Schon seit längeren
mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Satellit des Gasriesen Jupiter unter
seiner eisigen Kruste große Mengen von Wasser versteckt. Und da Wasser nun
einmal die Grundlage für jede Form bisher bekannten Lebens ist, wurde der
Jupitermond schon immer als ein möglicher Ort für primitives Leben gehandelt -
nach Ansicht mancher ist Europa sogar der beste Ort im Sonnensystem um nach außerirdischem
Leben zu suchen.
Eine Möglichkeit dieser unterirdischen Welt auf die Spur zu kommen, wäre nach
Ansicht von Meeresforschern, die Geräusche genauer zu untersuchen, die
entstehen, wenn die gewaltige Eisdecke bricht. Zu solchen Frakturen im Eis
sollte es, so die Wissenschaftler, etwa alle 30 Sekunden kommen. Durch die
Auswertung der Geräusche würde es möglich sein, das Innere des Mondes genauer
zu untersuchen und zwar mit den gleichen Methoden, mit den Schiffe die
Wassertiefe bestimmen oder Seismologen das Innere der Erde erforschen.
Die Gruppe von Forschern, die vom amerikanischen Office of Naval Research
unterstützt werden, schlagen nun vor, sich über die Installation einen Netzes
von vibrationsempfindlichen akustischen Sensoren Gedanken zu machen, das auf
Europa installiert werden könnte. Studien bei irdischen Eis hätten nämlich
gezeigt, dass akustische Wellen, die bei Brüchen von Eis entstehen, auch durch
dicke Eisschichten dringen und sich über hunderte von Kilometern im Ozean ausbreiten könnten. Mit Hilfe der Sensoren auf der Oberfläche könnten die
Echos vom Boden der Eisschicht und vom Boden des Ozeans aufgefangen werden,
wodurch man genaue Daten über die Existenz des Ozeans und über seine Tiefe sowie
über die Dicke der Eisschichten erhalten würde.
"Es ist faszinierend, dass Forschung über die Ausbreitung von Wellen im Ozean
vielleicht auch bei der Suche nach außerirdischen Leben helfen könnte", so Dr.
Jeff Stimmen vom Office of Naval Research. Und Professor Mark Makris vom
Massachusetts Institute of Technology (MIT) ergänzt: "Die Möglichkeit,
ein solches Netz von Sensoren auf die Oberfläche von Europa zu bringen, ist zur
Zeit noch Zukunftsmusik und dürfte frühestens in einem Jahrzehnt realisierbar
sein. Aber die Planungen haben schon begonnen. So ist im Jahr 2008 eine
Orbiter-Mission zu Europa geplant und eine Landemission wird ganz bestimmt
folgen."