GALILEO
Jupiter-Mission geht
zu Ende
von Stefan
Deiters
astronews.com
28. Februar 2003
Die Mission
der kleinen NASA-Sonde Galileo, die Fachleute und Öffentlichkeit immer
wieder mit waghalsigen Vorbeiflügen an Jupitermonden begeistert hat, neigt sich
ihrem Ende entgegen. Heute sollen zum letzten Mal Daten überspielt werden, dann
wird der Bordcomputer die Steuerung übernehmen. Die letzten Informationen wird
Galileo dann im September senden, wenn das Raumschiff in die Jupiteratmosphäre
eintaucht.

Galileo. Bild: NASA/JPL |
Das Flugteam der NASA-Sonde Galileo wird heute die Arbeit einstellen,
nachdem die letzten wissenschaftlichen Daten von der Sonde zur Erde übermittelt
sind. Das Flugteam
hat Kommandos für den Kontrollcomputer der Sonde entwickelt, die eine Steuerung
von Galileo für den Rest der Reise im Jupitersystem ermöglichen sollen.
Sieben Monate lang wird Galileo also quasi "schlafen". Erst kurz vor dem
Eintauchen der Sonde in die Jupiteratmosphäre am 21. September sollen noch
einmal einige Stunden wissenschaftliche Daten in Echtzeit übertragen werden.
"Diese Mission ist beispielhaft für die Bemühungen des Teams eine ganze Reihe
von Problemen zu bewältigen und dadurch bahnbrechende Entdeckungen zu
ermöglichen", meinte Dr. Eilene Theilig vom Jet Propulsion Laboratory der
NASA im kalifornischen Pasadena. "Natürlich ist das gesamte Team traurig, dass
es nun zu Ende geht, aber alle sind sehr stolz auf das, was erreicht wurde."
Galileo wurde 1989 von Astronauten der Raumfähre Atlantis ausgesetzt und hat
wichtige Erkenntnisse über den Gasriesen Jupiter und die Vielfalt seiner Monde
geliefert. Die Hauptmission endete vor sechs Jahren nach zwei Jahren im Orbit um
Jupiter, wurde dann aber drei Mal verlängert, um noch mehr über das
Jupitersystem zu erfahren. Inzwischen ist aber der Vorrat an Treibstoff, den die
Sonde an Bord hat, fast erschöpft, so dass die Antenne bald nicht mehr
korrekt Richtung Erde ausgerichtet und der Kurs nicht mehr
beeinflusst werden kann. Bevor Galileo außer Kontrolle gerät soll die Sonde
daher in die dichte Atmosphäre des
Jupiter gesteuert und zerstört werden (astronews.com berichtete). So wollen die
Ingenieure verhindern, dass das Raumschiff auf dem Mond
Europa aufschlägt und den Mond möglicherweise verschmutzt. Europa verfügt möglicherweise
über einen Ozean unter der Oberfläche und wird als Ort für mögliches primitives
Leben gehandelt, das vor irdischen Einflüssen möglichst beschützt werden
sollte.
Galileo war Anfang November so dicht wie nie zuvor an Jupiter vorüber
geflogen und hatte auch den kleinen inneren Jupitermond Amalthea passiert (astronews.com
berichtete). Der
35. und letzte Orbit wird die Sonde nun 26 Millionen Kilometer von Jupiter weg
führen. Sie erreicht diesen Punkt am 14. April. Dann wird Galileo Jupiter direkt
ansteuern und am 21. September in die Atmosphäre eintauchen. "Bis zum Tag des
Einschlags sind keine weiteren Aktivitäten geplant", so Theilig.
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