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HUBBLE
Ein Doppelsternhaufen in der Magellanschen Wolke
von Stefan Deiters
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10. Juli 2001

Die europäische Weltraumagentur ESA veröffentlichte heute eine eindrucksvolle Aufnahme des Doppel-Sternhaufens NGC 1850 in der Großen Magellanschen Wolke. NGC 1850 ist ein junger Sternhaufen, der einem Kugelsternhaufen ähnlich ist. Solche Objekte gibt es in unserer Milchstraße nicht.

NGC 1850
Hubble-Aufnahme von NGC 1850. Foto: ESA, NASA und Martino Romaniello (ESO)
 Großansicht 
NGC 1850 ist ein ungewöhnlicher Doppelsternhaufen in der Großen Magellanschen Wolke, einer Satellitengalaxie unserer Milchstraße. Nach der 30 Doradus-Region ist dieser Sternhaufen der hellste seiner Art in unserem kosmischen Nachbarn. Er steht für eine besondere Art von Objekten, für die es in unserer eigenen Galaxie keinerlei Entsprechung gibt: junge, kugelförmige Sternhaufen. Die Kugelsternhaufen unserer Milchstraße gehören mit zu den ältesten Bestandteilen der Galaxie.

Bei NGC 1850 hingegen sind beide Komponenten jung: Das Objekt besteht aus einem kugelförmigen Haufen in der Mitte und einem noch jüngeren kleineren Haufen (unten rechts), der aus sehr heißen, blauen Sternen und schwächeren roten so genannten T-Tauri-Sternen besteht. Der große Haufen ist rund 50 Millionen Jahre alt, der kleiner dürfte ein Alter von etwa vier Millionen Jahren haben.

Mit dem Hubble-Weltraumteleskop untersuchten die Astronomen hauptsächlich die Sternentstehung an den beiden Enden der stellaren Massenskala: die massearmen T-Tauri-Sterne und die massereichen OB-Sterne. T-Tauri-Sterne sind sonnenähnliche Sterne, die gerade im Entstehen sind und vermutlich noch nicht einmal mit der Fusion von Wasserstoff begonnen haben. Stattdessen strahlen sie Energie aus, die aus ihrer Kontraktion stammt. Durch das Studium dieser Sterne hoffen die Forscher einiges über die Entstehung und Entwicklung von massearmen Sternen zu erfahren. Da die T-Tauri-Sterne meist in größeren Ansammlungen vorkommen und auch noch sehr lichtschwach sind, kann man sie von der Erde nur sehr schlecht ausmachen. Mit Hubble kann man sie sogar in einer anderen Galaxie unterscheiden.

Auch für das Studium massereicher Sterne hat Hubble in seinem Erdorbit die besseren Karten: Diese Sterne senden nämlich  große Mengen an ultravioletter Strahlung aus, die von der Erdatmosphäre verschluckt wird. Die Aufnahme, die aus fünf Archivbildern des Weltraumteleskops erstellt wurde, ist auch ein gutes Beispiel für die Wechselwirkung von Gas, Staub und Sternen: Vor einigen Millionen Jahren muss es in dem größeren, älteren Haufen eine Supernova-Explosion gegeben haben, deren Überreste für die bläulichen Filamente verantwortlich sind. Schockwellen von solchen Ereignissen verdichten das vorhandene Gas und können so für eine neue Sternentstehungsphase sorgen. 

Links im WWW
ESA Hubble Information Centre
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