Die neue Kamera für
die NASA-Asteroiden-Jäger wurde Anfang April an ein 1,2 Meter Teleskop auf dem
Gelände des Palomar Observatoriums in der nähe von San Diego angebracht. Im
Vergleich zur bislang genutzten Kamera an einem ähnlichen Teleskop auf Hawaii
können die Forscher damit die dreifache Menge an Daten sammeln und einen
größeren Bereich des Himmels beobachten.
"Die neue Kamera wird es uns erlauben entweder einen breiteren aber
nicht so tiefen Blick ins All zu machen oder aber einen kleineren Bereich tiefer
zu beobachten", erläutert Dr. Steven Pravdo, Manager des NEAT-Projektes am
NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL) im kalifornischen Pasadena.
"Wir planen mehr tiefe Beobachtungen zu machen, um so so viele Objekte wie
möglich aufzuspüren."
Das gesamte Teleskop können die Astronomen von ihren Schreibtischen im JPL
steuern. Die Kamera verfügt über 48 Millionen Pixel, dreimal mehr als die
bisher genutzte Kamera. Durch ein neues Computersystem können in einer Nacht
1000 verschiedene Positionen am Himmel anvisiert werden, mit dem alten Teleskop
waren nur zehn möglich. Somit kann mit der neuen Ausrüstung nahezu der gesamte
sichtbare Nachthimmel eines Monats nach bislang unbekannten Himmelskörpern
abgesucht werden.
Das Teleskop, an dem die neuen Kamera montiert ist, ist ein
geschichtsträchtiges Instrument: Hier wurde vor rund 50 Jahren die erste
ausführliche Himmelsdurchmusterung des Nordhimmels durchgeführt. Dank der
neuen Kamera beginnt nun für den Teleskopveteran auch das digitale Zeitalter -
bisher war hier mit Fotoplatten gearbeitet worden.
Das NEAT-Projekt will bis 2010 rund 90 Prozent aller großen, erdnahen
Asteroiden aufspüren. Doch die Datenflut des computergesteuerten Teleskops ist
auch für andere Forschungsgebiete der Astronomie interessant: Das Nearby
Supernova Factory-Projekt wird die Bilder nach Anzeichen für
Sternenexplosionen in nahe Galaxien absuchen. "Die selben Daten die wir
verwenden, um sehr nahe Objekte aufzuspüren, werden von Kollegen genutzt
werden, die sehr weit entfernte Objekte finden wollen", so Pravdo.
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NEAT,
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