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JUPITERMOND EUROPA
Lauschen nach dem verborgenen Ozean
von Stefan Deiters
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4. Oktober 2001

Amerikanische Wissenschaftler haben einen neuen Vorschlag gemacht, wie man hinter das Geheimnis des Jupitermondes Europa kommen könnte: Mit einem Netz von akustischen Sensoren auf der eisigen Oberfläche könnte man Geräusche analysieren, die durch das Brechen der Eiskruste entstehen. Ähnliche Verfahren werden auf der Erde schon erfolgreich angewandt.

Jupitermond Europa
Könnte man das Wasser unter der eisigen Kruste des Jupitermondes Europa hören? Foto: NASA/JPL/NSSDC

Schon seit längeren mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Satellit des Gasriesen Jupiter unter seiner eisigen Kruste große Mengen von Wasser versteckt. Und da Wasser nun einmal die Grundlage für jede Form bisher bekannten Lebens ist, wurde der Jupitermond schon immer als ein möglicher Ort für primitives Leben gehandelt - nach Ansicht mancher ist Europa sogar der beste Ort im Sonnensystem um nach außerirdischem Leben zu suchen.

Eine Möglichkeit dieser unterirdischen Welt auf die Spur zu kommen, wäre nach Ansicht von Meeresforschern, die Geräusche genauer zu untersuchen, die entstehen, wenn die gewaltige Eisdecke bricht. Zu solchen Frakturen im Eis sollte es, so die Wissenschaftler, etwa alle 30 Sekunden kommen. Durch die Auswertung der Geräusche würde es möglich sein, das Innere des Mondes genauer zu untersuchen und zwar mit den gleichen Methoden, mit den Schiffe die Wassertiefe bestimmen oder Seismologen das Innere der Erde erforschen.

Die Gruppe von Forschern, die vom amerikanischen Office of Naval Research unterstützt werden, schlagen nun vor, sich über die Installation einen Netzes von vibrationsempfindlichen akustischen Sensoren Gedanken zu machen, das auf Europa installiert werden könnte. Studien bei irdischen Eis hätten nämlich gezeigt, dass akustische Wellen, die bei Brüchen von Eis entstehen, auch durch dicke Eisschichten dringen und sich über hunderte von Kilometern im Ozean ausbreiten könnten. Mit Hilfe der Sensoren auf der Oberfläche könnten die Echos vom Boden der Eisschicht und vom Boden des Ozeans aufgefangen werden, wodurch man genaue Daten über die Existenz des Ozeans und über seine Tiefe sowie über die Dicke der Eisschichten erhalten würde.

"Es ist faszinierend, dass Forschung über die Ausbreitung von Wellen im Ozean vielleicht auch bei der Suche nach außerirdischen Leben helfen könnte", so Dr. Jeff Stimmen vom Office of Naval Research. Und Professor Mark Makris vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) ergänzt: "Die Möglichkeit, ein solches Netz von Sensoren auf die Oberfläche von Europa zu bringen, ist zur Zeit noch Zukunftsmusik und dürfte frühestens in einem Jahrzehnt realisierbar sein. Aber die Planungen haben schon begonnen. So ist im Jahr 2008 eine Orbiter-Mission zu Europa geplant und eine Landemission wird ganz bestimmt folgen."

siehe auch

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