HUBBLE HERITAGE
Blick auf
einen alten Bekannten
von Stefan
Deiters
astronews.com
11. Februar 2003
Das
monatliche Bild des Hubble Heritage Teams zeigt im Februar einen "alten
Bekannten": den Hantel- oder Dumbbell-Nebel, einen sterbenden Stern im Sternbild
Fuchs. Das 1764 von Charles Messier aufgespürte Objekt war der erste überhaupt
entdeckte planetarische Nebel.

Hubbles Blick auf den Dumbbell- oder Hantel-Nebel M 27 im
Sternbild Fuchs. Foto:
NASA und das Hubble Heritage Team (STScI/AURA) [Großansicht] |
Der Dumbbell-Nebel, von dem im Hubble-Bild ein Ausschnitt zu sehen
ist, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie schön das Ende eines Sterns sein kann.
Ursache für den rund 1.200 Lichtjahre entfernten Nebel ist nämlich eine
sterbende Sonne, die ihre äußere Hülle ins All geblasen hat und diese durch
intensive Strahlung zum Leuchten bringt. Charles Messier, der diesen
planetarischen Nebel 1764 entdeckte, katalogisierte das Objekt als Messier 27.
Besonders interessiert die Astronomen an diesem Bild die zahlreichen Knoten,
die recht unterschiedliche Formen haben. Einige sehen aus wie Finger, die zum
Zentralstern des Nebels zeigen, der sich gerade außerhalb der Aufnahme am linken
oberen Rand befindet. Andere Knoten sind eher wolkenförmig, einige haben ein
Schweif, andere nicht. Ihre typische Größe schwankt zwischen 16 und 56
Milliarden Kilometern, was deutlich mehr ist, als die Entfernung des Pluto von
der Sonne. Jeder dieser Knoten enthält Material mit etwa der dreifachen Masse
unserer Erde.
Nach Ansicht der Astronomen entstehen die Knoten in der Übergangsregion
zwischen dem heißen und ionisierten und dem kühleren, neutralen Gas des Nebels.
Im Laufe seiner Entwicklung verschiebt sich diese Bereich immer weiter in die
äußeren Regionen des Nebels, beim Dumbbell-Nebel glauben die Forscher, dass es
noch nicht so lange her sein kann, dass das heiße Gas die Knoten passiert hat.
Diese dichten Knoten aus Gas und Staub scheinen charakteristisch in der
Entwicklung eines planetarischen Nebels zu sein: Sie bilden sich schon in der
Frühphase und ändern ihr Aussehen wenn der Nebel sich immer weiter ausdehnt.
Hubble hat auch in anderen nahen planetarischen Nebeln solche Knoten
ausmachen können.
Das gezeigte Bild entstand im November 2001 mit Hilfe von Hubbles Wide
Field Planetary Camera 2 (WFPC2). Die verwendeten Filter zeigen Sauerstoff
in blau, Wasserstoff in grün sowie Schwefel und Stickstoff in rot.
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