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MAP
Sonde soll Nachglühen des Urknalls messen
von Stefan Deiters
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19. Juni 2001

Mit der Microwave Anisotropy Probe (MAP) will die NASA eines der größten Geheimnisse des Weltalls erforschen: den Urknall. Die Sonde, die Ende Juni starten soll, wird dazu eine detaillierte Karte der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung erstellen, die die Kosmologen als "Nachglühen" des Urknalls deuten.  

MAP
Microwave Anisotropy Probe (MAP). Foto: NASA/GSFC

Die Hoffnungen, die die Wissenschaftler in MAP setzen, sind groß: Die Sonde soll helfen, etwas über Inhalt, Aussehen, Geschichte und das Schicksal unseres Universums zu erfahren, in dem sie detaillierte Bilder des ersten Lichtes macht, was überhaupt zu sehen war: vom "Nachglühen" des Urknalls. Eine genaue Beobachtung dieser Strahlung und der Vergleich der Daten mit den Ergebnissen kosmologischer Computersimulationen könnte helfen, Fragen zu beantworten, die Wissenschaftler aber auch die Allgemeinheit interessieren: Wird sich das All für immer ausdehnen, was passierte während des Urknalls, wie kam es zu der Verteilung von Galaxien, wie wir sie heute beobachten?

"Wir freuen uns sehr über diese Mission, weil sie uns helfen kann einige der Fragen zu beantworten, die wir uns schon seit vielen Jahren stellen", so Dr. Charles L. Bennett, Verantwortlicher für die MAP-Mission am NASA Goddard Space Flight Center. "Die Genauigkeit der Messungen, die wir mit MAP erreichen können, wird es uns erlauben, Natur und Schicksal des Universums zu bestimmen."

Nach der aktuellen Theorie der Forscher entstand das Universum vor vielleicht 14 Milliarden Jahren durch den Urknall. Seit dieser Zeit hat es sich beständig ausgedehnt und ist abkühlt. Rund 300.000 Jahre nach dem Urknall wurde das Universum durchsichtig. Die erste Strahlung, die wir noch heute messen können, stammt also aus dieser Zeit. Dies ist die so genannte Mikrowellen-Hintergrundstrahlung. "Diese ist wirklich ein Fossil", erläutert Professor David T. Wilkinson von der Princeton Universität. "Genauso wie wir Dinosaurierknochen studieren, um das Leben dieser Tiere zu rekonstruieren, können wir dieses urzeitliche Licht messen und ermitteln, wie das Universum vor 14 Milliarden Jahren ausgesehen hat."

Diese Hintergrundstrahlung beschäftigt die Kosmologen schon seit Jahrzehnten. Ihre Temperatur liegt bei 2,73 Grad über dem absoluten Nullpunkt, weshalb man sie oft auch einfach als 3K-Hintergrundstrahlung bezeichnet. Zunächst schien diese Strahlung absolut gleichförmig aus allen Blickrichtungen des Himmels zu kommen. 1992 allerdings entdeckte der NASA Cosmic Background Explorer (COBE) winzige Temperaturunterschiede. Und genau diese sind für die aktuelle Forschung von größtem Interesse, glauben doch viele Wissenschaftler, dass sich aus diesen anfänglichen Unregelmäßigkeiten - die Forscher sprechen hier auch von Anisotropien - später einmal Strukturen wie etwa Galaxien gebildet haben könnten.

Dank MAP wird es möglich sein, diese Temperaturunterschiede mit bislang unerreichter Genauigkeit zu messen. Die Sonde soll am 30. Juni an Bord einer Delta II-Rakete von Cape Canaveral aus ins All starten und dann den so genannten zweiten Lagrange-Punkt ansteuern, der sich in vierfacher Mondentfernung befindet. Ein Körper in diesem Punkt benötigt nur sehr wenig Energie, um seinen Orbit zu halten. Nach dreimonatigem Flug zum Einsatzort soll MAP während der nächsten  18 Monate eine komplette Himmelskarte der Hintergrundstrahlung erstellen.

Links im WWW
Microwave Anisotropy Probe, Mission-Homepage
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