Passend zur Weihnachtszeit machten amerikanische
Forscher jetzt eine süße Entdeckung: In gleich zwei Meteoriten konnten sie
zuckerähnliche Verbindungen nachweisen. Die Wissenschaftler werten ihren
Fund als weiteren Beweis dafür, dass manche für die Entstehung von Leben
wichtige Stoffe aus dem All auf die Erde kamen.
Brachten Kometen- und Asteroideneinschläge auch Zucker auf die
Erde?
Bild:
NASA/Don Davis |
Zuckerähnliche Moleküle hat ein Team amerikanischer Forscher
in zwei Meteoriten aufgespürt. Bei den von George Cooper und seinen Kollegen vom
NASA Ames Research Center untersuchten Steinen handelt es sich um
Bruchstücke eines Asteroiden, die zur Erde gestürzt sind. Die Wissenschaftler
sehen den Fund als Beweis dafür an, dass auf der jungen Erde bereits
zuckerähnliche Substanzen vorhanden waren und als Bausteine für erste
Lebensformen zur Verfügung standen.
Bei den Stoffen, welche die Wissenschaftler in den nach ihren jeweiligen
Fundorten Murchison- und Murray-Meteoriten genannten Steinbrocken fanden,
handelt es sich um so genannte Polyole. Das sind komplexe Kohlenstoff-Ketten, an
denen sich eine große Zahl von OH-Komponenten befindet. Zu den Polyolen zählen
Zucker, Zucker-Alkohole und Zuckersäuren. Polyole sind wichtige Bausteine aller
Lebensformen - sie finden sich in den Erbsubstanzen DNA und RNA, in den
Zellmembranen und sie dienen als biologische Energiequelle.
Seit langen gehen Experten davon aus, dass viele organische Substanzen bereits
im Urnebel vorhanden waren, aus dem unser Sonnensystem entstanden ist. Diese
Stoffe könnten auf die junge Erde niedergeregnet sein und so dem Leben zu einem
schnellen Start verholfen haben. Tatsächlich konnten in kosmischen Molekülwolken
und in Meteoriten eine Vielzahl organischer Substanzen nachgewiesen werden, wie
zum Beispiel Alkohole und Aminosäuren. Die in der aktuellen Ausgabe des
Fachblatts Nature veröffentlichten Forschungen von Cooper und seinem Team zeigen
erstmalig, dass auch die wichtigen Polyole aus dem All auf die Erde gelangt sein
können.