mars
gelandet und sollten eigentlich nur 90 Tage funktionieren. Seitdem wurde die
Mission der offenbar unverwüstlichen Rover mehrfach verlängert - zuletzt im
April um weitere 18 Monate.