Sterne, so wissen die Astronomen, bestehen überwiegend aus Wasserstoff. Es
gibt jedoch verwirrende Ausnahmen: die so genannten extremen Helium-Sterne, die
-
ihr Name deutet es an - nahezu vollständig aus Helium bestehen. Die beiden
Astrophysiker Hideyuki Saio von der Tohoku Universität in Japan und Simon
Jeffery von der Sternwarte Armagh in Nordirland legen nun Computersimulationen
vor, die erstmals die Geburt dieser rätselhaften Sterne beschreiben. Demnach
entstehen extreme Helium-Sterne durch die Kollision zweier Weißer Zwerge.
Weiße Zwerge sind Sterne am Ende ihres Lebens, die den Großteil ihres
Wasserstoff-Vorrats verbraucht haben, und in derem Inneren deshalb keine
Kernfusion mehr stattfindet. Seit 20 Jahren schon vermuten viele Astronomen,
dass der Zusammenprall zweier Weißer Zwerge zur Entstehung eines extremen
Helium-Sterns führen kann. Bislang fehlte jedoch eine befriedigende
physikalische Theorie zur Beschreibung dieses Vorgangs. Diese liefern Saio und
Jeffery nun anhand ihrer Simulationen.
Ihre Rechnungen zeigen, dass die Kollision eines Weißen Zwerges aus Helium und
eines weiteren Weißen Zwerges, der reich an Sauerstoff und Kohlenstoff ist,
zunächst zur Entstehung eines gelben Riesensterns führt, dessen Außenschichten
aus purem Helium bestehen. Das entspricht genau einem extremen Helium-Stern.
Dieser Stern beginnt sich dann langsam zusammenzuziehen und dabei aufzuheizen -
ein Vorgang, den die Astronomen tatsächlich bei den Heliumsternen beobachten.
"Dies ist das bislang beste, wenn nicht sogar einzige Modell für die Entstehung
extremer Heliumsterne", freuen sich die beiden Forscher.