Verschmelzende Stürme auf Saturn
von Rainer Kayser
14. April 2004
Die Saturnsonde Cassini
hat während ihres Anflugs auf den Ringplaneten Saturn eine weitere faszinierende
Beobachtung gemacht. Drei Monate vor Erreichen des Systems verfolgte die Sonde,
wie zwei riesige Sturmsysteme auf dem Gasriesen verschmelzen - ein nicht
alltäglicher Vorgang.

Cassini-Aufnahmen der Sturmsysteme auf Saturn. Fotos:
NASA / JPL [Gesamtansicht] |
Drei Monate vor ihrer Ankunft im Saturnsystem hat die Raumsonde Cassini
die Verschmelzung zweier gigantischer Wirbelstürme in der Atmosphäre des
Planeten beobachtet. Die Stürme hatten jeweils Durchmesser von knapp 1000
Kilometern. Es ist das zweite Mal, das die Planetenforscher ein solches Ereignis
in Saturns Lufthülle beobachten.
"Verschmelzung ist eine typische Eigenschaft von Stürmen in den Atmosphären
der Riesenplaneten", erklärt Andrew Ingersoll, Professor für Planetenforschung
am Caltech im kalifornischen Pasadena. "Auf der Erde haben Stürme eine
Lebensdauer von rund einer Woche, sie lösen sich auf, wenn sie keine Energie
mehr aus ihrer Umgebung aufnehmen können."
Ganz anders ist dagegen die Situation auf den großen Gasplaneten Jupiter und
Saturn. "Hier überdauern die Stürme Monate, Jahre, sogar Jahrhunderte. Statt
sich aufzulösen verschmelzen sie häufig miteinander. Bis heute wissen wir
allerdings nicht, wie diese Stürme überhaupt entstehen", so Ingersoll.
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