ISS-TAXIFLUG
Astronauten zurück auf der Erde
Redaktion
astronews.com
11. November 2002
Nach der erfolgreichen Mission Odissea zur Internationalen
Raumstation (ISS), bei der die brandneue Sojus-Kapsel TMA-1 ausgeliefert
und neun Tage lang wissenschaftliche Forschung betrieben
wurde, ist ESA-Astronaut Frank De Winne am gestrigen Sonntag wieder zur
Erde zurückgekehrt.
Nach der ebenso erfolgreichen Mission Marco Polo mit De Winnes italienischem
Kollegen Roberto Vittori im April dieses Jahres war Odissea die jüngste einer
Reihe bemannter europäischer Missionen zur ISS. Die Odissea-Mannschaft - De Winne, Sojus-Missionskommandant Sergej Salentin
und Flugingenieur Juri Lontschakow (beide Rußland) - war die erste, die mit dem
neuen Sojus-Fahrzeug vom Typ TMA-1 ins All geflogen ist. Der Rückflug erfolgte
in der älteren Kapsel TM-34, die während der letzten sechs Monate als
Rettungsfahrzeug an der ISS angedockt war.
Nach sicherem Abstieg ging die elftägige Mission mit einer perfekten
Nachtlandung nahe der Stadt Arkalyk in der Ebene Kasachstans um 6.04 Uhr
Ortszeit (1.04 Uhr MEZ) zu Ende.
De Winne, früher Pilot der belgischen Luftwaffe, nahm als erster Nichtrusse am
Jungfernflug eines neuen russischen Fahrzeugs teil. Er beschrieb seinen ersten
Raumflug als "die aufregendsten, anspruchsvollsten und erfüllendsten 11 Tage
meiner beruflichen Laufbahn".
Während seines neuntägigen Aufenthalts auf der ISS hat De Winne ein
umfangreiches wissenschaftliches Forschungsprogramm mit insgesamt 23
Experimenten absolviert, darunter vier Physikexperimente im neuen
"Handschuhkasten für Schwerelosigkeitsforschung" (MSG), einer bedeutenden, in
Europa entworfenen und entwickelten Versuchseinrichtung.
"In den letzten zwei Jahren wurde die Raumstation schrittweise zu einem
fortschrittlichen wissenschaftlichen Labor für Spitzenforschung ausgebaut, die
unserem Leben auf der Erde zugute kommt", so De Winne. "Europas Beitrag in Form
von Forschungseinrichtungen wie dem MSG und insbesondere dem Columbus-Labor der
ESA, das im Oktober 2004, also in weniger als zwei Jahren, an die Station
montiert wird, sowie regelmäßige Taxiflüge mit europäischen Astronauten zeigen
die wichtige Rolle, die Europa mit seiner Fachkompetenz bei diesem
internationalen Vorhaben spielt".
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