Spirit steht auf allen Sechsen
von Stefan
Deiters
astronews.com
12. Januar 2004
Der Mars-Rover
Spirit hat sich am Wochenende zu voller Größe aufgerichtet und steht nun
auf allen sechs Rädern bereit, um die Landeplattform zu verlassen und den roten
Planeten zu erforschen. Vermutlich soll Spirit am Mittwoch seine
Erkundungstour beginnen.

Der Mars-Rover Spirit wird vermutlich am Mittwoch die
Landeplattform verlassen. Bild: JPL/NASA |
Am Samstag konnte die NASA vermelden, dass der Mars-Rover Spirit seine
Aufstehsequenz erfolgreich abgeschlossen hat und nun sicher auf seinen sechs
Rädern steht: Bereit, um mit der Erforschung des roten Planeten zu beginnen.
Spirit ist damit erstmals wieder seit den letzten Tests in Florida im
Frühjahr vergangenen Jahres in der voll entfalteten Position - die gesamte Reise
hatte der Rover zusammengefaltet im Lander verbracht. "Und das ist natürlich
keine bequeme Stellung für einen Rover", erläutert Chris Voorhees vom Jet
Propulsion Laboratory der NASA. "In den letzten Tagen hat der Rover daher
ein Art Roboter-Origami rückwärts vollführt."
Noch kann Spirit allerdings seine Erkundungstour nicht starten: Am
Wochenende war der Rover nämlich noch mit dem Lander verbunden. Nachdem aber
alle Verbindungen getrennt sind, soll Spirit am Montag und Dienstag eine
Drehung um 120 Grad vollführen und einen Tag später bereit für das Verlassen der
Landeplattform sein. Er wird dann Richtung Nord-Westen rollen und mit seiner
Forschungsmission beginnen.
Derweil sendet Spirit weiterhin Bilder und Daten zur Erde zurück.
Während eines Marstages kommen derzeit 180 Megabit an Daten zusammen - fast
zehnmal mehr als die maximale tägliche Übertragungskapazität des Mars
Pathfinders 1997. Die Aufnahmen vom Gusev-Krater bestätigen das Bild, was
sich die Wissenschaftler bei der Auswahl der Landestelle von der Region gemacht
hatten: Im Gegensatz zu den drei bisherigen Landeplätzen ist nur ein geringer
Teil der Oberfläche, rund drei Prozent, mit Gesteinsbrocken bedeckt. In der
Region die Mars Pathfinder und die beiden Viking-Lander erkundeten
lag dieser Wert bei 20 Prozent. "Außerdem ist dies die wohl ebenste Gegend, in
der wir je gelandet sind, mit Ausnahme vielleicht der Viking 2-Landestelle",
so JPL-Geologe Dr. Matt Golombek.
Zudem, so ergaben weitere Auswertungen der von Spirit gesendeten
Daten, sei die Atmosphäre hier deutlich staubiger als an früheren Landestellen.
Diese Tatsache hat einen Einfluss auf die Farbe des Himmels und damit auch auf
das Erscheinungsbild von Objekten auf dem Boden.
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