Die Trabanten des Gasriesen Jupiter lassen sich recht
einfach in zwei Gruppen unterteilen: In die großen - oder auch
galileischen - Monde und in eine Vielzahl kleinere Begleiter. Letztere
umkreisen den Jupiter auf Bahnen, die sich recht deutlich von einer
Kreisbahn unterscheiden. Neue Computersimulationen zeigen jetzt, wo die
Ursache liegen könnte.
Jupiter und seine vier großen Monde.
Bild/Montage:
NSSDC/NASA |
Die Anziehungskräfte der Planeten und der Sonne wirken wie ein
kosmisches Sieb und trennen die kleinen und die großen Monde des Jupiters
voneinander. Das ist das Ergebnis einer dreimonatigen Computersimulation, mit
der ein amerikanisches Forscherteam die Bahnbewegung der Jupitermonde über einen
Zeitraum von einer Milliarde Jahre quasi im Zeitraffer verfolgt hat. Damit haben
die Forscher erstmalig eine Erklärung dafür, warum die kleineren Monde des
Riesenplaneten auf ungewöhnlichen Bahnen kreisen.
"Die Umlaufbahnen der großen Monde nämlich sind kreisförmig und verlaufen in der
Äquatorebene des Planeten", erläutert Joseph Burns von der Cornell University,
der das Projekt leitet. "Die kleineren Trabanten mit Durchmessern zwischen 15
und 150 Kilometern dagegen besitzen elliptischen Bahnen, die oftmals stark gegen
diese Ebene geneigt sind. Wir wollten herausfinden, warum das so ist!"
Drei Monate lang simulierten Burns und seine Kollegen deshalb auf einem Cluster
aus 64 Servern mit jeweils vier Intel Pentium III Xeon 500 Mhz Prozessoren die
Umlaufbahnen hypothetischer Jupitermonde. Die Rechnungen zeigten, dass die
Schwerkraft der Planeten und der Sonne die Umlaufbahnen der kleineren Monde
wesentlich stärker stört, als jene der großen. Burns, der die Ergebnisse am
Wochenende auf einer Fachtagung in New Orleans präsentierte, sieht in der
Analyse der Bahnbewegungen der Monde einen ersten Schritt zum Verständnis der
Entstehung der großen Planeten.