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CHANDRA
Die größte Explosion im Kosmos
von Rainer Kayser
7. Januar 2005

Auf die Spuren der gewaltigsten Explosion, die je im Kosmos stattgefunden hat, sind jetzt amerikanische Astronomen gestoßen. Die von einem supermassereichen Schwarzen Loch ausgelöste Explosion hat Gasmassen, die dem 1.000 Milliardenfachen der Sonnenmasse entsprechen, mehrere Millionen Lichtjahre weit ins All geschleudert.

MS 0735.6+7421

Diese Chandra-Aufnahme zeigt die  Hohlräume im heißen, Röntgenstrahlen aussendenden Gas des Galaxienhaufens MS 0735.6+7421. Sie stammen vermutlich von gewaltigen kosmischen Jets und haben einen Durchmesser von jeweils 600.000 Lichtjahren. Foto: NASA / CXC / Ohio U. /B.McNamara [Großansicht]

"Der Umfang, die Größe dieser Explosion hat mich geradezu vom Stuhl gerissen", gesteht Brian McNamara von der Ohio University, einer der an den Beobachtungen beteiligten Forscher. Das Team um McNamara hatte mit dem amerikanischen Satelliten Chandra die Röntgenstrahlung des Galaxienhaufens MS 0735.6+7421 untersucht. Dabei stießen die Astronomen auf gewaltige Hohlräume im intergalaktischen Gas, die vom Mittelpunkt der großen Zentralgalaxie des Haufens ausgehen.

Dort befindet sich ein supermassereiches Schwarzes Loch, das offenbar über einen Zeitraum von 100 Millionen Jahren gewaltige Materiemengen verschlungen hat. "Ich war geschockt als ich herausfand, dass das Schwarze Loch insgesamt 300 Millionen Sonnenmassen verschlungen hat", erzählt McNamara. Die Forscher wissen bislang nicht, wo diese enormen Gasmengen hergekommen sind. Ein Teil der auf das Schwarze Loch einströmenden Materie ist in Form gebündelter Materiestrahlen ("Jets") wieder ins All hinaus katapultiert worden und hat dabei die von McNamara und seinen Kollegen entdeckten Hohlräume in das intergalaktische Gas gerissen.

Nach Ansicht von McNamara zeigen die Beobachtungen, dass supermassereiche Schwarze Löcher einen bislang unterschätzten Einfluss auf die Entwicklung des Universums besitzen. Das Schwarze Loch selbst ist nicht größer als unser Sonnensystem, aber seine Auswirkungen sind in einem Bereich zu spüren, der 600 mal so groß ist wie unsere ganze Milchstraße.

Links im WWW
Chandra, Seite an der Harvard Universität
Chandra, Seite der NASA
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