Am kommenden Sonntag soll vom russischen Raumfahrtbahnhof Baikonur
aus ein Soyuz-Raumschiff zur Internationalen Weltraumstation ISS
starten. Passagiere sind - neben der normalen Besatzung - auch eine Gruppe
von Frosch-Kaulquappen, deren Schwimmverhalten unter Schwerelosigkeit auf
der ISS untersucht werden soll.
Kaulquappen machen sich am Sonntag auf den Weg zur ISS.
Foto:
NASA |
Am kommenden Sonntag sollen vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan
an Frosch-Kaulquappen für zehn Tage zur Internationalen Raumstation ISS
fliegen. Sie treten diese Reise im Rahmen von Experimenten an, mit denen
sich Deutschland
an der französischen Taxiflug-Mission zur ISS beteiligt. Das Deutsche Zentrum
für Luft- und Raumfahrt (DLR) fördert diese Beiträge mit Mitteln des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Forscher der
Universität Ulm schicken kleine Froschlarven in den Weltraum,
um die Wirkung der Schwerelosigkeit auf das Schwimmverhalten
und auf das Gleichgewichtsorgan der Tiere zu untersuchen.
In der
bereits auf der ISS befindlichen Plasmakristallapparatur PKE sollen
die Untersuchungen vom Frühjahr 2001 fortgesetzt werden.
Für zehn Tage wird die französische Astronautin Claudie Haigneré
zusammen mit zwei russischen Kosmonauten-Kollegen die ISS
besuchen und dabei unter anderen auch die deutschen Experimente
durchführen. Sowohl das biologische als auch das materialwissenschaftliche
Experiment laufen in deutsch-französischer bzw.
deutsch-russisch-französischer Zusammenarbeit.
Krallenfrosch-Kaulquappen starten bereits zum dritten Mal in den
Weltraum. Die Wissenschaftler wollen diesmal untersuchen, wie
Kaulquappen verschiedenen Alters in Schwerkraft auf der Erde,
in Schwerelosigkeit im All und anschließend wieder auf der Erde
schwimmen und welche Reflexe sie dabei zeigen. In den
Gleichgewichtsorganen suchen sie nach Veränderungen der
Gehörsteinchen, den so genannten Otolithen, sowie in Form und
Gestalt der Zellen und Gewebe. Anhand dieser Untersuchungen
wollen die Forscher besser verstehen, wie groß die Einwirkung
der Schwerkraft auf Organismen im Besonderen während der
Jugend- und Entwicklungsphase ist. An Vorbereitung und
Auswertung sind deutsche und französische Schüler beteiligt.
Bei der Fortsetzung der Plasmakristall-Experimente sollen die
Parameter des Versuchsaufbaus geändert werden. Forscher des
Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching wollen diesmal
im Plasma Keimbildung und Teilchenwachstum beobachten,
letztendlich aus Material, das sich noch aus den vorangegangenen
Untersuchungen auf den Elektroden der Experimentkammer befindet.
Damit soll das Wachstum sehr kleiner Teilchen (Nanoteilchen)
erforscht werden - und damit dann auch die Ordnungszustände des
Teilchensystems im Plasma. Zukünftig können die Erkenntnisse zur
Herstellung neuer Oberflächenbeschichtungen dienen.
Zudem soll die bei vielen plasmatechnologischen Prozessen
unerwünschte und somit zur Verschmutzung von Oberflächen
führende Bildung von Teilchen erforscht werden.
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ISS - die
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